Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
rüberreiten. Sie konnten das Sattelzeug mal wieder so richtig putzen oder in Mels Zimmer Ponyzeitschriften lesen.
Eine halbe Stunde später stand Sternenschweif mit glänzendem Fell und frisch eingeölten Hufen vor ihr. „Du siehst klasse aus!“, meinte Laura zufrieden. Sie schaute an sich herunter. „Was man von mir nicht unbedingt behaupten kann! Ich glaube, ich ziehe mich rasch um. Dann frage ich Mel, was sie heute vorhat. Bis später.“
Als Laura die Stalltür schloss, hörte sie Stimmen und Hundegebell. Neugierig lief sie zum Skateboard-Platz. Steven übte mit Max einen neuen Sprung über einen Heuballen.
Leo sah ihnen mürrisch dabei zu.
„Ich mache jetzt ein paar Abwärts-Ollies“, rief er. „Schaust du zu, Steven?“
„Später. Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin.“
„Komm schon“, bettelte Leo. „Ich wette, dass ich heute den Vierer-Step schaffe.“ Er zeigte auf eine Treppe mit vier Stufen.
„Mach keinen Quatsch“, warnte Steven ihn abwesend. „Das schaffst du noch nicht.“ Genau in diesem Moment flog Max fehlerfrei über den Ballen und Steven wandte sich ab: „Gut gemacht, Max!“
Trotzig marschierte Leo auf die Stufen zu. „Euch zeig ich’s!“, rief er, als er auf sein Skateboard sprang.
Steven und Max drehten sich um.
„Leo, lass den Quatsch!“, rief Steven erschrocken.
Leo jedoch beachtete ihn nicht. In rasantem Tempo sauste er auf den Vierer-Step zu. Laura fuhr der Schreck in die Glieder. Er wollte doch nicht wirklich darüberspringen?
„Bleib sofort stehen!“, donnerte Steven. Er raste auf Leo zu. Zu spät. Mit verbissenem Gesicht stieß er sich ab und schoss über die Treppe. Entsetzt hielt Laura die Luft an. Einen Moment lang sah es so aus, als würde Leo es schaffen. Aber als das Skateboard hart auf dem Platz aufprallte, verlor er das Gleichgewicht. Vergeblich ruderte er mit den Armen. Im nächsten Moment flog er durch die Luft und schlug mit einem furchtbaren Knall auf dem Boden auf.
8
Erschrocken sprang Laura über den Zaun. Leo richtete sich stöhnend auf und umfasste vorsichtig seinen Knöchel. Steven und Max hasteten zu ihm.
„Alles in Ordnung?“, fragte Steven mit zitternder Stimme.
Leos Gesicht war kreidebleich. „Mein Knöchel tut so weh!“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Hoffentlich ist er nicht gebrochen“, sagte Steven bestürzt.
„Ich hole Hilfe!“, rief Laura und rannte zum Haus.
Ihr Vater saß am Küchentisch und war in die Bedienungsanleitung seiner neuen Videokamera versunken. Als Laura in die Küche stürzte, blickte er erschrocken auf. „Ist etwas passiert?“
„Komm schnell, Dad!“, keuchte Laura. „Leo ist ganz schlimm gestürzt.“
Kurze Zeit später saß Leo zusammengesunken auf einem der Küchenstühle. Sein Bein lag auf einem zweiten Stuhl und ein Kühlkissen auf seinem Knöchel.
„Das sieht nach einer Verstauchung aus, Leo“, sagte Mr Foster mitfühlend. „Sei froh, dass du dir nichts gebrochen hast. Aber das wird mindestens eine Woche wehtun. Und du wirst noch eine Weile länger kein Skateboard fahren können.“
„Aber es sind Ferien“, jammerte Leo. „Was soll ich denn dann die ganze Zeit machen?“
„Warum geht ihr anderen nicht wieder nach draußen“, schlug Mr Foster vor. „Steven, ich sage dir Bescheid, wenn eure Mutter da ist. Wie wär’s, Leo, hast du Lust, ein bisschen fernzusehen? Oder kennst du dich vielleicht mit Videokameras aus?“ Er schob seine Neuerwerbung zu Leo hinüber. „Ich fürchte, ich bin ein technischer Dinosaurier. Ich kapier einfach nicht, wie sie funktioniert.“
Leo schaute die Kamera interessiert an. „Wir haben zu Hause genau die gleiche. Sie ist ganz einfach zu bedienen.“
Mr Foster setzte sich neben Leo. „Dann kannst du mir das ja bestimmt zeigen.“
Laura, Max und Steven gingen hinaus. Max lief voraus, um mit Buddy zu spielen.
„Leo hat echt Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist“, meinte Steven stirnrunzelnd. „Ich kapier einfach nicht, warum er das gemacht hat. Das war total verrückt.“
„Ich glaube, er wollte dich beeindrucken“, sagte Laura leise.
Steven sah sie überrascht an. „Wie meinst du das?“
Laura suchte nach Worten. „Na ja, du kümmerst dich ständig nur um Max und bringst ihm neue Sprünge bei. Da kann es doch sein, dass Leo sich ausgeschlossen fühlt.“
„Aber er braucht meine Hilfe doch gar nicht“, erwiderte Steven verwundert. „Er kann echt gut skaten.“
„Das stimmt
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