Sternenfohlen 07 - Wirbel um Stella
lange ohne ihre Eltern auszukommen. Mondstrahls Eltern schafften es zwar auch nicht immer zum Elternabend, aber sie schrieben ihm andauernd Briefe und hielten den Kontakt.
„Das ist einer der Gründe, warum ich so viel über sie rede“, gab Stella zu. „Dann fühle ich mich irgendwie besser.“
„Das ist so traurig“, meinte Saphira voller Mitleid.
Wolke stupste Stella an. „Selbst wenn deine Eltern nicht kommen können, wir sind immer für dich da.“
Stella lächelte. „Danke, Wolke.“
Nachdem sich die Aufregung über den Zeitungsartikel gelegt hatte, ging der Alltag wieder normal weiter. Man merkte, dass es Stella viel besser ging. Wolke war gerne mitihr zusammen und hatte viel Spaß mit ihr und Saphira. Obwohl Stella immer noch ein bisschen zu oft über ihre Eltern redete, verzieh ihr Wolke das. Immerhin war es für sie ein Trost, über sie sprechen zu können, wenn sie schon nicht wusste, wann sie sie wiedersehen würde.
Wolke, Stella, Saphira und die anderen Freunde aus der zweiten Klasse liefen eine Woche später den Gang zu den Klassenzimmern entlang, als sie bemerkten, dass es in der Eingangshalle einige Aufregung gab. Wolke bewunderte das prächtige Horn des Trihorns, während der Direktor eilig auf sie zukam.
„Stella, Besuch für dich!“, verkündete er feierlich.
Stella sah ihn überrascht an. „Wer denn?“, fragte sie. Sie folgte dem Trihorn nach draußen. „Ist es Arvin, mein Elf?“
Wolke stupste Saphira an. Sie hatte ein sehr gutes Gefühl. Dann trabte sie neben Saphira los, Mondstrahl und Sturmwind folgten ihnen.
„Es ist jemand, der dich viel zu lange nicht mehr gesehen hat“, sagte eine tiefe, vertraute Stimme, als sie um die Ecke bogen. „Hallo, Stella, mein Schatz!“
Neben der Tür zum Hof stand das prächtigste, silbergraue Einhorn, das Wolke jemals gesehen hatte. Und daneben wartete ein wunderschönes, perlmuttfarben glänzendes Einhorn mit langen schlanken Beinen. Sie waren umringt von einer Menge von kichernden Einhornschülern, die einander schubsten und sich vordrängeln wollten, um einen Blick auf die berühmtesten Filmstars von Arkadia zu erhaschen.
Stella stieß einen erstickten Schrei aus. Dann trabte sie auf ihre Eltern zu.
„Stella, mein Liebling“, sagte Aurelia und berührte Stellas Nacken sanft mit ihrem perfekt gedrehten Horn. „Es tut uns so leid, dass wir den Talentwettbewerb verpasst haben.“
„Wir hätten wirklich kommen sollen“, meinte Silberwind bedauernd. „Das ist uns nun klar.“
„Aber warum seid ihr ausgerechnet jetzt gekommen?“, fragte Stella fröhlich.
„Jemand hat uns eine Ausgabe der aktuellen Schülerzeitung geschickt. Anscheinend hattest du Probleme, mein Schatz. Wir bedauern sehr, dass wir nicht für dich da waren.“
„Wir haben auch noch eine andere Schülerzeitung bekommen“, erklärte Silberwind. „Darin war ein Brief von einem sehr unglücklichen Einhorn, dessen Eltern sich nicht genug kümmerten. Darum sind wir heute gekommen. Wir versprechen, dass wir in Zukunft mehr Zeit mit dir verbringen werden. Wir waren wirklich dumm.“
„Schon vergessen“, antwortet Stella glücklich. „Jetzt seid ihr ja da. Ach, es ist so schön, euch zu sehen! Kommt mit, ich zeige euch alles …“
Stella trabte in den überfüllten Schulhof, begleitet von Silberwind und Aurelia. Ehe sie durch die Tür schlüpfte, wandte sie sich umund lächelte Wolke zu. Wolke lächelte zurück.
„Hattest du etwas damit zu tun, dass Silberwind und Aurelia diese Zeitungen bekommen haben?“, fragte Saphira neugierig.
„Vielleicht …“, antwortete Wolke und machte eine geheimnisvolle Miene.
„Warum hat dich Stella so angesehen?“, fragte Mondstrahl.
„Wie denn?“, fragte Wolke mit gespielter Unschuld.
Sie hätte platzen können vor Glück. Die zweite Klasse hatte trotz allem ganz wundervoll begonnen.
Linda Chapman
Sternenfohlen
Sturmwinds Geheimnis
Aus dem Englischen von Ursula Rasch
KOSMOS
1
„Ui! Ist das aufregend! Wir machen morgen einen Ausflug zum Traumsee!“, rief Saphira atemlos. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen! Schon als kleines Einhornkind habe ich die ganzen Geschichten darüber gehört: über den Zauber, der dort herrscht, und die wilden Tier, die dort leben, und – einfach alles!“
Wolke, die neben ihrer besten Freundin trabte, warf die Stirnlocke zurück und lächelte ihr zu. Auch sie war mit den Geschichten über den Traumsee aufgewachsen. So wie jedes Einhornkind in Arkadia.
„Ich habe
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