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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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nicht geschafft haben…« Korie wählt seine Worte bedächtig, »… dann stoßen Sie ihn ab.«
    »Abstoßen. Jawohl, Sir.«
    Korie geht hinunter in die Grube und zurück auf die Brücke, zu seinem Sitz. Er ist bleich und zittert leicht. Der plötzliche Adrenalinstoß ist daran schuld. Leen, du verdammter Bastard. Ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen…
    Nach einem Augenblick hat er sich wieder in der Gewalt. Er strafft sich. Komm schon, Mann. Es ist nur der Turnraum.
    Der wirkliche Ärger kommt noch… Er blickt nach links. Brandt scheint in seinem Sitz zu dösen.
    »Noch acht Minuten.«
    Acht Minuten! Das schaffen sie nie! Korie springt auf und rennt zum Hufeisen zurück. Nervös steht er hinter dem Mann an der Konsole und beobachtet den Monitor. Man sieht daß etwas an der Plastikhülle zerrt aber sie quillt unverändert aus der Luke.
    »Sie werden es nicht rechtzeitig schaffen«, sagt er. »Sagen Sie ihnen, daß sie sich zurückziehen sollen. Ich werde die Blase abstoßen.«
    Der Mann murmelt etwas in sein Mikro. Nach einem Augenblick sagt er: »Sie sind in der Schleuse.«
    »In Ordnung.« Korie hämmert auf den Schaltern herum. Eine ganze Reihe roter Lichter blinkt auf, und er legt weitere Schalter um. Es gibt nur einen Weg, die Blase abzustoßen: Er muß sie rasch mit einer kleinen Menge Gas füllen und das Netz absprengen, das die Blase am Schiff sichert. Auf dem Monitor wächst der Ballon rasch zu einer Kugel heran.
    Hinter ihm wird Stimmengemurmel laut. »Was zur Hölle…!«
    »He, sie blasen die Turnhalle auf…!«
    Die innere Schleusenluke ist geschlossen. Korie zerbricht ein Siegel über einem Schalter, dreht einen Schlüssel – die Sprengsätze sind scharf. Ein weiterer kontrollierender Blick auf die Paneele, und er drückt den Knopf. Die Turnhalle schwebt frei; auf dem Schirm kann man sehen, wie sie langsam vom Schiff wegtreibt ein geisterhaft weißer Schatten, der das Funkeln des einzelnen Scheinwerfers auf der Schiffshülle reflektiert. Wie ein großer, gemächlich flatternder Schmetterling treibt der Ballon zum Rand der Hyperraumblase und verschwindet schlagartig.
    »Verdammt! Das war unser Turnraum!« mault irgend jemand im Hintergrund.
    Korie ignoriert die Bemerkung. Er löscht die Daten auf dem Schirm und führt eine Kontrolle durch. Alle Dioden zeigen grünes Licht. »Alles in Ordnung«, sagt er zu dem wartenden Mann.
    »Danke sehr, Sir.« Der Mann nimmt seinen Platz wieder ein, und Korie kehrt zu seinem Sitz zurück.
    »Noch vier Minuten. Alle Stationen bereithalten.«
    Korie will sich hinsetzen, als Brandt ihm zuflüstert: »War das nötig? Mußten Sie den Turnraum abstoßen?«
    »Ich denke schon.«
    Brandt überlegt einen Augenblick. Schließlich sagt er: »In Ordnung.«
    Korie erklärt: »Vielleicht war es vom Standpunkt der Sicherheit aus betrachtet nicht unbedingt nötig; der Alkoven und das Observatorium sind doppelt gesichert. Aber es schien mir aus Gründen der Disziplin erforderlich. Ich habe ein Exempel statuiert.«
    »Ein Exempel?« Brandt hebt eine buschige Augenbraue.
    »Wenn wir ein Kampfschiff sein wollen, dann benehmen wir uns auch besser wie eines. Das nächste Mal werden sie sicherstellen, daß der Turnraum gesichert ist.«
    »Hmmm«, sagt Brandt. »Ein interessanter Standpunkt.« Er verstummt wieder, und Korie kehrt auf seinen Posten hinter dem Kommandositz zurück.
    »Drei Minuten«, meldet Barak. »Alle Stationen, bereitmachen für Übernahme durch EDNA.«
    »Bereit.«
    »Überlichtfaktor eins Komma eins.«
    »Verstanden.«
    Die Schirme flackern in rascher Reihenfolge; Diagramme blitzen auf, nur um im nächsten Augenblick schon wieder von anderen ersetzt zu werden.
    »Neunzig Sekunden.«
    »Alle Systeme – letzter Check!«
    »Hyperraumkontrolle?«
    »Alles grün.«
    »Energiestation?«
    »Grün.«
    »Lebenserhaltung?«
    »Grün.«
    »Maschinenraum?«
    »Bereit.«
    »Astrogation?«
    »Bereit.«
    »EDNA?«
    »EDNA sagt bereit.«
    »Systemkontrollen?«
    »Alle in Betrieb.«
    »Auf Automatik umschalten.«
    »Fünfzehn Sekunden.«
    Der Frontschirm ist noch immer leer. Rot und leer.
    »Zehn Sekunden. Bereithalten!«
    »Bereit.«
    »Fünf Sekunden.«
    »Autokontrolle zeigt Grün.«
    »Und los!«
    Irgendwo schließt sich ein Schaltkreis. Die Hyperraumblase der Roger Burlingame verändert ihre Form und…
    … das Schiff eilt mit einhundertvierundsiebzigfacher Lichtgeschwindigkeit durch einen Korridor gekrümmten Raums, sichtbar nur auf den blitzenden Diagrammen.
    Die

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