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Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Titel: Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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fragte Stella schon von Weitem.
    „Cool, dass ihr doch noch kommen konntet“, erwiderte er erfreut. „Unser Haus hat bereits drei Läufe gewonnen, das Mondhauszwei. Das ist jetzt die letzte Runde und Mondstrahl ist gerade dran.
    „Los, Mondstrahl!“ – „Lauf!“ – „Du schaffst es!“, brüllten seine Freunde ihm vom Boden aus zu, während Mondstrahl in gestrecktem Galopp über den Himmel preschte. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Apollo und ihm. Die letzte Kurve nahm Mondstrahl so eng, dass er beinahe gestürzt wäre.
    „Ganz schön riskant“, wisperte Saphira.
    „Ja, aber sieh nur: Mondstrahl hat dadurch einen kleinen Vorsprung gewonnen.“ Wie gebannt starrte Wolke an den Himmel und vergaß dabei ihren Kummer für einen Moment. „Ich glaube, er schafft es! Ja, ja, er schafft es!“
    „Gewonnen! Gewonnen!“, jubelten die Freunde, als Mondstrahl japsend auf sie zu getrabt kam.

    „Du warst einsame Spitze, Mondstrahl“, lobte Wolke und stupste ihren Freund versöhnlich an.
    „Danke“, keuchte dieser und grinste breit. Auch wenn es nur um die Ehre gegangen war, so freute er sich doch sehr, dass die drei Einhornmädchen noch zu seinem Rennen gekommen waren und ihn angefeuert hatten.

9

    Als Wolke am nächsten Tag auf dem Weg zu ihrem Arbeitszimmer war, erkannte sie schon aus einiger Entfernung, dass Tizian vor der verschlossenen Tür wartete.
    Was will der denn hier? , überlegte sie und blieb unvermittelt stehen. Am liebsten wäre sie umgekehrt und hätte sich davongeschlichen, aber Tizian hatte sie offenbar schon erspäht. Er kam ein paar Schritte auf sie zu.
    „Hallo, Wolke. Kann ich mit dir reden?“
    „Klar. Was gibt’s?“ Wolke versuchte so zu tun, als sei nichts gewesen.
    „Ich … Ähm, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wegen gestern“, sagte er. „Estut mir leid, dass ich so blöd reagiert habe. Ich wollte wirklich nicht gemein zu dir sein, aber ich war doch selbst so erschrocken wegen der Verwechslung. Eigentlich mag ich dich wirklich gern, du bist sehr nett. Und deswegen möchte ich auch nicht, dass du böse auf mich bist.“
    Wolke nickte. „Schon gut.“
    „Wirklich?“, rief Tizian.
    „Ja, es war ja auch teilweise meine Schuld. Wenn ich gleich nach dem Glücksbringer an der Büchertasche gesehen hätte, nachdem Sturmwind alles durcheinandergebracht hatte, wäre das alles nicht passiert“, gab Wolke zu.
    „Was hat Sturmwind denn damit zu tun?“
    „Ach, das ist eine lange Geschichte … Jedenfalls hätte ich es bemerken müssen, dass Melodias und meine Schultasche vertauscht wurden. Aber wir hatten sie ja beide erst andiesem Tag bekommen und noch nichts hineingetan“, erklärte Wolke.

    „Eure Taschen wurden vertauscht?“, wiederholte Tizian erstaunt. Wolke nickte. „Und ich habe schon gedacht, ich hätte bei meinem Zauber etwas falsch gemacht!“
    „Nein, hast du nicht“, bestätigte Wolke. „Ähm, Tizian? Könnte das vielleicht unteruns bleiben? Mir wäre es peinlich, wenn alle davon wüssten.“
    „Machst du Witze? Meine Freunde würden sich kaputtlachen, wenn sie mitbekämen, dass ich heimlich Liebesbriefe schreibe! Meine Lippen sind versiegelt“, rief er erleichtert.
    „Gut. Also, ich muss dann mal los …“, gab Wolke zurück und machte sich daran, die Tür zu ihrem Arbeitszimmer zu öffnen.
    „Wolke? Tut mir wirklich leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich wollte das nicht …“
    „Schon in Ordnung. Oh, und Melodia hätten deine Briefe bestimmt auch sehr gut gefallen. Die waren wunderschön.“
    „Danke. Aber ich glaube, das mit dem Briefeschreiben lasse ich in Zukunft lieber“, meinte Tizian augenzwinkernd.
    „Vielleicht sagst du ihr einfach, dass du sie gern hast“, schlug Wolke vor.
    „Ja, vielleicht.“
    In ihrem Arbeitszimmer musste Wolke erst einmal tief durchatmen. Sie war sehr erleichtert, dass Tizian auf sie zugekommen war und sie sich ausgesprochen hatten. Er war wirklich einer der nettesten Schüler, den sie an der Einhornschule kannte, und sie hätte es nur schwer ertragen, wenn sie sich jetzt immer aus dem Weg gehen müssten. Trotzdem konnte sie sich kaum auf die Dinge konzentrieren, die sie eigentlich erledigen wollte. Ständig musste sie an den vorherigen Abend denken: wie sehr sie sich auf das Treffen gefreut hatte und wie enttäuscht sie gewesen war.
    Doch je länger Wolke darüber nachdachte, desto mehr wurde ihr klar, dass sie eigentlich nur darüber enttäuscht war, dass Tizian nicht in sie verliebt war. Sie selbst

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