Sternenschweif 05 - Sternenschweifs Geheimnis
endete.
Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen sah Max zu seiner Schwester hoch.
„Laura! Ich bin so froh, dass du da bist!Ich dachte schon, kein Mensch würde mich jemals hier finden.“
„Geht es dir gut? Hast du dir weh getan?“, fragte Laura voller Sorge.
„Nein. Es ist alles so schnell gegangen. Auf einmal rutschte der Boden unter mir weg“, sprudelte es aus Max heraus. „Zum Glück bin ich auf diesem Vorsprung gelandet. Mir ist nichts weiter passiert. Aber ich traue mich nicht, alleine hinaufzuklettern.“
Laura wagte nicht, daran zu denken, was passiert wäre, wenn der Felsvorsprung Max’ Sturz nicht aufgehalten hätte.
„Ich gehe und hole Hilfe!“, rief sie ihm zu.
„Nein!“, schrie Max entsetzt. „Bitte lass mich nicht alleine!“
Laura schaute ihren Bruder unglücklich an. „Aber ich muss gehen. Du bist zu tief unten.Ich komme nicht an dich heran.“
„Ich will hier aber nicht alleine bleiben“, sagte Max mit weinerlicher Stimme.
„Du bist ja gar nicht alleine“, versuchte Laura ihn zu beruhigen. „Buddy ist doch auchhier.“
„Buddy!“, rief Max und bekam zur Antwort ein freudiges Bellen seines kleinen Freundes zu hören.
„Versteh doch, Max, ich muss einfach zurückreiten und Hilfe holen“, fuhr Laura fort. „Buddy bleibt solange hier bei dir.“
Max schaute sie tapfer an. „Gut, dann geh ...“
„Ich bin, so schnell ich kann, wieder bei dir“, versprach Laura.
Vorsichtig robbte sie vom Abgrund zurück. Dann sprang sie hastig auf, befahl Buddy bei Max zu bleiben und lief zu Sternenschweif. „Bring mich, so schnell du kannst, nach Hause, Sternenschweif!“
„Laura! Wo bist du nur gewesen? Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge!“, riefLauras Mutter schon von weitem, als die beiden angaloppiert kamen. „Wie konntest du bloß –?“
„Ich habe Max gefunden“, fiel Laura ihr sofort ins Wort. „Er ist in der Schlucht.“
„Um Himmels willen!“ Ihre Mutter wurde kreidebleich.
„Es geht ihm gut“, versicherte Laura rasch. „Er sitzt auf einem Felsvorsprung fest. Buddy ist bei ihm.“
„Ich sage sofort deinem Vater Bescheid. Er sucht noch im Wald nach Max.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und eilte ins Haus.
„Ich reite zurück zur Schlucht“, rief Laura ihr nach. „Ich habe Max versprochen, ihn nicht so lange allein zu lassen.“
„In Ordnung. Wenn du vor deinem Vater dort bist, dann richte Max aus, dass erbald kommt und ihn da rausholt.“
„Fühlst du dich stark genug, um zu Max zurückzureiten?“, fragte Laura Sternenschweif.
Sternenschweif nickte und zog eifrig an den Zügeln. Dann machte er schwungvoll auf der Hinterhand kehrt. Mit einem Mal schien es ihm wieder besser zu gehen. Es war fast so, als seien seine Kräfte zurückgekehrt. Laura beugte sich vor und sie galoppierten zurück in den Wald.
Laura war fast schon an der Schlucht angelangt, als sie auf ihren Vater mit Tom und Hank traf. Sie stiegen gerade aus dem Geländewagen.
„Laura! Ich bin so froh, dass du Max gefunden hast!“, rief ihr Vater. Vorsichtigkroch er zum Rand der Schlucht vor. „Hab keine Angst!“, rief er Max zu. „Wir holen dich da, so schnell es geht, raus!“
Angespannt beobachtete Laura, wie Tom und Hank das Ende eines starken Seils fest um den Stamm einer großen Eiche banden. Ihr Vater hielt sich daran fest und ließ sich Stück für Stück in die Schlucht hinab.
Nach einigen Minuten, die Laura endlos erschienen, hörte sie endlich wieder seine Stimme: „Wir sind so weit. Ihr könnt uns jetzt raufziehen.“
Tom und Hank zogen die beiden mit vereinten Kräften nach oben. Bald erschien der Kopf ihres Vaters, der Max auf dem Arm hielt. Kaum waren sie über den Rand der Schlucht geklettert, sanken sie sichtlich erleichtert aufden Boden.
Ihr Vater umarmte Max so fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. „Max, wie konntest du uns allen nur solch einen Schrecken einjagen?“
„Entschuldigung. Ich war einfach so wütend auf Laura. Aber das wollte ich wirklich nicht!“, sagte Max kleinlaut.
Mr Foster zog ihn noch einmal in seine Arme. „Mach so etwas nie wieder!“
„Ganz bestimmt nicht“, versprach Max. Dann schaute er seine Schwester an. „Ich hätte nicht einfach so davonlaufen sollen.“
„Und ich hätte mich nicht in die Erziehung von Buddy einmischen sollen.“
„Vielleicht trainieren wir in Zukunft einfach ein bisschen gemeinsam mit Buddy?“, schlug Max vor.
Laura lächelte. „Du brauchst mich doch gar nicht. Außerdem glaube
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