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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Küche kamen, duftete es verführerisch nach gebratenen Zwiebeln. Ich war enttäuscht. Der Geruch war so intensiv, damit war mein Wurstplan ausgehebelt. Bert stand am Herd und bereitete einen satten Kartoffeleintopf zu. Ich glaubte zu bemerken, dass er kurz seine Hand über den Deckel hielt, als er mich sah. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein. Verstohlen spähte ich ins Wohnzimmer. Iason war nirgends mehr zu sehen. Erleichtert öffnete ich den Kühlschrank und zog die Salami heraus. Ich schnitt mir und Frank jeweils eine dicke Scheibe ab, nahm zwei Brötchen und setzte mich damit an den Tisch.
    »Iason hat mir erzählt, dass ihr euch schon kennengelernt habt«, sagte Bert, während er klein geschnittene Karotten in die Pfanne dazugab.
    »Mh«, machte ich mit vollem Mund.
    »Er meinte, du wärst irgendwie seltsam gewesen und hättest so überstürzt das Zimmer verlassen.«
    »Aha«, warf Frank ein.
    Ich verdrehte die Augen. »Gibt’s was für mich zu tun, Bert?«
    »Du könntest etwas mit Hope unternehmen. Die Kleine hängt ihrem Bruder schon die ganze Zeit am Rockzipfel. Ein wenig Ruhe würde ihm guttun.«
    »Wo ist sie?«
    »In Iasons Zimmer.«
    Ich stellte meinen Teller in die Spüle, ging zur Treppe und hielt mich am Geländer fest. Keine hundert Pferde würden mich da hochbringen.
    »Hope!«, rief ich laut hinauf.
    Zehn Sekunden später erschien ihr Kopf an der Empore.
    »Die Kuppeldächer sind heute auf. Möchtest du mit mir zum Meer gehen?«
    Die Kleine nickte heftig. »Warte, ich frage nur noch Iason, ob ich darf.«
    Für weitere zwanzig Sekunden war sie verschwunden. Dann eilte sie mit einer Stoffpuppe in der Hand die Stufen hinab.
    »Ich darf«, sagte sie freudig.
    »Na dann.« Ich öffnete die Tür und ließ ihr den Vortritt.
    Als wir die Straße entlangschlenderten, genoss Hope hüpfend den Frühlingstag. Die Sonne stand gleißend am Himmel und die Schiffe flogen so hoch, dass ihre Motorengeräusche kaum zu hören waren.
    »Die ist süß.« Ich deutete auf die Puppe.
    »Hat Iason mir geschenkt. Er meint, die Kinder hier würden so tun, als wären solche Dinger echt.«
    Jetzt erschloss sich mir, dass Hope und die anderen bisher nie die Spielsachen angerührt hatten, die für sie im Wohnzimmer lagen. Sie wussten nicht, wie Spielen geht.
    »Ja, das machen irdische Kinder so«, sagte ich und nahm mir vor, es ihnen heute Abend beizubringen.
    Hope drückte die Puppe versonnen an sich. »Das macht Spaß.«
    Ich lächelte. »So, da ist unsere Haltestelle. Hier müssen wir warten.«
    »Fahren wir jetzt wieder mit der Metallsalami?«
    »Was?«
    Hope kicherte. »Ariel findet, eure Flugschiffe sehen genau so aus.«
    Ich musste lachen. »Ja, damit fahren wir jetzt erst mal.« Und da kam auch schon unser Schiff.
    Auf dem Weg in die Innenstadt schaute Hope mit großen Augen aus dem Fenster. »Wie hoch eure Häuser sind.«
    »Je näher wir ins Zentrum kommen, desto höher werden sie«, erklärte ich ihr. Ich zeigte nach draußen. »Siehst du die Rolltreppen und Aufzüge? Schau, an dem rautenförmigen Turm dort fährt gerade einer nach oben. Sie verbinden die unterschiedlich terrassierten Gehwege miteinander.«
    »Hui«, war das Einzige, was Hope zunächst über die Lippen brachte. »Können wir damit mal fahren?«
    Mein Kopfschütteln malte ein Fragezeichen in ihr Gesicht.
    »Ich mag keine Aufzüge.« Ich entschuldigte mich mit einem Achselzucken. »Außerdem wollen wir doch zum Meer. Das liegt ganz auf der anderen Seite außerhalb der Stadt«, erinnerte ich sie.
    »Ja.« Jetzt lachte sie wieder.
    Etwa fünfhundert Meter vom Strand entfernt stiegen wir aus. Weiter ging’s zu Fuß.
    »Stimmt, hier sind die Häuser wieder genauso niedrig wie im Tulpenweg«, bemerkte die Kleine.
    »Ja, die Form der Stadt ist der Kuppel darüber angepasst.«
    Als wir einen Eisautomaten erreichten, zog ich meinen Chip aus dem Portemonnaie und warf ihn ein. Wenige Sekunden später entnahm ich dem Ausgabefach einen Vanilleflip.
    Hope sah mich erstaunt an. »Du schenkst dem Automaten ein Plastikstück und er gibt dir dafür etwas zu essen?«
    Der Automat warf meinen Chip aus und ich zeigte ihn ihr.
    »Damit werden die Unics für das Eis von meinem Konto abgebucht.«
    »Unics, ist das eure Währung?«
    »Genau. United Currency Sign.«
    Ich hielt den roten Chip wieder vor den Zahlschlitz und sah sie fragend an. »Möchtest du auch ein Eis? Das schmeckt süß und gut.«
    Hope schien zunächst zerrissen, aber dann schüttelte sie den

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