Sternenfohlen 13 - Im Zauberwald
Projekt beginnen, dassie für den Rest des Schuljahres beschäftigen wird. Morgen früh werden am Sprechenden Baum Listen aushängen, welche Klasse welches Projekt übernimmt. Und nun lasst uns den Abend und das köstliche Essen genießen!“ Mit würdevoll erhobenem Kopf und eleganten Schritten ging das Trihorn an den Lehrertisch, an dessen Kopfende wie immer sein Platz war.
Kaum hatte sich das Trihorn umgedreht, fingen die Schüler wieder an, aufgeregt durcheinanderzureden: „Habt ihr das gehört?“ –„Klassenprojekte!“ – „Wahnsinn!“ – „Ich bin schon gespannt!“
„Was meint ihr, was das für Projekte sind, von denen das Trihorn gesprochen hat?“, fragte Sturmwind aufgeregt.
„Keine Ahnung, aber hoffentlich hat es was mit Sport zu tun!“, antwortete Mondstrahl.
„Aber du bist doch schon in fast allen Sport-Clubs“, erwiderte Saphira. „Willst du nicht auch mal was anderes machen?“
„Nein, wieso denn? Ich mache gerne Sport und habe Talent. Und das sollen wir doch fördern, hat das Trihorn gesagt.“ Mondstrahl grinste zufrieden.
Saphira schüttelte nur den Kopf und wandte sich ihren Freundinnen Wolke und Stella zu.
„Was ist mit euch? Was würdet ihr gern machen?“, fragte sie.
„Ich fände es toll, wenn es was mit Kunst oder Musik wäre“, antwortete Stella. „Das macht mir immer am meisten Spaß.“
„Au ja, das klingt prima!“, rief Saphira.
„Ich bin ja schon so gespannt, was es mit dem Klassenprojekt auf sich hat“, sagte Wolke und steckte die Nase wieder in den Futtereimer.
Für ihr Alter war Wolke noch immer sehr klein. Trotzdem ließ sich das schneeweiße Einhorn mit der strubbeligen Mähne und dem zierlichen goldenen Horn nicht so leicht unterkriegen. Immerhin hatte sie zwei großeBrüder. Sich gegen die beiden durchzusetzen, war das beste Training gewesen.
Ihr kam wieder die geheimnisvolle Mauer in den Sinn. Sie wollte sie so bald wie möglich weiter erforschen. Irgendeine Gelegenheit würde sich in den nächsten Tagen schon bieten.
„Hey, Wolke! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, fragte Sturmwind und stupste seine Freundin sanft an. „Kommst du mit in den Gemeinschaftsraum?“
„Ich … äh … was?“, stotterte sie. „Ach so, ja klar.“
Die Schüler der Einhornschule waren in vier Häuser aufgeteilt: Regenbogenhaus, Mondhaus, Sternenhaus und Sonnenhaus. Die Häuser waren in hohen Wolkentürmen untergebracht, die neben einem großen Gemeinschaftsraum auch die Ställe beherbergten. Auf der untersten Wolkenebenebefanden sich die Ställe der Erstklässler, auf der nächsten Etage die der Zweitklässler und so weiter. Ganz oben an der Spitze jedes Wolkenturms befanden sich die Ställe der ältesten Schüler, der Sechstklässler.
Wolke konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie in ein paar Jahren auch dort oben wohnen würden. Aber vor einem Jahr hatte sie sich auch noch nicht vorstellen können, einmal so gut zu fliegen, dass sie nicht mehr die Treppen zu ihrem Stall hinaufkraxeln musste.
Im Gemeinschaftsraum des Regenbogenhauses brummte es wie in einem Bienenstock. Alle hatten sich noch so viel von den Ferien zu erzählen, und es gab die wildesten Vermutungen, welche Klasse welches Projekt bekommen würde.
Der restliche Abend verging wie im Flug, und bis auf die Jüngsten waren alle Schülerfurchtbar enttäuscht, als schließlich der Wachelf die Runde machte und sie ins Bett schickte.
2
Am nächsten Morgen trabten die Freunde gleich nach dem Frühstück zum großen Versammlungsplatz, auf dem auch der Sprechende Baum stand. Sie wollten unbedingt wissen, welches Projekt ihre Klasse übernehmen würde. Vor dem Baum drängte sich bereits eine dichte Traube von Schülern, die aufgeregt die Listen studierten.
Wolke, Saphira, Sturmwind, Stella und Mondstrahl versuchten, so dicht wie möglich heranzukommen, um einen Blick auf die Listen zu erhaschen.
„Oh, cool! Es gibt ein Theaterstück“, rief Stella, die einen Platz direkt vor dem Baumergattert hatte. „Aber leider nicht für unsere Klasse …“
„Und was für ein Projekt haben wir?“, rief Sturmwind.
„Unser Projekt ist … Warte, gleich hab ich’s“, antwortete Stella. „Oh, da steht es ja geschrieben.“
„Und?“, wollten die Freunde wissen.
Stella drehte sich zu ihnen um und sah sie mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck an. Wolke befürchtete schon das Schlimmste.
„Unser Projekt nennt sich ‚Heilkräuter‘, und Sirona wird es betreuen“, murmelte Stella und
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