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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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geweckt war.
    »Warum soll das Mogeln sein?« fragte ich. »Eriksson hat nur gesagt, wenn wir fertig wären, könnten wir rauskommen. Er hat nicht gesagt, dass wir nicht zusammenarbeiten dürften.«
    »Sie wollen sehen, wie wir es als Alleinflieger schaffen, Cruse«, sagte Shepherd.
    »Zum Teufel damit«, meinte Tobias. »Ich mach mit.«
    »Ich auch«, sagte Perry.
    »Was ist mit dir, Bronfman?«, fragte ich.
    Verstohlen blickte er zu Shepherd und schüttelte dann den Kopf. »Netter Versuch, Kleiner, aber ich traue nur meinen eigenen Antworten, nicht euren.«
    Wir teilten den Rest der Fragen durch drei und machten uns an die Arbeit. Die Röhre schwankte und ruckte, wurde heiß und wieder kalt, betäubte uns mit Geräuschen, aber irgendwie schafften wir es, mit den Fragen fertig zu werden.
    Schließlich schlug Perry von innen gegen das Metall der Röhre. »He! Wir sind fertig! Lass uns raus!«
    Sekunden später wurde die Luke geöffnet und Eriksson schaute herein. »Das war schnell. Wer ist fertig?«
    »Ich, Cruse und Blanchard«, sagte Perry.
    »Interessant«, meinte Eriksson und trat zurück, um den Weg freizugeben.
    Es bereitete mir wirklich ein erstaunlich großes Vergnügen, auf dem Weg nach draußen über Shepherd und Bronfman hinwegzukriechen.
    »Großer Fehler, Cruse«, sagte Shepherd leise.
    »He, pass auf deine Knie auf, Cruse!«, knurrte Bronfman.
    »Bis später, Jungs«, sagte ich. »Wir heben was vom Abendessen für euch auf.«
    Es war der dreizehnte Tag, der letzte Tag des Trainings, und mein Körper tat mir so weh, dass ich mich kaum im Bett aufsetzen konnte. Mein Blick ging sofort zum Anschlagbrett. Ich befürchtete, mein Name würde nun wirklich dort angeschlagen sein. Vielleicht hatte Shepherd ja recht gehabt. War das gestern in der Röhre Mogeln gewesen?
    Wie üblich war Bronfman als Erster am Brett. Er blickte so lange darauf, dass ich mich schon fragte, ob er dort seinen eigenen Namen gefunden hatte.
    »Wer hat den Schlag heute abbekommen?«, fragte Shepherd und ging hin.
    »Es ist eine Morddrohung«, sagte Bronfman.
    »Du bist wirklich saukomisch, Bronfman«, sagte ich.
    »Kein Witz«, sagte er.
    Im Nu waren wir alle auf den Beinen. Die mit der Maschine geschriebene Nachricht war kurz:
Gebt dieses gefährliche Unternehmen auf,
bevor euch das Verhängnis heimsucht.
Der Himmel ist nicht für die Menschen geschaffen.
    Es gab keine Unterschrift.
    Mir lief es kalt über den Rücken. Wer auch immer das geschrieben hatte, wusste von dem Weltraumprogramm. Er wusste, wo unsere geheime Trainingseinrichtung war und wie man hineinkam.
    Eriksson trat mit dem Klemmbrett in unseren Schlafraum. »Gratulation, meine Herrn, heute ist keiner ausgemustert – was ist das denn?« Er hatte die Notiz am Brett bemerkt und riss sie wütend ab. »Das wird Mr Lunardi interessieren«, sagte er und verschwand.
    »Wer schreibt denn solches Zeug?«, fragte Tobias.
    »Babelites«, sagte ich, denn ich war mir plötzlich sicher.
    »Wer sind die denn?«, fragte Perry.
    »Mit denen hab ich einen Zusammenstoß gehabt.« Und ich erzählte ihnen, wie sie versucht hatten, mein Schiff zu benutzen, um den Himmelsturm zu sprengen. Es war eine gute Geschichte, und sogar Bronfman hielt den Mund, bis ich damit fertig war.
    »Wie kommt es, dass ich darüber nie was in der Zeitung gelesen habe?«, fragte er.
    »Sie haben es totgeschwiegen«, sagte ich. »Der Turm ist das neue Symbol für ihren nationalen Stolz. Und daher wollten sie nicht, dass irgendjemand erfährt, wie sie ihn fast verloren hätten.«
    »Aha«, sagte Bronfman zweifelnd, doch er sah dabei ein bisschen beklommen aus.
    »Hast du das Mr Lunardi erzählt?«, fragte Shepherd.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das wäre aber vielleicht eine gute Idee«, sagte er. »Es klingt, als wären diese Kerle Schwachköpfe, aber es sind Schwachköpfe mit Kanonen.«
    Ich nickte, zog mich schnell an und ging nach unten, um Mr Lunardi zu suchen.
    Im Speiseraum war es an diesem Morgen ungewöhnlich leise beim Frühstück – nicht nur, weil wir nur noch vierundzwanzig waren, sondern auch, weil wir alle nervös darauf warteten, von Mr Lunardi zu hören. Ich war bereits in seinem Büro gewesen und hatte ihm erzählt, was ich über die Babelites wusste. Er hatte genau zugehört und dann gesagt, er werde bald mit uns allen reden.
    Nun blickten wir gespannt auf, als er hereinkam.
    »Meine Herren«, sagte er, hielt eine Notiz hoch und wedelte damit abschätzig in der Luft herum. »Sie alle haben das hier

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