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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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seinen Ersten Offizier mit einem kalten Blick. »Ich denke nicht daß sich einer von uns in einer Position befindet die ihm diese Art von Beurteilung erlauben würde. Wenn sich herausstellt daß eine meiner Entscheidungen als Kapitän der Roger Burlingame offensichtlich falsch war, dann bin ich der erste, der seinen Irrtum zugibt.«
    Korie begegnet dem Blick des Kapitäns fest. »Jawohl, Sir.«
    Brandt atmet auf. »Haben Sie auch etwas zu diesem Thema zu sagen. Mister Barak?«
    Der Astrogator bleibt unverbindlich. »Nein, Sir. Meine Aufgabe ist es, Entscheidungen umzusetzen, nicht sie zu fällen. Sir.«
    »Hmmm«, sagt Brandt. Die Antwort gefällt ihm nicht. »Also schön.« Sein Verhalten ändert sich. Sachlich fährt er fort: »Nun, was diese Suchprogramme betrifft…«
    »Sir!« Korie unterbricht ihn erneut.
    »Sie könnten mich ruhig einmal ausreden lassen, Mister Korie.« Der Kapitän wirkt jetzt leicht verärgert.
    »Sir, ich würde empfehlen…«
    »Warum warten Sie nicht einfach ab, was ich zu sagen habe, Mister Korie?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich würde sagen, daß wir die Suche so lange fortsetzen, bis wir uns davon überzeugt haben, daß der Gegner nicht mehr in der Nähe ist. Ich schätze, das Standardprogramm sollte dazu ausreichen. Mister Barak, wenn wir, sagen wir nach zwölf Stunden Suche, noch immer kein Signal des Gegners aufgefangen haben, können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß der Feind diesen Raumsektor verlassen hat. Wir werden anschließend Kurs zur Basis setzen. Mister Korie…?« Der Kapitän deutet mit einer beinahe spöttischen Geste an, daß Korie nun eine abweichende Meinung äußern darf, wenn er denn eine hat.
    Und Korie hat. »Zuerst einmal: Das Standardsuchprogramm reicht keineswegs aus. Dieses Programm wird in der Hauptsache für Rettungsaktionen und Rendezvous verwendet. Es ist kein Manöver, das in einer Kampfsituation eingesetzt werden sollte. Der Gegner kann ganz bewußt seine Entdeckung vermeiden. Die Programme, die ich entwickelt habe - und die sich bereits in unserem Computer befinden –, sehen dreidimensionale Spiralen mit zufälligen Abweichungen vor, um die Ausweichmanöver des Gegners zu kompensieren.
    Eine Standardsuche bezieht nur ein beschränktes Gebiet ein. Ein Gebiet von dem man weiß, daß das Ziel sich darin aufhält. Meine Suchprogramme hingegen weiten sich ständig nach außen hin – weil wir, wie sie selbst gesagt haben - nicht wissen, wo sich der Feind versteckt. Meine Suchprogramme werden ihn finden, wenn er noch in der Nähe ist.«
    »Ich meine, das Standardprogramm sollte diesen Zweck ebenfalls erfüllen…«
    Korie schnaubt. »… und wir verlieren den Gegner erneut. Mit Ihren Standardprogrammen ziehen Sie nur eine Schau für die Besatzung und das Rottenkommando ab – niemand wird denken, Sie hätten zu früh aufgegeben –, aber wenn der gegnerische Kapitän so schlau ist wie ich glaube, dann werden wir ihn nur mit einer unorthodoxen Suchmethode – mit meiner Suchmethode! – finden.« Korie bricht ab. Der Kapitän blickt ihn versteinert an. »Mister Korie«, sagte er schließlich langsam, »ich denke gar nicht daran, für irgend jemanden eine Schau abzuziehen, wie Sie sich ausdrücken.«
    »Sir, Sie haben selbst zugegeben, daß Ihre erste Entscheidung möglicherweise ein Fehler war und – bitte verzeihen Sie - die Vorgehensweise zu vorsichtig. Warum geben Sie mir nicht eine Chance bei dieser hier? Vielleicht können wir den Gegner doch noch stellen?«
    Brandt setzt zu einer Erwiderung an, doch dann überlegt er es sich anders. Einen Moment lang ist sein Blick nachdenklich nach innen gerichtet. »Also schön. Wir werden für die nächsten zwölf Stunden nach Ihrem Programm verfahren…«
    »Zwölf Stunden werden nicht ausreichen…«
    »Wieviel Zeit benötigen wir denn Ihrer Meinung nach?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht sicher«, entgegnet Korie rasch. »Die Wirksamkeit des Programms erfordert daß wir uns genügend Zeit nehmen, um einen möglichst großen Raumsektor zu überprüfen. So groß wie möglich. Und das bedeutet wir benötigen auch soviel Zeit wie möglich.«
    »Wieviel Zeit?«
    »So viel wir haben…«
    »Nennen Sie mir eine Zahl, Mister Korie. Einen Anhaltspunkt Zwei Tage? Drei Tage?«
    »Ich weiß es nicht. Einen Augenblick, warten Sie… Lassen Sie mich überlegen. Mister Barak…« Er wendet sich an Barak, »… wie weit sind wir weg von zu Hause?«
    Barak kratzt sich am Kopf. »Warten Sie… zehn Lichttage

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