Sternenschweif 05 - Sternenschweifs Geheimnis
ich nicht, dass Buddy noch sehr viel zu lernen hat“, sagte sie und strahlte den kleinen Hund an. „Schließlich war er derjenige, der dich gefunden hat!“
Max kauerte sich neben Buddy und drückte den kleinen Hund, so fest er nur konnte, an sich. „Danke, Buddy! Du bist wirklich der Größte!“ Buddy wedelte stolz mit dem Schwanz.
„Komm, Max. Wir sollten dich jetzt besser nach Hause bringen“, sagte Mr Foster. „Das Auto steht dort hinten zwischen den Bäumen.“ Er blickte zu Laura. „Macht es dir etwas aus, alleine zurückzureiten?“
„Nein, überhaupt nicht.“
Laura winkte ihnen noch einmal zu, bevorsie im Schatten der Bäume verschwanden. Dann holte sie tief Luft und sprach den Verwandlungszauber. Sie war fast so aufgeregt wie beim allerersten Mal. Kaum war das letzte Wort verklungen, erhellte ein Blitz den Wald und Sternenschweif war ein Einhorn.
„Ach, Sternenschweif!“ Überglücklich fiel Laura ihm um den Hals. „Ich bin so froh! Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir bedanken soll!“
Sternenschweif stupste sie mit der Nase an. „Ich bin glücklich, dass Max nichts passiert ist. Ich wünschte nur, ich hätte meine Zauberkraft einsetzen können. Dann hätten wir ihn noch schneller gefunden.“
„Das ist doch jetzt egal“, entgegnete Laura. „Deine Idee, Buddy auf die Suche nach Maxzu schicken, war jedenfalls genial. Ohne dich würde Max wahrscheinlich noch immer auf diesem Vorsprung hocken. Auf jeden Fall war es nicht deine Schuld, dass deine Zauberkraft nicht gewirkt hat, sondern ganz allein meine. Wenn ich dich nicht darum gebeten hätte, nach all meinen Freunden zu sehen, hättest du sie niemals so verbraucht.“
„Du hast nur versucht, ihnen zu helfen“, erinnerte Sternenschweif sie an ihre guten Absichten.
„Ich weiß“, erwiderte Laura. „Aber dafür hätte ich gar keinen Zauber gebraucht. Ich hätte selbst sehen können, dass Mel Probleme beim Bruchrechnen hatte und Jessica sich ausgeschlossen fühlte. Und all die anderen – Anna, David, Max –, nun ja, diehaben meine Hilfe nicht wirklich gebraucht.“ Betrübt senkte sie den Kopf. „Wahrscheinlich hat Max Recht und ich mische mich tatsächlich zu viel ein.“
Sternenschweif schmiegte sich an sie. „Sei nicht so hart zu dir. Am Ende ist doch alles gut ausgegangen.“
„Ja“, sagte Laura langsam. „Dank deiner Hilfe. Du bist wirklich der beste Freund, den man sich wünschen kann. Obwohl es dir so schlecht ging, durfte ich dich reiten. Und wir konnten Buddy hierher zu Max folgen.“ Sie umarmte ihn noch einmal. „Wie fühlst du dich denn jetzt?“
Sternenschweif dachte einen Moment über die Frage nach. „In der Tat ziemlich gut. Ich bin überhaupt nicht mehr müde.“
„Vielleicht fühlst du dich jetzt besser, weilwir Max geholfen haben?“, überlegte Laura. „Vielleicht sind deine Kräfte zurückgekehrt, weil wir jemandem geholfen haben, der wirklich in Not war – genauso, wie es in dem Buch steht.“
„So wird es sein, denn ich habe mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt! Ich hätte Lust auf einen Ritt durch die Luft!“
„Aber dafür ist es noch nicht dunkel genug“, wandte Laura ein.
„Ich bleibe zwischen den Baumwipfeln“, versprach er ihr. „Nun sag schon ja. Ich würde so gerne wieder fliegen!“
„Ich ja auch!“ Laura konnte der Versuchung nicht länger widerstehen. Sie kletterte auf seinen Rücken.
„In Zukunft könnte ich meine Zauberkraft jedes Mal einsetzen, wenn ...“, neckte Sternenschweif sie.
„Auf gar keinen Fall!“, fiel Laura ihm lachend ins Wort. Doch dann wurde sie wieder ernst. „Von heute an nutzen wir deine Kraft nur noch, um Menschen zu helfen, die wirklich in Not sind. Einverstanden?“
„Einverstanden.“ Sternenschweif schwang sich gerade zwischen den Bäumen Richtung Himmel, als er plötzlich noch einmal innehielt. „Bin ich wirklich der beste Freund, den du dir wünschen kannst?“, fragte er ein wenig verlegen.
Laura schlang ihre Arme um seinen Hals und flüsterte: „Der allerbeste!“
Leseprobe
Linda Chapman
Sternenschweif
Freunde im
Zauberreich
1
„Beeil dich mit dem Frühstück, Laura!“, sagte Mrs Foster und schaute aus dem Fenster. „Jessica und ihr Vater warten schon draußen.“
Heimlich streckte Laura Buddy, dem Hund ihres Bruders Max, die Reste ihres Frühstücksbrots entgegen. Hocherfreut schnappte er nach dem Leckerbissen und schlang ihn mit einem Happs hinunter. Dann sprang er wie ein wild gewordenes Wollknäuel an
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