Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde
ihnen zusammen sein willst, dann gehen wir eben. Kommt!“, rief Mondstrahl.
„Pffft“, machte Stella und drehte sich um.
Saphira und Sturmwind sahen einander verunsichert an. Eigentlich mochte sich keiner von beiden streiten. Das war doch albern. Aber als Stella rief: „Los, kommt schon!“, folgten sie ihr doch.
Hilflos sah Wolke, wie ihre Freunde beleidigt davontrabten. Doch schon bald hatten sie Rosalia, Jasmina und Amira in ein so spannendes Gespräch verwickelt, dass Wolke den Streit vergessen hatte.
Nach dem Abendessen ging Wolke mit ihren neuen Freundinnen noch einmal an den Strand zum Spielen. Eigentlich hätte sie dringend nach den Leserbriefen im Büro der Schülerzeitung sehen müssen, aber die drei älteren Mädchen waren so nett zu ihr, dass Wolke nicht widerstehen konnte.
Als Wolke kurz vor der Schlafenszeit in den Stall kam, waren die Lichter der anderen schon gelöscht. Vorsichtig schlich sie in ihre Box und kuschelte sich in ihr Wolkenbett. Sie hatte keine Lust, noch etwas zu sagen, obwohl sie sich sicher war, dass die anderen noch nicht schliefen. Die vier hatten sich so kindisch benommen!
6
Als Wolke am nächsten Morgen aufwachte, waren die anderen schon zum Frühstück gegangen. Schnell rappelte sich Wolke hoch und machte sich auf den Weg zur Mondscheinwiese. Saphira, Mondstrahl, Stella und Sturmwind unterhielten sich angeregt, steckten die Nasen aber tief in ihre Eimer, als sie Wolke kommen sahen.
„Guten Morgen“, murmelte Wolke, bekam jedoch keine Antwort. Schon nach kurzer Zeit standen die anderen vom Frühstückstisch auf und ließen Wolke ohne ein Wort zurück.
Wolke sah sich auf der Mondscheinwieseum, aber Amira, Jasmina und Rosalia konnte sie auch nirgends entdecken. Betrübt starrte Wolke in ihren Eimer.
Scheinbar sind Saphira, Stella, Sturmwind und Mondstrahl immer noch sauer auf mich, dachte sie. Ich hätte sie nicht einfach gehen lassen dürfen, schließlich sind sie meine besten Freunde.
Plötzlich hatte sie ein sehr schlechtes Gewissen. Saphira hatte gerade so unglücklich ausgesehen. Wahrscheinlich machte sie sich immer noch große Sorgen wegen des Referats. Nach dem Streit gestern konnte sie bestimmt nicht mehr in Ruhe üben.
Missmutig betrachtete sie die Reste ihres Frühstücks, das ihr heute gar nicht schmecken wollte. Ohne ihre Freunde fühlte sie sich sehr allein.
Ich werde jetzt die anderen suchen und mich entschuldigen, sagte sich Wolke energisch. Und heute Nachmittag werde ich jede freie Minute mit Saphira den Heilzauber üben.
Nach einigem Suchen fand Wolke ihre Freunde beim Sprechenden Baum, wo diese die Ankündigungen studierten. Als sie Wolke erblickten, wollten sie schon davonlaufen, doch Wolke erreichte sie noch rechtzeitig.
„Wartet!“, rief sie. „Es tut mir sehr leid, dass wir uns gestern gestritten haben. Ich wollte das nicht und ich hätte Amira, Jasmina und Rosalia sagen sollen, dass sie sich auf die freien Plätze neben euch setzen müssen. Können wir uns nicht wieder vertragen? Bitte!“
„Du hast recht“, erwiderte Saphira. „Das war ein dummer Streit. Wir hätten uns einigen sollen, anstatt gleich davonzulaufen. Mir tut es auch leid.“ Erleichtert sah sie ihre Freundin an.
„Ja, mir tut es auch leid, Wolke“, meinte Sturmwind. Auch Stella und Mondstrahl ließen sich zögernd auf eine Versöhnung ein.
„Ich bin so froh, dass wir uns wieder vertragen haben“, rief Wolke. „Saphira, wenn du willst, übe ich heute Nachmittag wieder mit dir.“
„Sehr gern. Aber wenn wir uns jetzt nicht beeilen, bekommen wir noch Ärger mit Atlas. Los, kommt!“ Saphira stieß sich mit den Hinterbeinen ab und schoss in den Himmel. Ihre Freunde folgten ihr eilig.
„Alles in Ordnung, Wolke?“, wollte Saphira wissen, als sich die beiden am Nachmittag einen ruhigen Platz am Rande der Mondscheinwiese suchten. Sie sah ihre Freundin besorgt an. Wolke wirkte irgendwie bedrückt.
„Mondstrahl und Stella waren ganz schön genervt, als ich in der Mittagspause immer wieder von anderen Schülern angesprochen wurde. Meinst du, sie sind immer noch böse auf mich?“, fragte Wolke.
„Das glaube ich nicht. Aber du weißt doch, wie Mondstrahl ist: Am liebsten lässt er sich von allen bewundern. Und Stella steht auch ganz gern im Mittelpunkt. Wahrscheinlichsind sie nur ein bisschen neidisch, weil du als Lehrling des Hausvorstands jetzt so viel Aufmerksamkeit bekommst.“ Saphira legte ihrer Freundin aufmunternd den Kopf auf den Rücken und schmiegte
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