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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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ein Opfer zu sein, nicht besonders.«
    »Na ja, es ist doch nicht so, als wollte ich dich auf dem Scheiterhaufen verbrennen oder so«, meinte Kate.
    »Du wirst mich nur in einem Käfig halten«, murmelte ich. »Als eines deiner Exemplare.«
    Sie grinste. »Also zumindest bist du ein sehr ansprechendes Exemplar.«
    »Das meinst du doch alles gar nicht wirklich«, sagte ich ungeduldig. Als ich nach hinten blickte, konnte ich Miss Simpkins nicht mehr sehen. »Lass uns hier abbiegen.«
    Kate blickte den schmalen Waldweg hinunter und hob die Augenbrauen. »Ich glaube nicht, dass das hier geeignet ist zum Radfahren.«
    »Das wird schon ein bisschen anstrengend«, gab ich zu. »Aber wir könnten jederzeit eine Rast einlegen.«
    »Im Schatten hinter einem großen Baum vielleicht?«
    »So etwa«, sagte ich.
    Seit wir Paris verlassen hatten, waren Kate und ich nicht mehr richtig alleine gewesen, und ich war voller Sehnsucht danach, sie in den Armen zu halten und zu küssen. Vielleicht würde sie dann auch zugeben, dass es ihr nicht wirklich ernst damit war, niemals zu heiraten.
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Kate neckend. »Du hast offenbar nicht von Mimsy Rogers gehört.«
    »Vom wem?«
    »Zu Beginn des Sommers hat sie gesagt, sie wolle noch etwas im Stanley Park Rad fahren. Etwas später wanderten ein paar Freunde der Familie durch den Wald und entdeckten Mimsys Fahrrad gegen einen Baum gelehnt. Ein paar Schritte weiter fanden sie dann Mimsy in leidenschaftlicher Umarmung mit Michael Wright. Das hat einen ziemlichen Skandal gegeben.«
    Die Worte leidenschaftliche Umarmung ließen mein Herz schneller schlagen. »Wann hast du dir jemals darum Gedanken gemacht, ob du einen Skandal verursachst?«, fragte ich.
    »Es gibt nichts, was ich mehr mag als einen anständigen Kuss im Wald«, sagte Kate, »aber gerade jetzt habe ich nicht die Zeit dafür. Ich habe um vier eine Verabredung und möchte da nicht völlig zerzaust ankommen.«
    »Zum Tee mit James Sanderson vielleicht?«
    »Nein. Es ist ein Geheimnis.«
    Schweigend radelten wir auf dem Plankenweg weiter. Ich versuchte, meine Enttäuschung – oder meine Eifersucht – nicht zu zeigen. Wer weiß, wann wir wieder eine Gelegenheit bekämen, alleine zu sein. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass dies an Bord des Raumschiffs möglich sein würde. Immer vorausgesetzt, ich würde es überhaupt auf das Schiff schaffen… Meine Gedanken schweiften beklommen zu den letzten Prüfungen, die mich erwarteten.
    »Ich möchte unbedingt bei dieser Expedition dabeisein«, sagte ich.
    »Das wirst du auch.«
    Vielleicht sollte ich mich durch ihr Vertrauen geschmeichelt fühlen, doch ich wurde gereizt. Sie hatte ja keine Ahnung. »Das ist nicht so einfach«, sagte ich. »Es sind immer noch über zwanzig Kandidaten da, und die sind alle gut.«
    »Nicht so gut wie du.«
    »Das wäre schön. Auf manchen Gebieten bin ich schwach. Besonders im Taucheranzug.«
    Ich erzählte ihr von dem Unterwassertraining und wie unbeholfen ich auch noch beim dritten Mal war. Einen Augenblick lang sagte sie nichts, und ich wünschte, ich hätte den Mund gehalten. Vielleicht wollte sie nichts von meinen Unzulänglichkeiten wissen. Kate setzte ziemlich hohe Maßstäbe. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie auf ein Versagen sehr tolerant reagieren würde.
    »Wenn die Menschen entschieden genug sind, erreichen sie meistens auch das, was sie wollen«, sagte sie.
    Verärgert sah ich sie an. »Du hast gut reden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, dich haben sie einfach eingeladen. Du hast dich nicht erst noch bewähren müssen.«
    »Mich bewähren?« Sie blitzte mich an, streckte die Hand aus und versuchte mich vom Fahrrad zu stoßen.
    »He!«, sagte ich und wich ihr aus.
    »Also zählt mein ganzes Lesen, Studieren und Entdecken wohl nicht als mich bewähren ?«
    Sie machte eine Wende, um mich erneut anzugehen, doch diesmal war ich darauf vorbereitet und bremste. Sie schoss an mir vorbei, kippte vom Rad und landete zum Glück auf den weichen Holzspänen neben dem Plankenweg. Ich ließ mein Fahrrad fallen und rannte zu ihr.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich und hielt ihr die Hand hin.
    Sie ignorierte die Hand, stand allein auf und klopfte ihr Kleid ab. »Mr Lunardi und Sir John haben mich wegen dem eingeladen, was ich bisher erreicht habe«, sagte sie und blickte mich kühl an. » Ich habe mich bereits bewährt. Jetzt musst du dich bewähren.«
    »Das werde ich auch«, sagte ich, »so wie ich das immer

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