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Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Titel: Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gesagt. Ich habe es deutlich verstanden.«

    »Der Messias?«, fragte Silbermond.
    »Ja, der Messias, der König der Könige«, rief ungeduldig der, der schwer hörte. Er sprach so laut, dass Silbermond den Finger über die Lippen legte und mit der anderen Hand auf das Lager zeigte.
    »Locke nicht die Römer her mit deinem Geschrei«, flüsterte er. Doch das verstand der Schwerhörige nicht.
    Der Lahme fuhr fort: »Und alles ist uns ganz genau gesagt worden. Nach Bethlehem sollten wir eilen und ein Kind würden wir finden, in einer Futterkrippe sollte es liegen.«
    Er unterbrach sich und schaute Silbermond an, als wollte er
sich vergewissern, ob der auch alles glaube und ihn nicht auslache. Aber Silbermond hörte ganz ernsthaft zu.
    Da erzählte der Lahme weiter: »Jawohl, in einer ganz einfachen Futterkrippe sollte das Kind liegen und in Windeln gewickelt würden wir es finden. Das sollte uns ein Zeichen sein. Vielleicht wären wir gar nicht gegangen, aber dann waren bei dem einen Licht viele und viele Lichter und an unser Ohr klangen wie aus weiten Fernen die Worte ›Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade‹. Da packten wir Geschenke zusammen und brachen auf. Ich lief als Erster vorneweg.«
    »Hör doch auf«, lachte der Blinde. »Du warst schon damals ein lahmer Hund.«
    »Nein«, widersprach der Lahme. »In jener Nacht konnte ich springen wie ein Schaf im Frühling. Irgendetwas hatte mir die Lähmung aus den Beinen gezogen.«
    »Ich wollte dem Königskind ein weich gegerbtes Fell schenken«, erinnerte sich der, der so schlecht hörte. »Es war ja eine kalte Nacht, weißt du.«
    »Und ich hatte einen frischen, zarten Schafskäse«, schwärmte der Blinde.
    »Und ich ein fehlerloses Lamm. Das war erst eine Woche alt«, sagte der Lahme.
    »Und?«, drängte Silbermond. »Habt ihr gefunden, was ihr suchtet?«
    Die drei wurden verlegen. »Wir wissen es nicht so recht«, gestand der Blinde. »Wir hatten uns ausgemalt, der Messias wird
in der Stadt in einem reichen Hause geboren, in einem Palast vielleicht. Ein großer König war uns ja versprochen.«
    »Aber wir fanden nur eine ärmliche Höhle vor den Toren der Stadt«, sagte der Lahme.
    »Es war der Messias«, behauptete der Schwerhörige.
    Und wieder mahnte Silbermond ihn leiser zu sprechen.
    »Ja, in einer Krippe lag das Kind. Wirklich, genauso wie der Engel es gesagt hatte«, erzählte der Lahme weiter, »und wir haben ihm unsere Geschenke gegeben.«
    »Und was meinst du«, flüsterte der Blinde Silbermond zu, »was meinst du, die Kälte war wie weggeblasen. Der Frühling hatte in dieser Nacht den Winter besiegt.«
    Silbermond fragte: »Was waren das denn für Leute, die dort in der Höhle ihr Kind auf die Welt kommen ließen?«
    »Ach«, winkte der Blinde ab, »sie kamen von irgendwoher. Damals hatte der Kaiser Augustus befohlen alle Menschen in seinem Reich müssten sich zählen lassen. Jeder musste in seine Vaterstadt gehen. Ich glaube, die Frau und der Mann kamen von weit her, denn ihr Esel war müde und ziemlich lahm.«
    »Ich denke, sie waren aus Galiläa«, sagte der Lahme. »Ich hatte einen Onkel, der war Fischer. Der wohnte am See Genezareth. Seine Sprache klang ganz ähnlich.«
    »Wer weiß, woher sie kamen«, sagte der Blinde. »In der Stadt hat sie keiner aufnehmen wollen. Und schwanger war die Frau ja auch. Keiner scherte sich drum.«
    »War ja auch alles übervoll damals«, schrie der mit den halb tauben Ohren.

    Harte Schritte näherten sich. »He, du, was ist da eigentlich los in deinem Zelt?«, rief von draußen ein Wachsoldat. »Gib endlich Ruhe und schlaf! Morgen ist ein schwerer Tag für uns.«
    Da schwiegen die Männer und bald waren sie wirklich eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen ließ der Hauptmann Silbermond rufen.
    »Mir ist gemeldet worden, du hast heute Nacht drei Männer in deinem Zelt beherbergt. Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt. Sie froren und ich lud sie ein«, gab Silbermond Auskunft.
    Der Hauptmann fragte: »Kanntest du die Leute?«

    »Nein«, antwortete Silbermond. »Sie waren mir fremd.«
    Da herrschte der Hauptmann ihn an: »Warum hast du das getan?«
    »Ich war in den letzten Jahren überall ein Fremdling«, sagte Silbermond. »Immer wieder bin ich freundlich aufgenommen worden. Deshalb ist es nur recht, wenn ich selbst auch mein Zelt mit Fremden teile.«
    Der Hauptmann befahl: »Sei in Zukunft vorsichtiger. Nicht alle in diesem Lande sind uns freundlich gesinnt. Scher dich nicht um die Leute.

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