Sternenfohlen 19 - Ferien im Palast
uns im Garten eingraben. Dann habe ich nächstes Jahr auch Zauberäpfel.“
Belustigt schüttelte Wolke nur den Kopf. Aber auch sie war ein wenig traurig, dass der König und die Königin am nächsten Tag schon wiederkommen würden.
Die letzten Tage hatten die sechs Einhornfohlen so viel Spaß miteinander gehabt, dass die Zeit im Nu vergangen war. Sie hatten Diadem ihre geheime Höhle gezeigt, Zaubern mit ihr geübt und viele lustige Spiele gespielt. Auch wenn Wolke und ihre Freunde für einige davon schon ein bisschen zu alt waren, hatte die kleine Prinzessin sie beim Spielen oft genug ausgetrickst und hielt jetzt den Rekord im Zauberquartett. Selbst Malvine war bei ihren Spieleabenden ein wenig aufgetaut und hatte mit ihren Schützlingengelacht und herumgealbert. Und Mondstrahl hatte sein Wort gehalten und zusammen mit Stella angefangen, Diadem Flugunterricht zu geben.
„Ich … brauch … ne … Pause“, japste er jetzt, nachdem er bei seinen Freunden gelandet war. „Oh, Mann! Lasst mich bloß nicht mit diesem Wirbelwind alleine.“
„Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass wir morgen schon abreisen“, seufzte Stella.
„Ach, lasst uns jetzt noch nicht daran denken!“, rief Wolke. „Los, kommt! Heute machen wir noch mal alles, was uns besonders viel Spaß gemacht hat!“
„Au ja! Ich will zum Zauberbrunnen!“, jubelte Saphira.
„Und ich in den Irrgarten!“, rief Stella.
„Und zu den Zauberäpfeln und dem Limonadenbrunnen!“
„Das war ja klar, Sturmwind“, neckte Mondstrahl seinen Freund.
Am nächsten Tag kamen Mondstrahls und Wolkes Eltern gleichzeitig beim königlichen Palast an. Sie hatten sich unterwegs getroffen und das letzte Stück gemeinsam zurückgelegt. Mit großem Hallo wurden sie von ihren Kindern, Malvine und den Hauselfen empfangen.
„Haben die Kinder auch nichts angestellt?“, erkundigte sich Wolkes Mutter bei der Gouvernante.
„Nein, nein, keine Sorge. Sie haben sich alle tadellos benommen“, erwiderte Malvine. Dann drehte sie sich zu den sechs Fohlen um und zwinkerte ihnen grinsend heimlich zu.
„Und habt ihr denn auch Spaß gehabt, während ihr hier wart?“, wollte die Königin wissen.
„Oh, jaaaa! Das waren die tollsten Ferien!“, riefen die sechs jungen Einhörner.
„Na, wenn das so ist, macht es euch wohl auch nichts aus, noch eine Nacht hier zu bleiben, oder?“, fragte der König. „Zur Feier des Tages gibt es nämlich heute ein Festessen, zu dem ihr alle herzlich eingeladen seid. Habt ihr Lust?“
„Oh, ja, bitte! Mama, Papa – sagt ja!“, bettelte Wolke und ihre Freunde sahen Sternenstaub und Mondglanz flehend an.
„Natürlich, mein Schatz. Wie könnten wir so eine nette Einladung ausschlagen?“, erwiderte Wolkes Papa lachend. „Und ich habe noch eine Überraschung für dich: Nachdem die Tagung des Einhornrates nun vorbei ist, konnte ich mir ein paar Tage freinehmen, umnoch Zeit mit dir zu verbringen.“ Glücklich schmiegte Wolke sich an ihren Vater und begann, ihren Eltern zu erzählen, was sie alles erlebt hatten. Na ja, nur dass Diadem weggelaufen war, behielt sie natürlich für sich. Das hatten die Freunde einander schließlich versprochen.
Als Wolke nach einem wunderbaren Fest mit köstlichem Essen, Musik und viel Gelächter später in ihrem Bett lag, kuschelte sie sich ein letztes Mal ganz tief in ihr weiches Kissen.
Wie schade, dass unsere Zeit hier nun wirklich zu Ende ist, dachte sie. Aber es hat auch eine gute Seite: Jetzt ist es nicht mehr lang, bis wir uns endlich in der Einhornschule wiedersehen …
Linda Chapman
Sternenfohlen
Ein Liebesbrief für Wolke
KOSMOS
1
„Mama! Papa! Nun kommt doch endlich!“, drängelte Wolke ihre Eltern. „Sonst kommen wir noch zu spät und verpassen die Begrüßungszeremonie.“
„Ist ja gut, mein Schatz. Ich will nur sicher sein, dass du auch alles hast, was du für das neue Schuljahr brauchst“, entgegnete ihre Mutter lachend und warf einen letzten Blick auf die Liste, die sie schon zu Beginn der Ferien geschrieben hatte. „Die Schulbücher haben wir, die Zauberelixiere auch, deine Heilpflanzensammlung …“ Mit einem Zauber hakte Sternenstaub einen Punkt nach dem anderen ab und nickte zufrieden.
„Dann können wir jetzt also aufbrechen?“, wollte Wolkes Vater wissen.
Wolke ließ ihren Blick über all die Sachen schweifen, die sie mit in die Einhornschule nehmen würde. Es schien tatsächlich alles da zu sein. Auch ihre Büchertasche, die zu Beginn der Ferien leider
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