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Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde

Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde

Titel: Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Schülerzeitung. Außerdem habe ich Saphira versprochen, ihr später noch bei ihrem Referat zu helfen.
    Als Wolke nach dem Nachmittagsunterricht den Redaktionsraum der Schülerzeitung betrat und in den großen Korb mit der Leserpost schaute, konnte sie es kaum glauben: So viele Briefe waren noch nie zuvor eingegangen. Es würde sehr lange dauern, bis sie alle beantwortet hatte. Sie atmete einmal tief durch und schnappte sich den ersten Brief.

    Nachdem sie auch den letzten beantwortet hatte, blickte sie zufrieden auf den hohen Stapel mit ihren Antworten. Sie liebte es einfach, die Kummerkastentante zu sein und anderen zu helfen! Sie stellte sich nur zu gern vor, wiedie Schreiber der Leserbriefe ihre Antworten lasen und dann glücklich waren, dass sie ein Problem für sie gelöst hatte. Bestimmt waren sie ihr sehr dankbar. Wolke war mit sich selbst ausgesprochen zufrieden.
    Plötzlich bemerkte sie, dass ihr Magen furchtbar knurrte und es draußen bereits dämmerte.
    Bestimmt ist es schon längst Zeit fürs Abendessen, dachte Wolke und trabte fröhlich aus der Redaktion. Doch kaum war sie draußen, fiel ihr siedend heiß ein, dass sie ja Saphira versprochen hatte, ihr vor dem Abendessen noch mit ihrem Referat zu helfen. Das hatte sie ganz vergessen! Sie stieß sich forsch mit allen vieren ab und sauste wie der Wind zur Mondscheinwiese.
    Saphira, Stella, Mondstrahl und Sturmwind waren schon beim Essen. Sobald Wolke landete, sah sie, dass Saphira offenbar geweint hatte. Ihre Augen waren ganz verquollen und die Nase gerötet.
    „Saphira, es tut mir so leid. Ich …“, japste sie außer Atem.
    „Spar dir deine Ausreden“, fuhr Mondstrahl sie ärgerlich an. „Du hast Saphira einfach im Stich gelassen. Bestimmt hast du dich mit deinen tollen neuen Freundinnen zum Spielen getroffen.“
    „Nein, ich war bei der Schülerzei–“, setzte Wolke erneut an.
    „Ich glaub dir kein Wort“, mischte sich nun auch Stella ein. „Erst wolltest du nicht, dass Saphira und ich uns auch mal mit Jasmina, Amira und Rosalia treffen, und jetzt willst du wohl gar nichts mehr mit uns zu tun haben.“
    „Das stimmt doch gar nicht! Wie könnt ihr so was nur denken! Das ist so gemein! Ich hatte in der Schülerzeitung wahnsinnig viel zu tun und habe einfach die Zeit vergessen.“Wolkes Stimme zitterte. Ungläubig starrte sie ihre Freunde an. Als niemand etwas darauf sagte, drehte sie sich energisch um und galoppierte wütend davon.

    Sturmwind sah betreten zu Boden. Er hasste Streit, aber er war sich auch nicht sicher, ob er Wolke glauben sollte. Seit sie zum Lehrling des Hausvorstands gewählt worden war, rissen sich alle aus dem Regenbogenhaus umsie. Und Wolke schien das so zu gefallen, dass ihr offenbar gar nichts mehr an ihren alten Freunden lag. Die ganze Woche hatte sie abends nichts mit ihnen unternommen. So behandelte man seine besten Freunde einfach nicht! Missmutig starrte Sturmwind in seinen Futtereimer. Jetzt war sogar ihm der Appetit vergangen.
    Zunächst preschte Wolke ziellos über den Himmel, als wollte sie ihrer Wut einfach davonrennen. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, flog sie Richtung Strand, weil sie hoffte, Jasmina, Rosalia und Amira dort anzutreffen. Sie musste sich jetzt einfach ablenken, sonst würde sie noch verrückt vor Wut und Enttäuschung. Wie konnten ihre Freunde nur so schlecht von ihr denken? Sie waren doch nur neidisch, weil Wolke viel beliebter war als sie!
    Außer Atem landete sie am Rand der großen Bucht. Wolke liebte den Strand. Der Sand war schneeweiß und weich. Außerdem war er meistens angenehm warm an den Hufen. Das Meer des Schweigens lag ruhig vor ihr und glitzerte. Voller Vorfreude darauf, ihre neuen Freundinnen zu treffen, trabte sie in Richtung ihrer geheimen Bucht los. Sie malte sich aus, wie überrascht Amira, Jasmina und Rosalia sein würden, wenn sie unerwartet zu ihnen käme. Sie würden sich wahnsinnig freuen, Wolke zu sehen, und ausgelassen mit ihr spielen, bis es Zeit war, zur Schule zurückzufliegen. Wolke lächelte glücklich.
    Doch die gute Laune verging Wolke, sobald sie über die Felsen in die geheime Bucht geklettert war: Von Rosalia, Jasmina und Amira war keine Spur zu sehen. Tränen stiegen Wolke in die Augen. Sie hatte sich nachdem Streit mit Mondstrahl, Stella, Saphira und Sturmwind so auf einen Abend mit ihren neuen Freundinnen gefreut. Es hätte ihr gutgetan, all den Ärger für eine Weile zu vergessen!
    Mit gesenktem Kopf machte sich Wolke auf den Rückweg.

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