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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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an mich wenden.«
    Ebbanai entspannte sich – allerdings nur ein wenig. Die Leibwächter hatten ihre Schwerter immer noch gezückt. »Ich werde euch selbst hinbringen, Adliger Treappyn.«
    Er musste sich ziemlich anstrengen, um mit den drei berittenen Besuchern aus Metrel mithalten zu können. Nur die Tatsache, dass die Tethets recht kurze Beine hatten, machte ihm das überhaupt möglich. Aufgrund ihrer gedrungenen Gestalt konnten sie den ganzen Tag lang auf ihren acht kräftigen Schenkeln dahintrotten, die ihnen allerdings keine großen Geschwindigkeiten erlaubten.
    »Dieser ›Besucher‹ ist also vom Himmel zu uns gekommen?«, sprach Treappyn seinen keuchenden Führer an, ohne aus seinem Sattel auf ihn herabzusehen. Alle vier Füße waren fest in den Steigbügeln verankert, und seine Beine hielt er beim Reiten parallel zum Boden. »Er muss außerordentlich kräftig sein, wenn er einen derartigen Sturz überleben konnte.«
    »Er ist nicht gefallen, Adliger.« Ebbanai keuchte stark, während er neben der Stute des Regierungsvertreters herlief, und seine Lunge schien die Innenseite seiner Brust sprengen zu wollen. »Er … er traf in einem gewaltigen Schiff ein, einer Art Flugmaschine.«
    »Verstehe.« Treappyns Unzufriedenheit, die er seit Beginn dieser Reise in Metrel verspürt hatte, begann zu schwinden und wachsender Neugier Platz zu machen. »Diese Maschine – wurde sie von Tethets gezogen? Wie groß war sie? So groß wie ein mittlerer Wagen doch bestimmt, wenn sie diesen Sturz überstehen konnte.«
    Verblüfft sah Ebbanai Treappyn an. »Sie war größer als die Festung in Metrel, Adliger.«
    Das brachte den souveränen Ratgeber erst richtig durcheinander. »Wirklich? Dann sag mir doch bitte, wie ein derart großes Fahrzeug landen konnte, ohne auf dem Boden zu zerschellen? Seine Flügel müssen hundertmal größer sein als die des gewaltigen Verohjard, der in den hohen Bergen lebt.«
    Ein Fels versperrte Ebbanais Weg, und er sprang, einen Unterschenkel nach dem anderen in die Luft streckend, hinüber. »Es hatte keine Flügel, Treappyn. Es war sehr lang, an einem Ende eher bauchig, dafür befand sich an dem anderen Ende eine große leuchtende Scheibe. Außerdem waren viele Lichter darauf angebracht.«
    Wenn man ihnen sonst schon nichts nachsagen konnte, dachte Treappyn amüsiert, dann doch wenigstens, dass die Bewohner der Halbinsel einen ausgeprägten Sinn für Humor besaßen. »Dieses Wunderwerk würde ich wirklich gern zu Gesicht bekommen.« Er blickte nach links in das mit Seeshan bewachsene Gelände. »Steht es in der Nähe?«
    »Ich könnte dich hinbringen, Adliger, doch du würdest es nicht sehen. Seit es hier gelandet ist, hat es sein Erscheinungsbild verändert. Irgendwie ist es dem Besucher gelungen, es so aussehen zu lassen wie die Dünen, zwischen denen es steht.«
    »Ah«, murmelte Treappyn, »wie praktisch.« Seine aufkeimende Neugier ließ bereits wieder nach. Die Antwort des Einheimischen war klug gewählt – und beinhaltete genau das, was man von einem geübten Lügner erwarten würde.
    Sein Zynismus musste jedoch Überraschung weichen, als er und seine Leibwächter den letzten großen Seeshan-Hügel hinter sich gebracht hatten und des Anblicks gewahr wurden, der sich ihnen jetzt bot. Verschiedenste Transportmittel waren in zwei herkömmlichen Kreisen an der linken Seite eines einfachen, von einer Kuppel gekrönten Hauses abgestellt worden. Von den Kreisen bis vor das Gebäude und fast schon bis zu der Stelle, an der er sich jetzt auf seinem geduldigen Tethet befand, erstreckten sich die Lagerstätten von Dutzenden von Familien und Individuen. Obwohl er alles nicht mit einem Blick erfassen konnte, war Treappyn augenblicklich klar, dass hier mehr als einhundert Personen anwesend sein mussten – von Älteren, die sich auf vier müden Beinen vorwärtsbewegten, bis hin zu vereinzelten Gruppen spielender, vitaler Nachkömmlinge. Im Gegensatz zu dem Erscheinungsbild, das man bei einer solchen Szene etwa in Metrel erwarten würde, sah hier alles sehr ordentlich und gepflegt aus.
    Da er die Unsicherheit auf dem Gesicht des Adligen bemerkte und sich wieder auf heimatlichem Boden befand, kehrte Ebbanais Selbstvertrauen zurück. »Der Besucher mag kein Chaos, wenn er arbeitet. Meine Gefährtin und ich haben all das hier organisiert.« Dann fügte er als nicht gerade versteckte Anspielung auf den Geiz seines Fürsten hinzu: »Das alles hat viel Zeit gekostet, in der wir uns sonst um andere Dinge hätten

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