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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Katastrophe. Immer sage ich die falschen Sachen oder ich kippe einen Drink über sie. Oder ich setze mich auf sie.«
    »Du hast dich auf ein Mädchen gesetzt?«
    Seine Augenbrauen schossen entschuldigend nach oben. »Sie war aber auch wirklich klein – ich hab sie einfach nicht gesehen. Jedenfalls bin ich die totale Katastrophe.«
    »Du hast bis jetzt nur noch nicht die Richtige gefunden«, sagte ich. »Bestimmt gibt es irgendwo ein Mädchen, das es mag, wenn du deinen Drink über sie schüttest.«
    »Schönen Dank, Matt«, meinte er nur. »Aber wir müssen die Batteriespannung überprüfen.«
    Als Kapitän Walken und Shepherd um Mitternacht kamen und uns ablösten, war mir noch nicht nach Schlafen zumute. Tobias ging in unsere Kabine, um sich hinzuhauen, doch ich lief weiter zu Deck B. In der Küche goss ich mir ein Glas Wasser ein und nahm es mit in den abgedunkelten Salon.
    Wir befanden uns jetzt tausend Meilen über der Erde, die unter uns einen perfekten Halbkreis bildete. Die Schwerkraft hatte seit dem Mittagessen noch mehr nachgelassen und ich fühlte mich schrecklich leicht.
    Ich stellte mein Wasserglas hin, machte einen kleinen Hüpfer und kam viel höher als sonst. Ich fragte mich, ob ich bis zur Decke käme, ging etwas in die Knie und sprang. Ich schoss nach oben, viel schneller als erwartet, und schlug mit dem Kopf gegen eine Lampe.
    »Au!« Ich fiel wieder zurück und kam so weich auf wie eine Katze.
    »Du bist sehr amüsant«, hörte ich ein Flüstern aus der Dunkelheit. Ich zuckte zusammen, als sich Kate aus dem Schatten eines Sessels vorbeugte. »Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe. Ich konnte nicht schlafen. Hier unten kann man besser nach draußen sehen.«
    Sie hatte einen roten Morgenmantel um sich gewickelt, das Haar offen, ihre Füße nackt. Ich vergewisserte mich, dass wir alleine waren.
    »Wenn uns jemand hier sieht, gibt es einen Skandal«, sagte sie.
    Ich war mir nicht so sicher, ob ich ihr das, was sie getan hatte, schon vergeben konnte, doch sie hatte mir in den letzten Tagen entsetzlich gefehlt, und ständig so zu tun, als wären wir nur höfliche Bekannte, machte mich fast wahnsinnig. Ich beugte mich über sie und küsste sie auf den Mund, und sogleich legte sie mir die Arme um den Hals, die Fingerspitzen in meinem Haar.
    »Ich gehe besser«, murmelte sie, tat es aber nicht.
    Ich zog sie neben mich auf ein Sofa. Wir küssten uns weiter, saßen dann schweigend da und blickten aus den Fenstern zu den Sternen. Es hätte so sein sollen wie damals im Pariser Observatorium, doch es war nicht so. Alles hatte sich verändert.
    »Ich hasse diesen Ring an deinem Finger«, sagte ich.
    »Ich auch.« Dann lächelte sie mich verschmitzt an. »Aber er ist sehr schön.«
    »Verliebe dich nicht zu sehr in ihn.«
    »Du bist zu einem sehr versierten Schauspieler geworden«, meinte sie. »Es gab da ein paar Gelegenheiten, bei denen ich dich angesehen und gedacht habe, er macht sich wirklich gar nichts mehr aus dir.«
    »Stimmt nicht«, sagte ich, freute mich aber insgeheim. »Jedenfalls bin ich doch kein so guter Schauspieler. Tobias weiß es.«
    Sie sah mich erschrocken an. »Wieso? Habe ich irgendetwas gesagt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Offensichtlich ist es die Art, wie ich gucke, wenn du über Sanderson redest. Aber keine Angst, er sagt es keinem weiter.«
    »Wegen Miss Karr mache ich mir die meisten Sorgen.«
    »Ich hab gedacht, du magst sie.«
    »Ich mag sie sogar sehr, aber sie hat einen Verdacht. Diese wachen Augen. Und kritzel, kritzel, kritzel. Wer weiß schon, was sie alles aufschreibt? Wenn sie in der Zeitung irgendwas Romantisches über uns andeutet, bin ich erledigt. Dann werde ich für ein Flittchen gehalten. Dann kann ich genauso gut im Himalaja bei den Yetis leben.«
    »Also in dem, was heute rausgegangen ist, war nichts«, sagte ich. »Ich war auf der Brücke, als sie es der Bodenstation durchgegeben hat. Aber sie hat ziemlich viel über Sir Hugh gesagt.«
    »Hat sie geschrieben, dass Haiku ihm in die Suppe gepinkelt hat?«
    »Nein, aber sie hat gesagt, Sir Hugh habe das Benehmen eines Pfaus.«
    Kate kicherte. »Das wird ihm nicht gefallen.«
    Ich grinste. »Er erfährt es ja erst, wenn er wieder auf die Erde zurückkommt.«
    »Beim Mittagessen hätte ich ihn am liebsten erwürgt«, sagte sie. »Ich konnte mir so richtig vorstellen, wie sich sein fetter Hals zwischen meinen Fingern anfühlt.«
    »Du hast es aber gut geschafft, es nicht zu zeigen.«
    Kate seufzte tief auf. »Ich

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