Sternenfohlen 12 - Wolkes neue Freunde
an.
„Ich hatte wirklich mehr von dir erwartet, Wolke. Aber du bist doch nur ein Baby!“, schnaubte Amira verächtlich.
Wolke wurde ganz flau im Magen. Hatten sich die drei nur bei ihr eingeschmeichelt, damit sie ihre verbotenen Ausflüge nicht meldete? Das konnte nicht sein! Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen schossen.
Plötzlich hörte Wolke Hufschlag hinter sich und fuhr erschrocken herum. Hinter ihr standen Saphira und Mondstrahl und starrten Jasmina, Rosalia und Amira feindselig an. Offenbar hatten sie alles mit angehört.
„Ihr seid ja so gemein!“, rief Saphira außer sich. „Ihr wolltet nur Wolkes Freundinnen sein, damit sie euch als Hausvorstand alles durchgehen lässt. Ihr solltet euch schämen!“
Verblüfft starrte Wolke sie an.
„Ja, genau! Ihr seid eine Schande für das Regenbogenhaus. Und ihr verdient es gar nicht, dass Wolke euch gernhat. Ihr habt sie nur ausgenutzt“, donnerte Mondstrahl.
In diesem Moment wusste Wolke, was sie tun musste. Sie schluckte die Tränen hinunter und hob selbstbewusst den Kopf. Dann schloss sie die Augen, machte eine schwungvolle Bewegung mit ihrem Horn und sagte mit fester Stimme: „Dora!“
Wolkes Horn begann zu leuchten und dann schossen goldene Funken wie eine Sternschnuppe aus der Spitze in den Himmel. Innerhalb weniger Sekunden würde das Zeichen Dora erreichen und sie würde wissen, dass Wolke ihre Hilfe brauchte.
Kaum hatten sich Jasmina, Amira und Rosalia von dem Schrecken erholt, versuchten sie davonzulaufen. Doch Mondstrahl war schneller und schnitt ihnen den Weg ab.
„Ihr bleibt hier, bis Dora kommt“, befahl er ihnen.
Noch bevor Wolke etwas sagen konnte, kam Dora auch schon angaloppiert.
„Hallo, Wolke. Du hast mich gerufen. Was gibt es für ein Problem?“, wollte Dora wissen.
„Rosalia, Jasmina und Amira wollten sich heimlich zum Strand runterschleichen undWolke überreden, sie nicht zu melden“, platzte Mondstrahl raus.
„Danke, Mondstrahl. Aber jetzt gehst du mit Saphira bitte sofort in den Stall. Ich möchte nicht, dass ihr Schwierigkeiten mit dem Wachelf bekommt“, sagte Dora sanft, aber bestimmt.
Die beiden trabten gehorsam davon, noch bevor Wolke die Gelegenheit hatte, sich bei ihnen für die Unterstützung zu bedanken.
„Ist das wahr?“, wollte Dora von Wolke wissen.
„Ja, erst wollten sie mich überreden mitzukommen, und als ich gesagt habe, dass ich es melden muss, waren sie sehr gemein zu mir“, antwortete Wolke.
„Und was habt ihr dazu zu sagen?“, wandte sie sich an Amira, Jasmina und Rosalia und sah sie streng an.
„Ähm, na ja … es stimmt, wir wollten uns heimlich an den Strand schleichen“, gab Jasmina nach einigem Zögern zu.
„Also gut, ich habe genug gehört. Ihr wisst, dass ihr etwas Verbotenes tun wolltet, und werdet nach den Ferien zur Strafe eine Woche lang den Hauselfen helfen, die Tische zu decken und abzuräumen und das Geschirrabzuwaschen. Jetzt wird euch ein Elf in euren Stall begleiten“, verkündete Dora.
Traurig sah Wolke ihnen hinterher, als Jasmina, Rosalia und Amira von einem Elf in Richtung ihres Stalles geführt wurden.
„Das hast du sehr gut gemacht, Wolke“, lobte Dora. „Du hast dich nicht von den älteren Schülerinnen unterkriegen lassen und sogar der Zauber, mit dem du mich gerufen hast, ist dir gleich gelungen. Ich bin sehr stolz auf dich.“
Doras Worte taten gut, doch richtig freuen konnte Wolke sich über das Lob nicht. Bedrückt sah sie zu Boden.
„Alles in Ordnung?“, fragte Dora.
„Nein, eigentlich ist gar nichts in Ordnung“, seufzte Wolke. „Amira, Jasmina und Rosalia wollten gar nicht wirklich meine Freundinnen sein. Sie wollten nur, dass ich ihnen als Hausvorstand alles durchgehen lasse und sie nichtmelde. Die drei haben mich nur ausgenutzt und ich habe es nicht mal bemerkt.“ Wolke war den Tränen nah.
„Ach, Wolke. Das ist ein ganz schlimmes Gefühl. Ich kenne das, mir ist es nämlich ähnlich ergangen, als ich Lehrling des Hausvorstands wurde.“ Dora rieb ihre Nase sanft an Wolkes Hals.
„Echt? Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen. Du machst doch immer alles richtig. Wie bist du damit umgegangen?“
„Ich war natürlich auch sehr enttäuscht, genau wie du jetzt. Aber ich hatte ja noch meine wirklichen Freunde. Die, mit denen ich schon befreundet war, bevor ich Hausvorstand wurde. Die haben mir geholfen, genau wie Saphira und Mondstrahl dir vorhin beigestanden haben“, erwiderte Dora.
„Ach Dora, ich fühle mich ganz
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