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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Optimum definiert Sir.«
    Brandt hebt eine Augenbraue. »Dann stimmt das Gerücht also…?«
    »O ja.«
    »Also sind neunzehn Prozent gar nicht so schlecht wie es sich im ersten Augenblick anhört?«
    »Im Gegenteil. Sir. Es ist sogar verdammt gut. Für dieses Schiff jedenfalls.«
    »Also schön«, sagt Brandt. »Das beruhigt mich. Vielleicht haben wir ja doch eine Chance.«
    »Das habe ich keinen Moment bezweifelt Sir.«
    »Zwanzig Minuten«, meldet eine Stimme auf der rechten Seite.
    Für eine Weile kehrt Stille in der Zentrale ein. Kapitän Brandt sitzt regungslos wie ein verwitterter grauer Granitfelsen in seinem Sitz. Er sieht aus wie eine Statue, die in einer charakteristischen Haltung eingefroren ist – einer Haltung von lässiger Starrheit Korie steht schräg hinter dem Kapitän und kämpft gegen seine Nervosität doch vergeblich. Sie verrät sich in seinem Tappen mit dem Fuß, dem Einsaugen der Wangen und dem ununterbrochenen Kauen auf den Lippen. Überall in der Zentrale ticken, summen, klicken und klappern Apparate und Instrumente: eine monotone Sinfonie aus letzten Funktionsprüfungen, gefolgt von allerletzten Funktionsprüfungen, erneuten Kontrollen und dritten Abgleichen. Das Tempo ist ein hektischer Viervierteltakt gelegentlich unterbrochen von Sechzehnteln und Zweiunddreißigsteln. Der Notenschlüssel ist die Angst der Dirigent heißt Schicksal…
    »Fünfzehn Minuten.«
    Korie zwingt sich in seinen Sitz, einen Behelfssitz rechts hinter dem Kapitän. Der Erste Offizier rutscht unruhig auf der Sitzkante hin und her. »Radec?«
    »Sir?«
    »Haben Sie schon was?«
    »Nichts, Sir.«
    »Suchen Sie weiter.«
    »Jawohl, Sir.«
    Also schön, entspann dich endlich, sagt er sich. Du gewinnst überhaupt nichts mit deiner Nervosität. Was geschehen soll, wird geschehen. Rogers wird Meldung machen, sobald er ein Signal hat… Korie atmet tief durch. Lange tiefe Atemzüge, langsame tiefe Atemzüge. Entspann dich. Entspann dich einfach…
    »Noch zwölf Minuten.«
    Dann plötzlich: »Sir, ich habe noch immer ein rotes Signal auf meiner Konsole.«
    »Was ist es?« Mit einem Satz ist Korie auf dem Hufeisen.
    »Die Turnhalle. Sie ist noch nicht gesichert.«
    Korie greift an dem Mann vorbei und bedient ein paar Schalter. »Los schon, ich brauche ein Bild«, murmelt er und legt weitere Schalter um. »Da.«
    Der Schirm über der Konsole zeigt die Außenhülle der Roger Burlingame. Ein einzelner Scheinwerfer verbreitet Licht. Eine schmale schwarze Linie zeigt eine nicht zur Gänze verriegelte Schleusenluke an, und aus dieser Luke quillt gelb glänzendes Gewebe. Die Blase des Turnraums steht im Begriff, sich selbständig zu machen. Während Korie noch hinsieht quillt die Blase weiter hinaus.
    »Verlieren wir Druck?« will Korie wissen.
    »Nein. Sir. Noch nicht. Es scheint Restgas zu sein, das für das Aufblähen sorgt.« Korie beugt sich über das Mikro. »Leen! Verdammt warum haben Sie den Turnraum nicht gesichert?«
    Die Stimme des Leitenden Ingenieurs meldet sich verwirrt »Sir?«
    »Der Turnraum, Mister Leen! Warum wurde er nicht gesichert?«
    »Soweit ich weiß, Sir, wurde er gesichert.«
    »Wurde er nicht!«
    »Wurde er nicht…?«
    »Werfen Sie einen Blick auf Ihren Schirm! Kanal D.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich will auf der Stelle zwei Männer dort hinten! Sichern Sie das verdammte Ding, aber ein bißchen plötzlich!«
    »Ich bin schon auf dem Weg, Sir…«
    »Sie bleiben auf Ihrem Posten. Mister Leen. Schicken Sie jemand anderen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Korie unterbricht die Verbindung. Beinahe im gleichen Augenblick schaltet er sie wieder ein: »Warum wurde der Ballon nicht sofort gesichert?«
    Leen antwortet »Tut mir leid, Sir. Ich weiß es nicht.«
    »Dann finden Sie es heraus. Wen haben Sie mit dieser Aufgabe betraut?«
    »Niemanden, Sir. Ich habe es selbst getan.«
    »Sie – haben – es – selbst…?«
    »Jawohl. Sir.«
    Korie hält inne. Nein, ich kann Leen nicht zum Bericht herkommandieren. Nicht im Augenblick. Ich… wir brauchen ihn. »Also schön, Mister Leen. Wir werden uns später darüber unterhalten.« Und mit sehr leiser Stimme fügt er hinzu: »Sorgen Sie dafür, daß der Ballon gesichert wird.« Er schaltet ab und tritt mit sehr kontrollierter, sehr langsamer Bewegung von der Konsole zurück.
    Der Mann, der an der Konsole Dienst hat blickt den Ersten Offizier fragend an. »Sir?«
    »Geben Sie ihnen… fünf Minuten, um den Ballon zu sichern…«
    »Jawohl, Sir.«
    »… und wenn sie es bis dahin

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