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Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber

Titel: Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chapman Linda
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Frühstück.“ Sie warf Laura einen vielsagenden Blick zu.
    „Glaubst du, er ist immer noch traurig wegen gestern Nacht?“, fragte Laura Grace leise, während Mel Ziggy und Limonade in ihre Boxen führte. Grace nickte.
    „Armer Kerl! Wir sollten uns heute Nacht treffen und versuchen, ihn aufzuheitern.“
    Grace sah sie dankbar an. „Gleicher Ort und Zeit?“
    Laura nickte. „Um elf auf der Insel.“

    Es regnete den ganzen Tag. Der Fluss war weiter gestiegen und an vielen Stellen über seine Ufer getreten. Grace und Nachtwind standen eng beieinander in der Mitte der Insel. Dorthin reichte das Wasser noch nicht.
    „Was für ein scheußliches Wetter!“, rief Laura, als Sternenschweif neben Nachtwind landete.
    Sternenschweif gab dem Fohlen einen freundschaftlichen Stups. „Lust auf eine Flugstunde?“
    Nachtwind schüttelte nur den Kopf.
    „Aber so lernst du das Fliegen nicht, wenn du nicht übst“, sagte Sternenschweif.
    „Und was ist, wenn es wieder nicht klappt? So wie gestern Nacht?“, wandte Nachtwind ein.
    „Das wird es schon nicht“, meinte Laura zuversichtlich. „Versuch’s wenigstens!“
    Zaudernd galoppierte Nachtwind an, aber seine Hufe lösten sich nicht vom Boden. „Es geht nicht!“ Er warf ihnen einen verzweifelten Blick zu.
    „Das kann gar nicht sein“, erwiderte Sternenschweif.
    „Alle Einhörner können fliegen“, erklärte Laura.
    „Alle außer mir“, jammerte Nachtwind.
    Tröstend streckte Grace die Hand nach ihm aus, aber er wich zurück. Geknickt ließ er den Kopf hängen und starrte zu Boden. Grace stand hilflos und traurig daneben. Laura fiel nichts ein, womit sie die beiden hätte trösten können.

    „Ich bin zu klein, ich tauge zu nichts!“, klagte Nachtwind. „Ich bin nicht einmal ein richtiges Einhorn! Ich weiß genau, dass du viel lieber ein Einhorn wie Sternenschweif hättest!“
    „Aber das stimmt doch gar nicht!“, protestierte Grace. „Ich ...“
    Ihre Stimme ging in einem lauten Donnern unter. Es schien oben aus den Bergen zu kommen.
    „Was war das?“, fragte Sternenschweif.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Laura beunruhigt.
    Grace sah sie verängstigt an. „Das ist der Fluss! Es klingt, als hätte sich das Wasser weiter oben angestaut und käme in einer riesigen Welle auf uns zu!“ Ihr Gesicht war kreidebleich.
    „Oh nein! Du hast recht!“, keuchte Laura entsetzt, als der Fluss in Sekundenschnelle anschwoll und die Brücke unter sich begrub. Immer höhere Wellen schlugen auf der Insel auf. Das Wasser hatte die Mädchen fast erreicht. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es die ganze Insel überschwemmte. Verängstigt drängten sich Mädchen und Ponys zusammen.
    „Wir müssen von hier weg!“, schrie Grace. „Aber wie schaffen wir das ohne die Brücke?“
    „Hab keine Angst!“, rief Sternenschweif mit fester Stimme. „Ich fliege euch von der Insel.“
    Laura schüttelte den Kopf. „Das ist zu gefährlich! Denk dran, was beim letzten Mal passiert ist, als du Grace fliegen lassen wolltest!“
    Entschlossen stampfte Sternenschweif mit dem Huf auf. „Aber dieses Mal ist es anders! Grace braucht unsere Hilfe! Ich bin sicher, dass die Einhorn-Magie es zulassen wird!“

    „Aber was wird aus Nachtwind?“, rief Grace gegen den tosenden Fluss an.
    Sternenschweif schaute sie ernst an. „Er hat keine Wahl, er muss fliegen.“
    „Aber ich ... ich kann doch nicht“, stammelte Nachtwind erschrocken.
    „Du
kannst
fliegen, Nachtwind“, sagte Sternenschweif mit fester Stimme. „Alle Einhörner können es.“
    Eine weitere Welle brandete gegen die Insel. Dieses Mal erreichte das Wasser den letzten trockenen Fleck, auf dem sie standen. Verzweifelt schlang Grace ihre Arme um Nachtwinds Hals. „Du musst es versuchen!
Bitte
! Du kannst nicht hierbleiben! Die Insel wird überflutet!“
    Nachtwind bäumte sich auf. „Aber ich kann nicht!“, rief er. „Ihr habt doch selbst gesehen, dass ich es nicht kann!“

10

    „Wir können nicht länger warten.“ Laura schwang sich auf Sternenschweifs Rücken und streckte die Hand nach Grace aus. „Komm!“
    „Du musst es wenigstens versuchen, Nachtwind!“, flehte Grace ein letztes Mal, bevor Laura sie hochzog. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. „Bitte!“
    Nachtwind schnaubte ängstlich. „Ich werde abstürzen und ertrinken!“
    Verzweifelt beugte sich Laura nach vorn: „Kannst du ihm nicht mit deinem Horn Mut machen, Sternenschweif? So wie bei Silver, als er Angst vorm Springen hatte?“

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