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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sie wirkten überrascht, sodass sie sich auf einmal entspannten, obwohl ihnen eigentlich gar nicht danach war. Für ihn war jedoch nur von Bedeutung, dass er in Ruhe seine Arbeit machen konnte.
    Es dauerte nur einige Augenblicke, das Problem der jungen Frau zu diagnostizieren. Ihm war nicht bekannt, welcher furchtbare Unfall die Verletzung hervorgerufen hatte, doch das war jetzt auch nicht von Bedeutung. Das Einzige, was jetzt zählte, war, den Heilungsprozess auszulösen. Niemand erhob Einwände, als er ihre Bandagen entfernte. Nachdem er den Dwarra nun schon einige Tage lang medizinische Hilfe leistete, überraschte ihn die eigentümliche dwarranische Anatomie längst nicht mehr. Mithilfe seines neu kalibrierten Heilers behandelte er die schweren Verletzungen der jungen Frau nahezu eine halbe Stunde lang. Pip, die auf ihrem Ruheplatz ganz in der Nähe lag, hob gelegentlich ihren schillernden smaragdgrünen Kopf, um einen Blick auf die Aktivitäten ihres Herrn zu werfen.
    Als er seine Bemühungen abgeschlossen hatte, lehnte sich Flinx zurück und sah die Träger der jungen Frau an. Aus seiner Erfahrung wusste er, dass sie vermutlich Verwandte, enge Freunde, gedungene Helfer oder eine Mischung aus allen dreien waren.
    »Sie wird wieder gesund. Legt die Bandagen wieder an und versucht, sie so lange wie möglich so ruhig wie möglich zu halten.« Er betrachtete die Anzeige auf seinem Heiler. »Wenn alles gut geht und es keine Rückschläge gibt, dann sollte sie in etwa acht Tagen wieder auf den Beinen sein.«
    »Meister Besucher!« Der Älteste der vier Männer, die die Patientin hereingetragen hatten, begann, seine Fühler gegen Flinx’ Stirn zu drücken, und sah überrascht aus, als er bemerkte, dass der Fremde dort keine eigenen Fortsätze besaß. Daraufhin beugte er sich herab und drückte sie gegen die freie Hand des Menschen. »Mein Leben gehört dir. Du hast mir meinen einzigen weiblichen Nachkommen wiedergegeben.«
    »Noch nicht.« Sanft legte Flinx die Hände an den Kopf des Ältesten und zog sein eckiges, knochiges Gesicht etwas höher. »Lass uns erst abwarten, wie die Heilung verläuft, bevor du mir irgendwelche Versprechungen machst.«
    Mit seinen Greiflappen und Fühlern gestikulierend signalisierte ihm der betagte Einheimische sein Einverständnis. Die Dankbarkeit, die er ausströmte, erfüllte Flinx mit der Wärme, die er in den vorangegangenen Tagen so oft spüren durfte. Sie stellte ein Nahrungsmittel dar, das selbst die fortschrittlichen Nahrungssynthetisierer der Teacher nicht herstellen konnten.
    Die Prozedur hatte ihn sehr in Anspruch genommen. »Das reicht für heute.« Er sah hinab auf die Reihe der enttäuschten Hoffnungsvollen, wobei sein Blick auf seine Gastgeber und die drei Männer, die sie begleiteten, fiel. Ungewöhnlicherweise waren zwei von ihnen bewaffnet. Da sie die Veränderung des emotionalen Zustands ihres Herrn spürte, hob Pip erneut den Kopf von ihrer Ruhestätte. Dieses Mal entfaltete sie dabei halb ihre angelegten pink-blauen Flügel.
    »Ebbanai, Storra«, rief er zu ihnen herunter. »Ihr bringt mir einige Leute, die gar nicht krank zu sein scheinen.«
    Unter der einfachen Plattform blieb Treappyn erschrocken stehen. Der bloße Anblick des Fremden mit seinem breiten Körper und den fehlenden Gliedmaßen war schon schockierend genug gewesen und hätte bereits ausgereicht, die zahlreichen Gerüchte, die sich wie ein Lauffeuer im Land verbreiteten, zu bestätigen. Doch mit anzusehen, wie er die verwundete junge Frau behandelte, ohne dabei Körperkontakt herzustellen, sondern einfach nur mehrere rätselhafte Instrumente ein paar Mal über ihren geschundenen Körper führte, hatte ihn in große Verwirrung gestürzt. Es war ja nicht so, dass sie plötzlich aufgestanden und auf wundersame Weise geheilt wäre. Auf den vorsichtigen Ratgeber wirkte die schmerz- und blutlose Prozedur jedoch wie ein offenkundiger Betrug.
    Aber woher wusste diese erstaunliche Kreatur, dass diese neuen Besucher anders waren als ihre Vorgänger? Wie konnte sie erkennen, dass er und seine Leibwächter nicht auch nach Heilung suchten, wie es alle anderen vor ihnen getan hatten? Sie hatte ganz offensichtlich keine Fühler und auch keine anderen sichtbaren Mittel, um die Emotionen anderer in ihrer Nähe zu empfangen. Und doch hielt sich das Gerücht, dass sie genau dazu fähig war.
    Es dürfte nicht allzu schwer sein, die Wahrheit herauszufinden, dachte er. In seiner Position als Ratgeber des Hochgeborenen

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