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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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verwundbar. Worauf wartet er noch? Wenn ich es herausfände, könnten wir eine Übung… nein, nein, könnten wir nicht. Noch eine einzige Übung, und die Mannschaft wäre endgültig davon überzeugt daß ich übergeschnappt bin. Aber wir können uns nicht erlauben, mit den Übungen aufzuhören, oder? Wir müssen jede mögliche Begegnung immer und immer wieder durchspielen, um auf jede Situation gefaßt zu sein. Das ist ein Teil von dem, was einen guten Kapitän ausmacht. Und das alles nur auf die Möglichkeit hin, daß der Feind eine Art Maske über seine Generatoren gelegt hat die es seinem Schiff erlaubt einen Reflex des ortenden Schiffes zu simulieren. Kode wischt sich über die Stirn. Wenn das der Test für eine neue Taktik ist dann könnte sie unsere gesamte Hotte lähmen – wir müssen die Antwort hier und jetzt herausfinden. Alles hängt von mir allein ab. Verdammt dieser Reflex paßt zu allen Projektionen, die ein Schiff mit so einer Generatormaske haben könnte, und das Verhaltensmuster paßt auf die psychonomischen Vorhersagen. Und es ist meine Aufgabe, die Antworten zu finden. Mein Gott – warum liegt es ausgerechnet auf meinen Schultern? Niemand, den ich um Rat fragen könnte. Niemand, der mir den Rücken stärkt Verdammt es ist hart den Supermann zu spielen. Es ist ein Witz, aber es ist so wahr, so verdammt frustrierend wahr. Ich erscheine nach außen wahrscheinlich wie ein Wahnsinniger, und ich bin es auch. Der Überaffe ist in der Gesellschaft der Affen immer ein Außenseiter. Das da sind nicht meine Leute. Verdammt ich hoffe nur, das Alpha-Matrix-Programm macht endlich Fortschritte. Ich fühle, mich so gottverdammt allein…
    »Was soll ich nur machen?« fragt er laut. Aber es ist niemand da, der ihm antworten könnte. Die Last liegt auf seinen Schultern, und mit einem Schlag spürt er eine schreckliche, beinahe überwältigende und doch wundervoll kribbelnde Angst.
    Ich denke, wir fahren nach Hause. Ja, wir fahren nach Hause. Soll er denken, er hat uns überzeugt. Nur, daß wir auf dem gesamten Heimweg in voller Kampfbereitschaft bleiben und immer darauf achten, wann der Reflex wieder auf unseren Schirmen erscheint. Und wenn er das tut dann ignorieren wir ihn natürlich. Und dann kommt er näher. Genau, und wir ignorieren ihn immer noch. Wir müssen ihn ignorieren. Weil er nicht da ist wenn wir ihn zu jagen versuchen. Er wird niemals da sein, solange wir ihn jagen. Das ist mein Plan. Also jagen wir ihn auch nicht. Wir schenken ihm keinerlei Aufmerksamkeit und… und… und was dann? Er folgt uns bis zurück zur Basis, und er springt gleichzeitig mit uns aus dem Hyperraum. Und wir halten nicht nach ihm Ausschau, weil wir nicht glauben, daß es ihn gibt. Genau das ist der Moment in dem er zuschlägt.
    Einen Augenblick verharrt Korie wie gelähmt. »Natürlich! Natürlich! Das ist es, natürlich! Das muß es sein! Wenn man einen Vorteil hat dann spielt man ihn aus…!«
    Er atmet schwer. Die Erkenntnis hat ihn getroffen wie ein Blitz, und sie trifft ihn noch immer – Woge auf Woge, beinahe physisch, ein kaltes Frösteln geht durch seinen Körper. Das Entsetzen ist beinahe unerträglich – eine bizarre Mixtur aus Bewunderung. Wut Frustration… der Augenblick, in dem das drohende Schachmatt offensichtlich wird… und unausweichlich.
    Er ist einfach perfekt. Ein vollkommener Plan. Elegant Stilvoll. Ich wünschte, er stammte von mir. Und wir sind zum Untergang verdammt weil er funktionieren wird. Ich werde die Mannschaft niemals davon überzeugen können, beim Rücksturz in den Normalraum auf Kampfstation zu gehen. Sie würden es mir nicht abkaufen. Mein Gott was für ein psychologischer Trick! Einen Kreuzer der K-Klasse – oder zumindest ein Schiff, das sie dafür halten – direkt vor den Augen von Millionen Zeugen aus dem All zu blasen! Die Rotte würde es nicht vertuschen können. Im Gegenteil, ob K-Klasse oder nicht das Flottenkommando würde sogar öffentlich eingestehen, daß unser Schiff ein Kreuzer gewesen ist weil der Feind sonst erfahren könnte, daß der Raumsektor gar nicht so stark patrouilliert wird, wie er annimmt. Eine gute Falle. Eine wirksame Falle. Eine Falle, aus der es buchstäblich kein Entrinnen gibt.
    Nanu? Was war das? Beinahe…?
    Ich frage mich… vielleicht besteht unsere einzige Chance darin, so zu tun, als würde sein Plan aufgehen und die Mannschaft mir nicht mehr vertrauen. Auf dem ganzen Weg zurück nach Hause. Und dann… dann… was dann? Wie soll ich meine Männer

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