Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde
etwas Aufmunterndes sagen, da kam Melodia angaloppiert.
„Hallo, Wolke!“, rief sie schon von Weitem. „Ich habe in den Ferien Geburtstag und wollte dich zu meiner Party einladen. Hast du Lust zu kommen?“
„Oh, sehr gern, Melodia. Meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen, du wohnst ja ganz in unserer Nähe“, erwiderte Wolke.
Saphira sah Wolke verzweifelt an, nachdem Melodia wieder davongetrabt war.
„Komm, lass uns weiter üben“, meinte Wolke, so fröhlich sie nur konnte.
Doch sie kamen erneut nicht sehr weit, denn plötzlich hörten sie Leanders Stimme hinter sich: „Hey, Wolke, ich finde es großartig, dass du der neue Hausvorstand des Regenbogenhauses wirst. Kannst du mir einen großen Gefallen tun?“
„Worum geht’s?“, fragte Wolke neugierig.
„Ich würde gern ein Interview mit dir für die nächste Ausgabe der Schülerzeitung machen. Von den vier neuen Lehrlingen bist du nämlich am beliebtesten. Ein Interview mit dir wird sicher alle brennend interessieren!“, schwärmte er.
„Hast du das gehört, Saphira?“, rief Wolke.
Saphira nickte nur kurz und scharrte nervös mit den Hufen.
„Wann soll das Interview denn stattfinden?“, wandte sich Wolke an Leander.
„Am besten gleich morgen Nachmittag. Du bist also dabei?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Klar, morgen Nachmittag passt prima!“
„Du bist die Beste, Wolke! Dann treffen wir uns eine Stunde vor dem Abendessen in der Redaktion. Ach, und denk dran, dass du bis übermorgen noch die Leserbriefe für die nächste Ausgabe beantworten musst. Du bist schließlich immer noch unsere Kummerkastentante.“ Freundschaftlich stupste er Wolke an, bevor er sich umwandte und davontrabte.
Wolke platzte fast vor Stolz: Es würde ein Interview mit ihr in der Schülerzeitung geben!
„Wow, ist das nicht großartig, Saphira?“, rief sie.
„Ja, das ist ganz toll“, antwortete Saphira leise und sah dabei betreten zu Boden.
Wolke spürte plötzlich einen dicken Klumpen im Magen. „Freust du dich gar nicht für mich?“, fragte sie.
„Doch, schon“, gab Saphira kleinlaut zu. „Aber …“
„Was aber?“
„Na ja, dann wirst du kaum noch Zeit haben, mit mir zu üben.“
„Saphira“, seufzte Wolke und verdrehte ein bisschen die Augen. „Ich weiß ganz sicher, dass du den Zauber hinbekommst. Du musst dich nur ganz fest konzentrieren und aufhören, dir immerzu solche Sorgen zu machen!“
„Meinst du wirklich?“, fragte Saphira.
„Ja! Und jetzt lass uns zum Abendessen gehen. Ich haben einen Bärenhunger“, sagte Wolke bestimmt.
„Aber wir waren zuerst hier!“, rief Sturmwind aufgebracht.
„Ja, genau! Das sind unsere Plätze“, pflichtete ihm Mondstrahl bei. Die beiden funkelten Jasmina, Rosalia und Amira böse an.
„Was ist denn hier los?“, fragte Saphira, als Wolke und sie an ihrem Tisch ankamen.
„Wolke, wir würden so gern heute neben dir sitzen, aber Sturmwind, Mondstrahl und Stella wollen einfach nicht Platz machen“, sagte Jasmina weinerlich.
„Bitte sag du ihnen, dass sie woanders hingehen sollen“, bat Rosalia.
„Kommt gar nicht infrage! Wir essen immer hier. Geht ihr doch zurück an euren Tisch“, schnaubte Mondstrahl erbost.
Alle sahen Wolke erwartungsvoll an.
„Aber …“, stotterte sie. „Also … ähm … ich … fände es schön, wenn uns Amira, Rosalia und Jasmina Gesellschaft leisten würden. Es ist doch umso lustiger, je mehr wir sind.“
„Aber dann müssen sie die Plätze nehmen, die noch frei sind“, forderte Stella.
„Nein, wir wollen unbedingt neben unserer neuen Freundin Wolke sitzen“, beharrte Amira und stampfte mit dem Huf auf.
„Aber …“, setzte Saphira schüchtern an.
„Kein Aber!“, wurde sie von Jasmina sofortunterbrochen. „Wir wollen neben Wolke sitzen, dann müsst ihr euch eben wegsetzen. Schließlich sind wir schon in der vierten Klasse und ihr müsst tun, was wir sagen!“
„Ihr seid gemein!“, rief Saphira mit zitternder Stimme.
„Dann soll Wolke entscheiden“, forderte Rosalia.
„Ja, genau. Los, Wolke, sag ihnen, dass du lieber neben uns sitzen willst“, meinte Mondstrahl.
Wie sollte sie bloß entscheiden? Schließlich waren sie alle ihre Freunde. Warum konnten sie sich nicht einfach vertragen? Es war doch genug Platz an ihrem Tisch und sie wollte keine Entscheidung treffen. Unglücklich sah Wolke vom einen zum anderen. Sie fühlte sich sehr unter Druck.
„Ich … äh …“, stammelte sie schließlich.
„Also gut, wenn du lieber mit
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