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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sandigen Nebenweg lenkte. Dies war kein Ort, an dem er sich auszeichnen konnte. Je weiter er sich von Metrel entfernte, desto trübsinniger wurde seine Stimmung. Am schlimmsten war jedoch, dass er das Bild dieses altersschwachen, debilen Srinballa nicht aus dem Kopf bekam, der nur abfällig gegrinst hatte, als sein Widersacher seiner eigenen Anmaßung zum Opfer gefallen war.
    Treappyn wusste, dass es allein sein Fehler gewesen war. Als er das Argument vorbrachte, dass man den Gerüchten über einen Wunder wirkenden Alien nachgehen müsste, hätte er nicht im Traum daran gedacht, dass der Hochgeborene ihm persönlich befehlen würde, sich dieser Aufgabe zu widmen. Derartige Aufgaben überließ man gewöhnlich dem gemeinen Fußvolk. Doch jetzt befand er sich fast an der Spitze der Pavjadd-Halbinsel, weit entfernt von der nächsten anständigen Herberge, in der er ein vernünftiges Mahl bekommen konnte, und sah sich gezwungen, dieses Gerücht selbst zu bestätigen oder zu widerlegen.
    Einer der beiden Leibwächter, die Treappyn begleiteten, hatte soeben den Dorftrottel unsanft wachgerüttelt, der am Tor, das dem Ratgeber den Weg versperrte, schlafend zusammengesunken war. Zumindest war der Trampel ehrerbietig, doch ihn umgab auch eine Aura von Selbstvertrauen, die nicht zu seinem momentanen Leben zu passen schien.
    »Verzeih, Adliger Treappyn, ich habe dich nicht erkannt.«
    Machte diese plumpe Person gerade einen Witz auf seine Kosten? , fragte sich Treappyn. Die ungewöhnlich voluminöse Gestalt des Ratgebers war eigentlich in ganz Wullsakaa bekannt. Doch in einer so abgelegenen Gegend wie dieser konnte es durchaus sein, dass sich die Bewohner durch eine derartige Unwissenheit auszeichneten.
    »Ich muss daran denken, darauf hinzuweisen, dass du nicht zu denjenigen gehörst, denen man den Auftrag erteilt, in Kriegszeiten eine wichtige Grenze zu bewachen«, knurrte der Adlige. Während er mit zwei Greiflappenpaaren die Zügel seines Tethets hielt, machte er mit den anderen eine energische Geste. »Bitte entferne die Barriere, damit wir weiterreiten können.«
    »Du kommst, um dir den Segen des Besuchers zu holen?«, fragte Ebbanai zögernd.
    So nannten sie es also. Das Gerücht hatte einen Namen. »Ich komme auf der Suche nach der Wahrheit, nicht um die Heilmittel eines Quacksalbers gegen eingebildete Krankheiten zu erhalten.«
    »Das lässt sich leicht arrangieren, Adliger.« Ebbanai stand immer noch wartend da.
    Doch worauf er wartete, konnte sich der zunehmend irritierte Treappyn nicht im Entferntesten vorstellen. »Nun – dann geh beiseite, damit wir passieren können.«
    Ebbanai blieb höflich, aber insistierend. »Es geht um den Zutritt, Adliger. Es ist eine endlose und häufig schwierige Aufgabe, all die Bedürfnisse des Besuchers zu erfüllen. Er muss ständig beaufsichtigt werden. All die Kosten …« Er ließ den Satz unvollendet und die Worte von der Meeresbrise forttragen.
    Die plötzliche Erkenntnis, was der Sprecher von ihm wollte, traf den verblüfften Treappyn wie ein Schlag und erstaunte ihn gleichermaßen ein wenig. Doch der Mut des Bauerntölpels war gleichzeitig bewundernswert. »Ah. Jetzt verstehe ich.« Die Greiflappen seiner zweiten rechten Hand griffen an seine Seite, und Ebbanai machte ein erwartungsvolles Gesicht.
    Sein Gesichtsausdruck änderte sich jedoch sehr schnell, als der Adlige keinen Geldbeutel, sondern ein Langmesser hervorholte. Seine Leibwächter neben ihm zogen ihre Schwerter ebenfalls aus der Scheide. Ihre Blicke waren nicht gerade freundlich.
    »Was soll das, Adliger?« Ebbanai wackelte mit einem Unterarmpaar in der Luft herum, machte aber nervös einen Schritt nach hinten. »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist ganz einfach. Du sagst, dass dieses Individuum ständige Fürsorge benötigt. Ganz offensichtlich wäre es besser dran, wenn es nicht ständig von Parasiten umgeben wäre – Parasiten wie dir.«
    Langsam ging Ebbanai immer weiter zurück, während seine vier Unterschenkel nervös zitterten. »Adliger Treappyn, ich versichere, dass … Für den Abgesandten des Hochgeborenen können wir natürlich eine Ausnahme machen. Ich wollte damit nicht andeuten …«
    »Doch, das wolltest du«, erwiderte Treappyn und fiel ihm abrupt ins Wort, steckte seine Waffe dabei aber wieder weg. »Doch das vergessen wir ganz schnell wieder. Als Ratgeber des Hochgeborenen obliegt es mir, die Geschäfte der Bevölkerung Wullsakaas zu unterstützen. Das gilt allerdings nicht, wenn sie sich direkt

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