Sternenfohlen 13 - Im Zauberwald
überhaupt nicht bei der Sache war.
„Äh, was?“ Wolke sah Saphira erschrocken an.
„Was ist heute nur los mit dir, Wolke?“, wunderte sich ihre Freundin. „Ist es immer noch wegen des Beetes? Ich bin sicher, das Trihorn wird den Übeltäter finden und ihn bestrafen. Nach der Standpauke gestern beim Abendessen möchte ich nicht in dessen Haut stecken …“
Wolke zögerte. Sollte sie Saphira von ihrem Verdacht erzählen?
„Ich … also … ich fühle mich ganz schrecklich. Seit gestern muss ich dauernd darüber nachdenken, ob Mondstrahl nicht vielleicht unser Beet zerstört hat, damit er den Klassenwettbewerb gewinnt. Aber das würde er doch nie tun, oder? Ich bin eine ganz schlechte Freundin, wenn ich so was vermute! Aber ich kann einfach nichts dagegen tun“, sprudelte es aus Wolke heraus.
Saphira sog erschrocken die Luft ein.
„Meinst du wirklich?“, stieß sie hervor. „Soeine Gemeinheit traue ich ihm eigentlich nicht zu.“
„Ich will das ja auch nicht glauben, aber dass unser Beet zerstört ist, scheint ihm egal zu sein“, verteidigte sich Wolke.
„Stimmt. Aber trotzdem, er ist unser Freund. Ich glaube, es gibt nur eines, was du tun kannst, Wolke: Du musst Mondstrahl darauf ansprechen“, seufzte Saphira.
Wolke nickte bedrückt und schaute ihre Freundin nachdenklich an.
„Soll ich mitkommen?“, bot Saphira ihr an.
„Ja, bitte“, flüsterte Wolke.
Wolke und Saphira hätten gestaunt, wenn sie gewusst hätten, was Mondstrahl gerade tat. Gemeinsam mit Sturmwind lief er durch den alten Heilkräutergarten. „Meinst du wirklich, dass wir das Beet wieder hinbekommen?“, fragte Sturmwind.
„Zumindest müssen wir es versuchen“, antwortete Mondstrahl. „Wolke hat sich so viel Mühe damit gegeben. Wir dürfen sie jetzt nicht hängen lassen. Außerdem habe ich mich gestern ziemlich blöd benommen.“
„Das stimmt“, erwiderte Sturmwind. „Aber jetzt müssen wir erst mal versuchen herauszubekommen, wer unser Beet so zugerichtet hat.“ Plötzlich spitzte er die Ohren. „Hörst du das, Mondstrahl?“
„Ja, da ist jemand im Garten“, flüsterte dieser. „Und sieh mal, das Tor steht offen.“
„Merkwürdig. Wer kann das sein?“
Vorsichtig schlichen sich die beiden Freunde heran und suchten Deckung hinter ein paar Sträuchern. Sie hörten, wie mehrere Schüler johlten und kicherten, aber was gesagt wurde, konnten sie nicht verstehen.
„Wir müssen noch näher ran“, wisperte Mondstrahl, und Sturmwind nickte.
Wie zwei Schatten huschten die beiden weiter und versteckten sich hinter einer Hecke. Von hier aus konnten sie gut verstehen, was die Einhörner im Schulgarten sagten.
„Na, das hat doch prima geklappt. Hihihi“, hörten sie ein Einhornmädchen kichern.
Ungläubig sahen sich Sturmwind und Mondstrahl an: Das war doch Smaragd! Was machte die denn in ihrem Garten? Und was hatte ihrer Meinung nach prima geklappt? Die Fünftklässler hatten doch gar kein Beet zu betreuen.
„Ja, und hast du gesehen, wie die doofe Wolke gestern beim Abendessen fast angefangen hätte zu heulen, als das Trihorn seine Ansprache gehalten hat? Was für ein Baby!“, spottete jetzt Azur.
„Wie kann man sich wegen ein paar langweiliger Pflanzen nur so anstellen?“, höhnte Astor.
„Genau. Und das Gartenprojekt ist doch das blödeste von allen. Sie sollte lieber froh sein, dass sie sich damit jetzt nicht mehr abmühen muss.“ Triumphierend grinste Azur ihre beiden Freunde an.
Mondstrahl und Sturmwind trauten ihren Ohren kaum. Ob Azur, Smaragd und Astor Wolkes Beet so schrecklich verwüstet hatten?
„Aber was, wenn das Trihorn wirklich herausfindet, wer das Beet kaputt gemacht hat? Dann bekommen wir furchtbaren Ärger“, meinte Smaragd.
„Ach, Quatsch. Wie soll das Trihorn das denn anstellen?“, fragte Astor.
„Genau. Wer sollte uns schon verdächtigen? Wir haben mit dem Gartenprojekt doch gar nichts zu tun und niemand weiß, dass wir das Zauberwort kennen und das goldene Tor öffnen können. Bestimmt wird jemand ausder Klasse verdächtigt. Wegen des Wettbewerbs“, meinte Azur.
„Na, warte“, knurrte Sturmwind und wollte schon aus dem Versteck hervorspringen. Aber Mondstrahl hielt ihn zurück.
„Psssst! Nicht so laut, sonst hören sie dich noch“, warnte er seinen Freund.
„Na und? Der werde ich gehörig die Meinung sagen. Was bildet die sich denn ein? Und wie kommen die überhaupt in den Garten?“ So kämpferisch hatte Mondstrahl Sturmwind noch nie erlebt. Aber wenn das
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