Sternenschweif 12 - Mondscheinzauber
es immer noch nicht fassen, dass er tatsächlich ein Einhorn ist!“
Sternenschweif schnaubte zustimmend und verteilte dabei großzügig Apfelstückchen auf Laura.
„Danke, aber ich habe schon gefrühstückt!“, sagte Laura grinsend.
Sie war gerade mit Füttern und Putzen fertig und sattelte Sternenschweif, als sie Hufgetrappel hörte. Sie sah Mel auf ihrem Apfelschimmel Silver, während Jessica auf Sandy, einer jungen, lebhaften Palominostute, neben ihr hertrabte.
„Hallo, Laura!“, rief Mel. „Bist du so weit? Die Party fängt bald an.“
„Ich habe nur auf euch gewartet“, antwortete Laura. Sie stieg auf und gesellte sich zu ihren Freundinnen. Der Reiterhof lag gleich hinter ihrer Farm und ihr Vater hatte ihnen erlaubt, den direkten Weg am Rand der Felder entlang zu nehmen.
Auf den ersten zwei grasten Kühe, an denen die Mädchen in einem leichten Trab vorbeiritten. Aber das dritte Feld war leer.
„Wer als Erstes am Gatter ist!“, forderte Laura ihre Freundinnen heraus. Sternenschweif schoss vorwärts, Sandy und Silver folgten dichtauf. Es wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sie alle fast gleichzeitig das Gatter erreichten. Lachend und keuchend ließen sie ihre Ponys in langsamem Schritt den Rest der Strecke bis zum Reiterhof zurücklegen.
„Seht bloß!“, rief Jessica aufgeregt. Der Reitplatz wimmelte nur so von Leuten, mit und ohne Ponys. Musik spielte und bunte Bänder schmückten die Absperrungen. Zwei große Tische mit roten Decken standen am anderen Ende des Platzes. Auf dem einen türmten sich bis zum Rand gefüllte Eimer mit Möhren und Äpfeln, auf dem anderen Berge von belegten Broten und bunt verzierten Plätzchen, die wie Ponys aussahen. In der Mitte thronte ein riesiger Kuchen in Form eines Hufeisens. Gleich daneben stand Jo-Ann, die beste Freundin von Grace. Sie hielt Apple am Halfter. Die hübsche Apfelstute war Nachtwinds Mutter.
„Da ist Grace!“ Mel zeigte zum Tisch. Grace lud gerade einen Stapel Teller neben dem Kuchen ab. Als sie die drei Mädchen entdeckte, lief sie zu ihnen.
„Das sieht alles so lecker aus“, schwärmte Laura. „Wo ist denn Nachtwind?“
„Meine Mutter meinte, es wäre besser, ihn im Stall zu lassen, bis alles fertig ist“, antwortete Grace. „Er ist total aufgeregt. Ich wette, er weiß, dass das heute seine Geburtstagsparty ist. Er wiehert schon den ganzen Morgen und benimmt sich unmöglich!“
Laura grinste. Sie wusste, warum Nachtwind so aufgeregt war – nicht nur wegen der Party!
Mrs Wakefield kam auf sie zu. „Guten Morgen, ihr drei! Grace, wir sind so weit. Du kannst Nachtwind jetzt holen.“
Grace sauste sofort los.
Mrs Wakefield trat an den Tisch und nahm den Lautsprecher in die Hand. „Herzlich willkommen, alle miteinander! Wie ihr wisst, feiern wir heute nicht nur das fünfjährige Bestehen unseres Reiterhofs, sondern auch Nachtwinds ersten Geburtstag.“ Sie schaute zu den Ställen. „Und hier kommt er – unser heutiger Ehrengast!“
Stolz führte Grace Nachtwind auf den Platz. Sein nachtgraues Fell glänzte makellos sauber. Sein schwarzer Schweif, der in einer weißen Spitze endete, war frisch gewaschen und gekämmt, seine kleinen Hufe schimmerten.
Er schnaubte laut, als er das Tor erreichte und sah, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Grace legte ihre Hand auf seinen Hals und murmelte etwas. Doch Nachtwind bedurfte keiner Ermutigung. Großspurig warf er seinen Kopf zurück und tänzelte mit Grace im Schlepptau über den Platz.
Dicht vor den Tischen kam er zum Stehen und schnappte sich eine Möhre. Schelmisch blickte er sich nach seinen Zuschauern um, bevor er sie genüsslich zerbiss. Alle lachten und klatschten Beifall.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Nachtwind!“, gratulierte Mrs Wakefield.
„Du bist das süßeste Fohlen auf der ganzen Welt“, sagte Grace stolz.
„Auf jeden Fall das frechste“, meinte Mrs Wakefield lächelnd und machte eine einladende Handbewegung zu den Tischen: „Das Fest kann beginnen!“
Während sich lange Schlangen vor den Tischen bildeten, führte Grace Nachtwind zu Laura, Mel und Jessica.
Mel gratulierte Nachtwind als Erstes und Silver ließ ein bekräftigendes Schnauben ertönen. Dann kamen Laura und Jessica mit ihren Ponys an die Reihe.
Grace strahlte. „Ich wette, er liebt diese Geburtstagsfeier!“ Nachtwind ließ ein lautes Wiehern erklingen.
Mel lachte. „Hört sich so an, als ob er dir zustimmt!“
Grace sah sie verlegen an. „Das klingt jetzt echt
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