Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
springen.
Als sie ankamen, überlegte Laura, in welcher Reihenfolge sie die Hindernisse nehmen sollte. Um Sternenschweif herauszufordern, legte sie eine Route mit überraschenden Wendungen und Kehren fest. Doch er fegte mit gespitzten Ohren über jedes Hindernis, als wäre es ein Kinderspiel. Am Ende warf er den Kopf in die Luft und wieherte vor Freude. Laura lachte laut auf.
Mel und Silver folgten ebenso begeistert, mieden aber lieber einige der schwierigeren Sprünge.
„Das war toll!“, keuchte Mel mit leuchtenden Augen. „Komm, wir starten gleich noch einmal!“
Laura galoppierte wieder an. Dieses Mal wollte sie sich an einen der steileren Abhänge wagen. Sternenschweif zog seine Hinterbeine eng an und rutschte ein bisschen, bevor er sicher das letzte Stück nach unten sprang.
Mel und Silver ritten dieses Mal in einer großen Acht über die Lichtung. Ohne Probleme sprang Silver über jedes Hindernis, auf das Mel ihn lenkte, bevor sie zu Laura und Sternenschweif zurücktrabten. Silver keuchte und schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, für heute ist es genug“, meinte Mel. „Silver sieht ein bisschen müde aus.“ Sie strich über seinen Hals. „Er ist ziemlich verschwitzt – im Gegensatz zu Sternenschweif.“
Laura fuhr über Sternenschweifs Fell. Es fühlte sich recht trocken an. Wahrscheinlich war Sternenschweif besser in Form, weil sie nachts so viel gemeinsam unterwegs waren. Aber das konnte sie Mel natürlich nicht sagen. „Vielleicht sollten wir uns weniger in den Wäldern herumtreiben und mehr Ausdauerübungen machen?“, überlegte Laura laut. „Das hält Ponys fit.“
„Gute Idee”, meinte Mel, während sie den Rückweg antraten.
Nach dem Abendessen setzte Laura sich an ihre Hausaufgaben. Es war Freitagabend, und sie hatte das ganze Wochenende Zeit dazu. Aber sie wollte sie lieber so schnell wie möglich erledigt haben. Sie sollte einen Aufsatz über ihr liebstes Hobby schreiben, also erzählte sie von ihrem Ausflug in den Wald. Übers Reiten zu schreiben war außerdem mehr Spaß als Arbeit. Als sie fertig war, blieb gerade noch genug Zeit, um Sternenschweif vorm Zubettgehen zu besuchen.
Laura zog ihren dicken Pulli über und lief zur Treppe. Ihr kleiner Bruder Max schlief bereits. Buddy, sein Berner Sennenhund, lag ausgestreckt auf dem Gang. Seinen Kopf hatte er auf die Pfoten gelegt. Laura beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihn ein bisschen hinter den Ohren. Unter der Tür des Arbeitszimmers sah sie Licht auf den Flur schimmern. Ihre Mutter schrieb Kinderbücher, und Laura wusste, dass sie ihr neuestes bald abgeben musste. Bestimmt würde sie noch bis spät in die Nacht hinein schreiben!
Unten angekommen steckte Laura den Kopf rasch ins Wohnzimmer, wo ihr Vater die Nachrichten im Fernsehen ansah. „Ich bin kurz noch mal bei Sternenschweif.“
„In Ordnung. Aber bleib nicht so lange.“
„Bin gleich wieder da.“ Laura lief hinaus. Gleich kam der Moment, auf den sie sich den ganzen Tag freute – der Moment, in dem sie Sternenschweif in ein Einhorn verwandelte!
Er wartete bereits am Gatter auf sie. Bei ihrem Anblick wieherte er leise. Voller Freude schlang Laura ihre Arme um seinen Hals. Sie führte ihn zu dem kleinen Wäldchen, das vom Haus aus nicht gesehen werden konnte. Rasch sagte sie den Verwandlungszauber auf:
Silberstern, Silberstern,
hoch am Himmel, bist so fern.
Funkelst hell und voller Macht,
brichst den Bann noch heute Nacht.
Lass dies Pony grau und klein
endlich doch ein Einhorn sein.
Ein violetter Blitz leuchtete auf. Dann stand kein kleines graues Pony mehr vor ihr, sondern ein wunderschönes Einhorn mit seidiger Mähne und prächtigem Schweif.
Neugierig geworden?
Lies weiter in Sternenschweif Band 13, Magischer Sternenregen
ISBN 978-3-440-13902-8 / 5,99 €
Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin
Textillustrationen: © Biz Hull
Grundlayout: Ralph Paucke
Übersetzung: Bettina Schaub
Titel der englischen Originalausgabe:
Linda Chapman: My secret unicorn - Rising Star
© 2007, Working Partners Ltd.
First published by Puffin Books, London 2007
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© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
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ISBN 978-3-440-13901-1
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