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Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Titel: Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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blieben irgendwann stehen und der eine sagte: »Hier, eine Höhle. Sie ist zwar sehr eng, eine Spalte nur, aber wo sollte der Fremde sonst stecken?«
    Doch da rief der andere: »Verschwende nicht deine Zeit! Bald ist es Nacht. Siehst du nicht, dass eine Spinne ihr Netz vor dem Eingang der Höhle gespannt hat? Wäre hier einer eingedrungen, er hätte das Netz zerrissen.«
    »Du hast recht«, antwortete der Erste kleinlaut. »Ich habe das Spinnennetz übersehen.«

    Allmählich verklangen die Stimmen und die Hufschläge entfernten sich. Die Nacht senkte ihre schwarzen Tücher über die Erde. Silbermond rührte sich nicht. Er blieb auch den ganzen folgenden Tag in der Höhle. Die Räuber hatten längst die Suche aufgegeben und kehrten nicht zurück. Vorsichtig schlich Silbermond sich zum Eingang. Nun bemerkte auch er das Spinnennetz. Mitten darin saß die Spinne. Ihr feines Gespinst glitzerte im Abendlicht wie ein zarter Stern. Da dankte Silbermond dem, der die Sterne und die Spinnen lenkt.

Am nächsten Tag brach Silbermond schon in der Morgendämmerung auf. Vorsichtig ritt er aus dem engen Seitental hinaus. Er spähte rundum. Die Räuber blieben verschwunden. Die hastige Flucht jedoch hatte Silbermond von dem vorgezeichneten Weg abkommen lassen. So ritt er in jene Richtung, in der sein Stern zuletzt untergegangen war.
    An diesem Abend verfehlte Silbermond das Wasserloch. Die Schläuche waren fast leer, als er tags darauf die Morgenkälte aus den Gliedern schüttelte und weiterzog.
    Gegen Mittag wurde die Hitze so groß, dass er Zuflucht im Schatten eines Felsvorsprungs suchte – und dort fand er den Jungen: Kleiner Falke lag lang hingestreckt und war mehr tot als lebendig. Seine Narbe schimmerte weiß auf der dunklen Haut. Die Lippen waren rissig und trocken. Er atmete hastig und flach.
    Ich habe selbst nur noch wenig Wasser, dachte Silbermond. Werden wir nicht beide verdursten, wenn ich dem Jungen davon etwas abgebe?
    »Schau nicht links, schau nicht rechts«, wollte er sagen und sich abwenden. Aber wieder sprach die Stimme in ihm, ganz leise zwar, doch so deutlich, dass er jedes Wort verstand: »Der
dir den Stern zeigte, der ist getreu. Er war es, der dich vor den Räubern gerettet hat. Er hat dir geholfen, damit du helfen kannst.«

    Daraufhin träufelte Silbermond vorsichtig von dem Wasser auf die Lippen des Jungen, geduldig, Tropfen um Tropfen. Endlich schlug Kleiner Falke die Augen auf. Voller Angst starrte er Silbermond an. Doch der redete ihm gut zu und hörte nicht auf den Jungen zu tränken. Er selbst gönnte sich keinen Schluck, obwohl der Durst ihn quälte. Dann fütterte er Kleiner Falke mit winzigen Brocken Brot. Allmählich kam der Junge wieder zu Kräften.
    »Als ich zum ersten Male vor Erschöpfung niederfiel«, erzählte er, »haben sie mich geprügelt. Ich musste mich mit der
Karawane weiterschleppen. In der letzten Nacht jedoch lief ich davon.«
    Silbermond wusste, dass er die Karawane finden musste, wenn sie nicht beide in der Einöde umkommen wollten.
    »Weit kann sie nicht voraus sein«, sagte Kleiner Falke. Er zeigte Silbermond die Spuren. Silbermond setzte den Jungen auf sein Kamel.
    »Ich kann aber nicht zurück zur Karawane«, sagte Kleiner Falke. »Sie werden mich töten.«
    »Ich habe dich gefunden, damit du lebst«, beruhigte Silbermond ihn, trieb das Kamel an und ging neben dem Tier her.
     
    Den ganzen Nachmittag folgten sie dem Karawanenweg. Als die Dunkelheit hereinbrach, sahen sie in der Ferne einen Feuerschein. Silbermond merkte, dass der Junge vor Angst zu zittern begann.
    »Fürchte dich nicht, Kleiner Falke«, sagte er zuversichtlich. »Ich werde dich loskaufen.«
    Sie traten in den Feuerkreis. Sogleich drückten wild aussehende Männer ihnen ihre Lanzenspitzen vor die Brust.
    Silbermond rief: »Ich komme nicht als Feind zu euch!«
    Einer schrie: »Seht mal, wen der Fremde da mitgebracht hat! Das ist mein Gefangener, mein Sklave. Er ist also doch noch nicht ins Reich des Todes gewandert.« Dann wandte er sich an Silbermond und sagte finster: »Der Junge gehört mir.«
    »So ist es«, antwortete Silbermond. Da ließen sie die Lanzen sinken.

     
    In dem Wassertümpel hatten die Kamele der Karawane den Schlamm aufgewühlt und das Wasser war trüb und braun. Es schmeckte Silbermond dennoch wie ein köstlicher Quell. Auch der Junge und das Kamel schlürften in langen Zügen.
    Silbermond kehrte wieder zu dem Feuer zurück und sagte: »Ich will euch den Jungen abkaufen.«
    Doch der

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