Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung
glücklich.
6
Sternenschweifs Horn führte sie sicher nach Hause. Als sie im Schutz der Bäume nahe der Koppel gelandet waren, rutschte Laura von Sternenschweifs Rücken.
„Diese Versammlung war toll“, sagte Laura. „Ich war wirklich erstaunt, wie nett Ellen war. Nach unserer ersten Begegnung hätte ich im Traum nicht geglaubt, dass sie uns einmal ihre Hilfe anbieten würde.“
„Aber brauchen wir die denn überhaupt?“, fragte Sternenschweif zweifelnd. „Wir haben unsere Sache doch bislang auch ganz gut alleine gemacht.“
„Wir haben doch lange nicht die Erfahrung wie Ellen und Glitzermond“, erwiderte Laura. „Neben ihnen sind wir doch völlige Anfänger.“
„Jetzt mach uns doch nicht schlechter, als wir sind“, erwiderte Sternenschweif. „Wir haben bislang noch alle Aufgaben erfüllt. Du stellst Ellen ja hin, als wäre sie die Größte. Lass dich doch nicht so beeindrucken von ihrem Gerede.“
„Ja, vielleicht hast du recht“, meinte Laura zögerlich. „Ich denke eben wirklich, dass sie eine viel bessere Hüterin ist als ich.“
„So ein Quatsch“, empörte sich Sternenschweif. „Das stimmt überhaupt nicht.“
„Na ja, zum Glück haben wir Osterferien. Das ist alles so aufregend, ich könnte mir gar nicht vorstellen, morgen zur Schule zu gehen.“
Mit einem Mal wurde es ihr ganz heiß. „Oje, jetzt habe ich Jessica und Mel völlig vergessen. Eigentlich wollten wir heute Abend gemeinsam Ostereier färben. Daran habe ich überhaupt nicht mehr gedacht, weil ich ständig nur diese Versammlung im Kopf hatte. Ich muss gleich morgen früh bei ihnen anrufen.“
„Sie werden schon nicht sauer sein. Man kann ja schließlich einmal etwas vergessen“, beruhigte Sternenschweif sie.
„Hoffentlich hast du recht“, erwiderte Laura etwas bedrückt. „Jetzt verwandle ich dich aber erst einmal, damit ich ins Bett komme. Es ist schon ziemlich spät.“
Gleich am nächsten Morgen rief sie ihre beiden Freundinnen an. Am Anfang waren die beiden schon ein bisschen sauer. Aber Laura erklärte ihnen, dass bei ihr einfach so viel los gewesen sei, dass sie die Verabredung total vergessen habe. Das war nicht einmal gelogen.
Sie machten aus, am Nachmittag gemeinsam auszureiten. Den Rest des Morgens verbrachte Laura damit, ein Tagebuch anzufangen. Die Idee dazu war ihr letzte Nacht gekommen. Wie Mrs Fontana wollte auch sie ihre Erlebnisse als Hüterin aufschreiben. Das half ihr vielleicht, ein paar Sachen klarer zu sehen. In ihrem Kopf herrschte manchmal ein solches Durcheinander. Sie schrieb alles über Ellen auf, wie erfahren sie war und welche Selbstzweifel Laura plagten. Als sie die ersten drei Seiten mit ihren Gedanken gefüllt hatte, fühlte sie sich besser. Jetzt stand es wenigstens einmal schwarz auf weiß da und schwirrte nicht nur immer in ihrem Kopf herum.
Laura freute sich auf den Ausritt mit Mel und Jessica. Sie konnte es kaum erwarten, dass die Freundinnen sie endlich abholten.
Als sie am frühen Nachmittag Hufgeklapper hörte, stürmte sie sofort aus dem Haus.
„Da seid ihr ja!“, rief sie ihnen zu. „Jetzt können wir endlich losreiten!“
„Du bist die Letzte“, erwiderte Mel grinsend. „Schwing dich in den Sattel.“
Laura lief hinunter zur Koppel und holte Sternenschweif. Kurze Zeit später ritten die drei Mädchen in Richtung Wald.
„Wie geht es deiner Mutter?“, wollte Jessica wissen. „Jetzt dauert es ja gar nicht mehr so lange, bis das Baby kommt, oder?“
„Na ja, vier Monate sind es schon noch“, erwiderte Laura. „Ihr Bauch ist schon ziemlich dick, aber das macht ihr anscheinend nicht so viel aus.“
„Dann läuft alles wie sonst?“, fragte Mel.
„Ja, das kann man so sagen.“ Laura zögerte kurz. „Für Max trifft das allerdings nicht so zu. Er ist irgendwie komisch, seit meine Eltern uns von dem Baby erzählt haben.“
„Was meinst du mit komisch?“, hakte Jessica nach. „Macht er irgendwelche Bemerkungen?“
„Nein, im Gegenteil. Er spricht fast gar nicht mehr mit uns. Er unternimmt dauernd stundenlange Spaziergänge mit Buddy, sitzt in seinem Zimmer oder übt den ganzen Tag mit Leo und Steven irgendwelche Skateboardfiguren.“
„Hast du ihn gefragt, was los ist?“, wollte Mel wissen.
Laura wurde bewusst, dass sie eigentlich heute mit Max einen Spaziergang machen wollte. Das hatte sie jetzt schon wieder vergessen. „Nein“, antwortete sie zögernd. „Das wollt ich eigentlich heute tun, aber irgendwie hat es nun nicht
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