Sternenschweif 08 - Die Macht des Einhorns
nicht. Max ist doch heute Morgen mit ihm draußen gewesen, oder?“
„Doch, ja …“ Laura wand sich unbehaglich unter dem Blick ihrer Mutter. Sie wollte Max auf keinen Fall verpetzen. Aber anlügen konnte sie ihre Eltern auch nicht.
„Er … er war mit ihm draußen“, fügte sie lahm hinzu.
Mr Foster warf ihr einen scharfen Blick zu. „Wie lange war das?“
Laura wurde rot. „Na ja, nicht so richtig lange.“
„Ich habe Max extra gesagt, dass er erst zu Leo und Steven darf, wenn er mit Buddy draußen war.“ Verärgert schüttelte Mrs Foster den Kopf. „So geht das nicht. Ich fahre jetzt kurz rüber und hole ihn her.“
„Ach bitte nicht, Mum!“ Laura wusste, dass Max das wahnsinnig peinlich wäre.
„Doch, Laura. Dieses Mal ist Max wirklichzu weit gegangen. Seitdem er mit dem Skateboardfahren angefangen hat, kümmert er sich überhaupt nicht mehr um Buddy!“
Laura kam gerade aus der Küchentür, als das Auto ihrer Mutter wieder in die Einfahrt einbog. Kaum hatte es angehalten, stieß Max die Tür auf. „Das ist so ungerecht!“, brüllte er und stampfte mit dem Fuß auf. „Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich jetzt nach Hause muss!“
„Du weißt genau, warum“, antwortete Mrs Foster streng. „Ich habe dich gebeten, mit Buddy rauszugehen, bevor du zu deinen Freunden läufst.“
„Ich war mit ihm draußen!“
„Aber nicht sehr lange laut deiner Schwester.“
Max starrte Laura bitterböse an. „Nett von dir, vielen Dank!“
„Laura brauchst du gar nicht die Schuld zu geben“, wies Mrs Foster ihn zurecht. „Du hättest dir mehr Zeit für Buddy nehmen müssen. Er ist einfach in den Wald gelaufen. Da hätte wer weiß was passieren können.“
„Ist es aber nicht“, erwiderte Max trotzig.
Laura war froh, dass sie nichts von dem Zwischenfall im Wald erzählt hatte. Ihre Eltern waren so schon sauer genug.
„Darum geht es doch gar nicht“, versuchte Mrs Foster es noch einmal. „Du bist für Buddy verantwortlich. Wenn du dich nicht richtig um ihn kümmerst, müssen wir ein anderes Zuhause für ihn finden.“
„Das ist doch nicht dein Ernst?“, rief Max erschrocken.
„Mein voller Ernst“, erwiderte Mrs Foster. „Ich kann nicht mit ansehen, wie du Buddy einfach vernachlässigst.“
„Aber Buddy geht es gut!“, rief Max trotzig.
„Ich glaube, du gehst jetzt besser in dein Zimmer, bis du dich wieder beruhigt hast“, erwiderte Mrs Foster ruhig.
Max rannte ins Haus. Laut schlug er die Tür hinter sich zu.
Laura starrte ihre Mutter fassungslos an. „Das meinst du doch nicht so, oder?“
Mit einem tiefen Seufzer strich Mrs Foster sich die Haare zurück. „Ich weiß, wie gern du Buddy hast. Mir geht es ja genauso. Aber ich kann nicht daneben stehen und dabei zusehen, wie Max sich nicht um ihn kümmert. Und ich kann nur hoffen, dass Max das bald begreift.“
8
In dieser Nacht schlief Laura kaum. Die Warnung ihrer Mutter ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Max hatte sich zwar den Rest des Tages um Buddy gekümmert, ihn pünktlich gefüttert und ausgiebig gebürstet. Aber er hatte es mit mürrischem Gesicht und ohne ein Wort zu sagen getan. Ihre Mutter hatte ihn dabei immer wieder besorgt angesehen. „Ich wünschte, Buddy könnte mit ihm sprechen, so wie Sternenschweif mit mir“, dachte Laura, während sie sich in ihrem Bett hin und her wälzte. Dann wüsste Max, wieBuddy sich fühlte …
Am nächsten Tag musste Laura in der Schule immer wieder gähnen, während ihre Klassenkameraden ihre Hobbys vorstellten. Auch wenn sie Ponys lieber hatte als alles andere, fand Laura es ziemlich schwierig, wach zu bleiben, als sie zum zweiten Mal anhören musste, wie man sie richtig pflegte.
„Das ist eine Fellbürste.“ Jade zeigte auf ein Bild, das so klein war, dass niemand etwas erkennen konnte. „Das hier ein Striegel“, sie wies auf ein anderes Bild, „und das ein Mähnenkamm.“
„Oh Mann!“, stöhnte Adam. „Das haben wir doch heute früh alles schon von David gehört!“
„Erzählt uns lieber mal was Neues“,setzte sein Freund Simon noch eins drauf. „Etwas, das wir noch nicht wissen!“
„Jetzt lasst Jade doch aussprechen“, bat sie ihre Lehrerin Mrs Bradshaw.
Mel warf Laura einen besorgten Blick zu. Laura schluckte. Sie wusste genau, was ihre Freundin dachte. Wenn ihre Mitschüler jetzt schon keine Lust mehr hatten, würde bei ihnen bestimmt überhaupt niemand mehr zuhören. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen! Aber was?
Als ihre Mutter
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