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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auszusprechen, als er zur Seite trat, damit der schöne Wagen an ihm vorbeirumpeln konnte. Da sowohl die Hauptstraße als auch der schmale Weg wieder frei waren, betrat er den kleinen Unterschlupf, den er sich als Schutz vor der Sonne gebaut hatte. Er hob eine Planke des einfachen Holzbodens an und förderte einen tragbaren Kanister aus Metall zutage, mit dem er sonst Gryln-Sirup zum Markt brachte. In diesem deponierte er das schwere Geldbündel, das ihm der Mann in der Hoffnung, es würde ihm Zugang zu dem Besucher verschaffen, gegeben hatte.
    Heute Abend muss ich alles wegbringen, dachte Ebbanai. Der Kanister war fast voll und würde bald zu schwer zum Tragen sein.
     
    *          *          *
     
    Der Adlige Essmyn Hurrahyrad beäugte die anderen Mitglieder des heiligen Dreier-Kewwyd, das über das ausgedehnte Gebiet des Vereinigten Pakktrine herrschte, und brütete vor sich hin. Seit über acht Tagen war der westliche Teil des Landes nun schon überschwemmt, dann hatte es einen Aufstand unter den Gesetzeshütern in der Provinz Meydd gegeben, der nur mit Zeit- und Geldaufwand niedergeschlagen werden konnte – und jetzt das.
    »Es gibt keine Götter.« Die Adlige Kechralnan sah von ihrem Platz an einem Ende des dreizackigen, mit Juwelenintarsien verzierten Tisches auf. »Es gibt nur die Dwarra, die Nursets und die niederen Kreaturen.« Sie legte den Kopf in den Nacken und breitete beide Arme sowie alle vier Unterarme aus, sodass die offenen Greiflappen zur hohen Decke des Konferenzraumes der Festung zeigten und damit auch all das mit einbezogen, was jenseits dieser mit komplizierten Fresken versehenen Decke lag.
    Die Adlige Peryoladam hatte eine andere Meinung, tat dies allerdings nicht so lautstark kund. Sie war viel leichter erregbar als die beiden anderen Anwesenden, aber auch klug und effizient – wobei ihr die letzten beiden Eigenschaften erst ihren kometenhaften Aufstieg in das herrschende Triumvirat des Kewwyd ermöglicht hatten. Doch in vielen Angelegenheiten fühlte sie sich noch sehr unsicher und neigte in Bereichen, in denen es ihr an Erfahrung mangelte, dazu, sich auf die weisere Kechralnan zu verlassen.
    Doch Hurrahyrad war der Ansicht, dass sie in diesem Moment gar keinen Grund dazu hatte, da bezüglich des Themas, über das sie soeben diskutierten, niemand Erfahrungen vorweisen konnte.
    »Ich denke nicht, dass wir diese Gerüchte so einfach von der Hand weisen sollten«, insistierte er und wedelte mit seiner glänzenden Metallprothese. Er hatte als Jugendlicher den ersten rechten Unterarm verloren, als sein Kriegs-Tethet beim Kampf gegen die Sprösslinge von Jebilisk unter ihm abgeschlachtet worden war und er sich beim darauffolgenden Sturz die Gliedmaßen derart zerquetscht hatte, dass sie nicht mehr zu retten waren. Zusammen mit dem fehlenden Unterarm hatte er auch zwei seiner acht Greiflappen verloren, doch die Prothese, mit der das fehlende Glied ersetzt worden war, eignete sich hervorragend zum Zustechen, sei es, um einen Gegner zu erdolchen oder nur um seine Worte durch eine Geste zu veranschaulichen. In letzterem Sinne setzte er sie auch jetzt ein.
    »Warum nicht?« Kechralnan starrte ihn an, und die farbigen, aber dennoch geschmackvollen Ringe, die sie um ihre Augen gemalt hatte, spiegelten das Licht des Raumes wider. »Wenn wir uns entscheiden, derart törichten Idiotien nachzugehen, dann unterwandern wir nur unsere eigene Glaubwürdigkeit. Aufgrund unserer Taten im Zusammenhang mit den Überschwemmungen stehen wir bereits in der Kritik. Warum sollten wir unseren politischen Feinden jetzt auch noch gestatten, uns nicht nur inkompetent, sondern auch noch dumm zu nennen?«
    Hurrahyrad wollte gerade zu einer passenden Erwiderung ansetzen, als Peryoladam das Wort ergriff. Ihre Stimme war zwar leise, aber auf seltsame Weise fesselnd. »Vielleicht hat die Adlige Kechralnan recht und es gibt keine Götter. Aber könnte der große Kosmos nicht auch das Heim weiterer Kreaturen sein? Vielleicht sogar welcher, die klüger sind als die Dwarra?« Sie machte ebenfalls eine Geste gen Himmel, allerdings weitaus weniger ausdrucksvoll und dramatisch als ihr Gegenüber. »Wir wissen zwar sehr viel über Arrawd, aber nur wenig über andere Welten.«
    »Das liegt daran, dass es keine anderen Welten gibt«, verkündete Kechralnan verzweifelt. »Zumindest keine, auf denen es derart intelligente Wesen wie die Dwarra gibt. Die anderen Planeten, die um unsere Sonne kreisen, sind leer und tot.

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