Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
Er könnte sicherlich nicht um vieles schlechter sein.«
    »Sie übertreiben, Sir. Wir haben eine Menge Arbeit in die Maschinen gesteckt und Mister Korie hat eine Menge neuer Ausrüstung organisiert…«
    »Ah, ja. Das ist ein weiteres Beispiel für seinen… seinen… starrköpfigen Ehrgeiz, ein Schlachtschiff zu kommandieren. Die Roger Burlingame ist sein Spielzeug. Korie plant allen Ernstes, ein Kampfschiff aus ihr zu machen. Er glaubt sogar, er hätte es schon geschafft.«
    Barak schweigt. Sein Gesichtsausdruck bleibt vorsichtig neutral.
    Der Kapitän geht in der engen Kabine auf und ab. »Al, dieses Schiff ist nicht die Kampfmaschine, die Mister Korie in der Roger Burlingame zu sehen glaubt. Die Besatzung hat keine entsprechende Ausbildung. Sie ist nicht erfahren genug. Korie ist so besessen von seiner Vision, daß er taub für jedes vernünftige Argument ist. Die Roger Burlingame ist nur wenig mehr als ein Wrack, trotz aller Verbesserungen durch Korie. Sie sollte schon vor drei Jahren ausgeschlachtet werden. Statt dessen hat das Flottenkommando sie wieder in Dienst gestellt!« Er knallt die Faust auf den Tisch. »Die Roger Burlingame ist nicht mehr als ein verrottetes Wrack! Eine verrottete, stinkende Hülle…!«
    Barak schlägt die Augen nieder. »Es tut mir leid, wenn Sie so darüber denken. Sir. Ich… ich mag dieses Schiff.«
    Brandt blickt seinen Astrogator mit einem Ausdruck der Überraschung an. »Sie mögen dieses Schiff…?!«
    »Jawohl, Sir.«
    »Um Himmels willen, Al – wieso?«
    Barak schüttelt den Kopf. »Ich mag es einfach. Die Roger Burlingame ist klein und gemütlich, und es ist leicht auf ihr zu leben.«
    »leicht auf ihr zu leben?«
    »Wenn man weiß, was man zu tun hat und nicht in Eile ist wieder von Bord zu kommen. Mister Korie möchte ein Schlachtschiffkommandant sein, da mögen Sie recht haben. Ich mache ihm keinen Vorwurf, daß er so wenig Geduld mit der Burlingame zeigt. Er will weg von hier. Es gibt eine ganze Reihe von Männern an Bord, die sich am liebsten auf der Stelle woandershin versetzen lassen würden – aus dem einen oder anderen Grund – und ich mache niemandem daraus einen Vorwurf…«
    »Al«, unterbricht Brandt seinen Astrogator mit scharfer Stimme. »Ich bin einer dieser Männer, die von diesem Schiff wegwollen.«
    Baraks Antwort ist nur ein Flüstern. »Ich weiß, Sir.«
    »Sie wissen es?«
    »Jawohl, Sir. Das ganze Schiff weiß es.«
    »Oh? Nun, schön, ich vermute, es ist wirklich kein allzu großes Geheimnis.« Er reibt sich die Nase. »Ja, ist ja auch egal. Jedenfalls will auch ich weg von hier.« Er läßt sich auf seinem Bett nieder und blickt Barak an. »Ich will meine Versetzung zu einer Basis, Al. Ich will dort helfen, den Krieg zu gewinnen, wo ich am besten helfen kann. Wissen Sie, dieser Krieg wird total falsch ausgetragen. Unsere Seite kämpft um zu gewinnen, Al. Und so werden Kriege nicht mehr ausgetragen. Heutzutage gewinnt man, indem man lange genug aushält.«
    Brand verstummt. Barak beugt sich verdrießlich auf seinem Stuhl vor. Er starrt noch immer den Boden an, die Ellbogen auf die Knie gestützt der Kopf nach vorn gesunken. Er nickt langsam, zum Zeichen, daß er dem Kapitän noch immer zuhört.
    »Al«, fährt Brandt schließlich fort »ich habe keine Lust zu kämpfen. Ich will nicht kämpfen. Ich will dem Feind nicht gegenübertreten. Ich will ihn überleben. Und um dieses Ziel zu erreichen, muß ich ihm ausweichen. Das ist der Grund, aus dem ich…«
    Barak blickt seinen Kapitän scharf an. »Sir, so weit war ich in meinen Überlegungen bereits gekommen. Der Gedanke kam mir, als Sie anordneten, daß wir uns an den Feind anschleichen sollen. Mir wurde klar, daß Sie dem Feind mit voller Absicht eine Chance einräumten, zu verschwinden.«
    »Und warum haben Sie nichts gesagt?«
    »Ich… ich war mir nicht sicher, Sir.« Sein Blick gleitet wieder nach unten, und er fährt mit der Betrachtung des Kabinenbodens fort. »Außerdem hatten Sie eine so gute Erklärung abgegeben…«
    »Hmmm, ja. Ich will dieses Schiff nicht stellen, Al. Ich will es einfach nicht. Ich… es ist nicht daß ich Angst hätte, o nein, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich denke lediglich, daß wir einen Kontakt mit dem Feind nicht überleben würden. Wir sind nicht schnell genug, nicht gut genug…« Seine Stimme wird ganz leise. »Ich konnte die Jagd nicht einfach abblasen, umdrehen und nach Hause fliegen. Es… es wäre nicht richtig gewesen. Und deshalb tat ich das einzige,

Weitere Kostenlose Bücher