Sternenfohlen 07 - Wirbel um Stella
nickte.
„Dann wirst du auch dort wohnen“, verkündete das Trihorn.
Wolke beobachtete, wie das Trihorn mit seinem Zauberhorn sachte Stellas Nacken berührte. Dann schritt er wieder zurück durch das Tor zu den Erstklässlern, die auf dem Versammlungsplatz auf ihn warteten.
Saphira war begeistert. „Stella!“, rief sie. „Komm her zu mir!“
Wolke aber spürte einen Stich der Eifersucht. Sie drängte jedoch ihre unguten Gefühle zurück und ließ Stella mit einem Lächeln in die Reihe neben Saphira. Saphira schmiegte sich an ihre Freundin.
„Hör auf, Saphira!“, entgegnete Stella gereizt. „So toll ist das auch wieder nicht.“
Wolke biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht genau wieso, aber irgendwie war ihr die Freude auf die zweite Klasse vergangen.
2
„Kommt doch!“, rief Saphira Stella und Wolke zu. „Wir wollen unseren neuen Stall suchen!“
Wolke trabte neben Saphira her und hörte zu, wie ihre beste Freundin für Stella alles erklärte.
„Unser Stall ist in den Wolken“, verkündete Saphira. „Siehst du die Erstklässler dort drüben, die durch die Tür in den Turm gehen? Die müssen nach oben laufen, denn sie können noch nicht fliegen. Sie haben ihren Stall in der untersten Wolke.“
„Letztes Jahr brauchten wir immer ewig, bis wir in unserem Stall waren“, erinnerte sichSturmwind, der sich ihnen angeschlossen hatte. „Wir mussten auf der Wendeltreppe nach oben klettern, bis wir in den Wolken waren.“
„Wir wurden ganz schwindlig davon“, erzählte Mondstrahl und lachte.
„Wir Zweitklässler müssen diesen Weg nicht mehr nehmen, seit wir letztes Jahr das Fliegen gelernt haben“, erklärte Wolke weiter. Sie hielt inne und sah Stella besorgt an. „Du kannst doch fliegen, oder?“
„Natürlich“, antwortete Stella verächtlich. „Ich bin doch nicht blöd.“
Wolke zuckte erschrocken zusammen. „Wunderbar“, sagte sie dann und zwang sich zu einem Lächeln. „Dann fliegen wir jetzt hoch!“
Wolke galoppierte los und sprang in die Luft. Sie liebte das Fliegen! Sturmwind und Mondstrahl flogen links von ihr, Saphiraund Stella rechts von ihr. Wolke konnte Saphiras Stimme hören.
„Ich hoffe, du hast die Box neben mir, Stella …“
Wolke hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube. Sie legte noch an Tempo zu und schon durchflog sie die erste Wolkenschicht. Saphira und Stella landeten als Erste auf der zweiten Wolke.
„Wir sind da!“, rief Saphira aufgeregt und galoppierte durch den kurzen flauschigen Wolkentunnel, der zum Stall der Zweitklässler führte. Sie belegte die erste Box auf der linken Seite. „Du kannst die neben mir nehmen!“, sagte sie zu Stella und nickte zu der angrenzenden Box hinüber.
„Danke“, antwortete Stella. Sie sah sich in dem strahlend weißen Wolkenstall mit den ausgeschnittenen Fenstern und dem flaumweichen Boden um.
„Und, was sagst du?“, fragte Saphira gespannt.
Stella zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Meine Eltern haben auch einen Wolkenstall“, erwiderte sie. „Ist doch nichts Besonderes.“
Wolke versuchte, sich nicht aufzuregen, und trat in den Stall neben Stella. Im ersten Jahr hatte sie neben Saphira geschlafen. Komisch, dass das in diesem Jahr anders sein sollte. Aber wahrscheinlich war es nicht so wichtig. Sie zupfte ein Büschel Heu aus ihrem Netz, aber es schmeckte wie Pappe.
Nach und nach belegten alle ihre neuen Boxen. Wolke hörte, wie Saphira mit Stella redete.
„Weißt du noch, was wir immer gespielt haben, wenn wir beieinander übernachtet haben?“, fragte Saphira.
Wolke reckte den Hals, um Stellas Antwort nicht zu verpassen. Aber diese seufzte nur.
„Ich habe immer gesagt: ‚Bist du wach?‘“, erinnerte sie Saphira. „Und du hast dann gesagt: ‚Nein!‘ Und ich habe dich wieder und wieder gefragt und du hast mir wieder und wieder geantwortet. Und dann habe ich dich damit überrascht, dass ich gefragt habe: ‚Schläfst du schon?‘ Und dann musstest du aufpassen und sagen: ‚Ja!‘ Wir haben so gelacht!“ Saphira schüttete sich vor Lachen aus.
„Das war aber ein blödes Spiel“, platzte Wolke heraus. Sie hätte sich selber ohrfeigen können. Sie wusste, dass sie unfreundlich geklungen hatte, aber die Worte waren einfach so aus ihr herausgesprudelt.
„Stimmt“, erwiderte Stella. „Aber immerhin waren wir erst fünf.“
Wolke biss sich auf die Zunge, um nichtnoch mehr zu sagen. Stella klang eingeschnappt und kurz angebunden, und Wolke wusste, dass sie das verdient
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