Sternenfohlen 13 - Im Zauberwald
meldete sich Blümchen zu Wort.
„Das will ich auch hoffen. Aber außer euch und uns Lehrern hat sonst niemand Zugang zum Garten. Diesen Vorfall muss ich dem Trihorn melden“, sagte die Lehrerin mit ernster Stimme. „Falls doch noch jemand von euch etwas dazu zu sagen hat, gebe ich ihm bis zur nächsten Heilkundestunde Zeit, sich bei mir zu melden. Danach wird sich das Trihorn der Angelegenheit annehmen. Ihr könnt jetzt gehen, die Stunde ist für heute beendet. Ich werde augenblicklich mit dem Trihorn sprechen.“
„Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte Wolke zaghaft. „Wegen des Wettbewerbs, meine ich.“
Sirona schritt zu Wolke herüber und sagte: „Ihr könnt natürlich versuchen, die größeren Pflanzen zu heilen. Aber den Wettbewerb werdet ihr wahrscheinlich nicht mehr gewinnen.“
Erneut stiegen Wolke Tränen in die Augen. Sie hatte es schon befürchtet, aber nun war es Gewissheit: All ihre Mühen waren umsonst gewesen.
„Es tut mir so leid, Wolke“, sagte Sirona und strich ihr sanft über den Hals. „Ich werde alles tun, um den Schuldigen zu finden, das verspreche ich euch.“
„Komm, Wolke, lass uns erst mal in den Stall gehen und uns von dem Schrecken erholen“, schlug Sturmwind mitfühlend vor.
Wolke nickte langsam und wandte sich zum Gehen um. Ihre Freunde folgten ihr betroffen. Stella stupste Wolke aufmunternd an. Nur Mondstrahl stand noch da und sah sich zögernd um.
„Was ist, Mondstrahl? Kommst du?“, wollte Stella wissen.
„Ach … äh … Geht ihr mal, ich will hier noch schnell was erledigen“, antwortete er.„Wirklich schade, Wolke, dass euer schönes Beet zerstört ist. Aber vielleicht gewinnen ja jetzt Stella und ich den Wettbewerb.“ Dann trabte er schnell in Richtung des Zauberbrunnens davon. Entgeistert starrten ihm seine Freunde hinterher.
„Wir müssen auf jeden Fall herausfinden, wer unser Beet zerstört hat“, stellte Wolke fest, als es ihr am Nachmittag langsam etwas besser ging.
„Ja, schon. Aber wer würde so was Schreckliches überhaupt tun?“, rätselte Saphira.
„Und vor allem, warum?“, fragte Sturmwind.
„Ob es wirklich jemand aus unserer Heilkundeklasse war?“, überlegte Stella.
„Das mag ich mir gar nicht vorstellen“, seufzte Wolke. „Selbst wenn sonst niemandin den Garten hineinkonnte. Von uns wäre doch keiner so böse.“
„Hm, aber dass Mondstrahl vorhin tatsächlich noch an eurem Beet weitergearbeitet hat, kann ich auch kaum glauben“, sagte Sturmwind empört zu Stella.
Wolke nickte. Sie war ebenfalls sehr enttäuscht von ihm. Ob etwa Mondstrahl ihr Beet verwüstet hatte, damit Stella und er den Wettbewerb gewinnen konnten?, schoss es Wolke plötzlich durch den Kopf. Aber nein, das konnte nicht sein! So weit würde Mondstrahl niemals gehen. Er war doch einer ihrer besten Freunde und wusste, wie viel ihr das Gartenprojekt bedeutete! Mit einem ärgerlichen Kopfschütteln versuchte Wolke, diesen schlimmen Gedanken auf der Stelle wieder zu vergessen.
„Los, kommt, wir gehen ins Gewächshaus und sehen mal nach, was es dort noch fürPflanzen gibt, die wir gebrauchen können“, sagte sie. Irgendetwas musste sie einfach tun, um sich abzulenken!
7
Als Wolke am späten Abend in ihrem Wolkenbett lag, wälzte sie sich rastlos hin und her. Dieser verflixte Verdacht, dass Mondstrahl ihr Beet zerstört haben könnte, hatte sich einfach in ihrem Kopf festgesetzt. Egal, was sie tat, sie konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Sie fühlte sich schrecklich!
Ich darf so etwas nicht denken, schalt sie sich selbst. Mondstrahl mag sehr ehrgeizig sein, aber er würde seinen Freunden niemals schaden. Sprechen kann ich mit ihm darüber auf keinen Fall. Und auch mit sonst niemandem, das ist eine zu schwere Anschuldigung. Was soll ich nur tun?
Wolke spürte, wie die Tränen wieder in ihr hochstiegen, und schmiegte sich verzweifelt an ihr Kuschelkissen. Plötzlich sehnte sie sich so sehr nach Zuhause. Ihre Mutter wüsste bestimmt einen Rat. Ob sie ihr am nächsten Tag einen Brief schreiben sollte? Mit dem beruhigenden Gedanken an ihre Eltern und Geschwister schlief sie schließlich doch noch ein.
Am nächsten Tag fühlte Wolke sich seltsam schwer und müde. So, wie man sich eben fühlt, wenn man vor dem Einschlafen geweint hat. Es gelang ihr kaum, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Und obwohl alle Lehrer Mitleid mit Wolke, Sturmwind und Saphira hatten, handelte sie sich doch den einen oder anderen Tadel ein, weil sie
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