Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung
geklappt.“
„Das solltest du aber in jedem Fall“, sagte Jessica. „Ich weiß noch genau, wie es war, als ich erfahren habe, dass ich eine Stiefschwester bekomme. Ich fand es furchtbar und habe mich überhaupt nicht gefreut. Ich dachte, ich wäre dann das fünfte Rad am Wagen.“
Laura erinnerte sich noch gut, wie unglücklich Jessica damals war, als ihr Vater ihr eröffnet hatte, dass er noch einmal heiraten wolle und dass mit Jessicas Stiefmutter ihre neue Stiefschwester bei ihnen einziehen würde.
„Versuch, dich in Max hineinzuversetzen“, sagte Mel. „Seither war er immer der Jüngste in der Familie. Und jetzt kommt plötzlich ein Baby, und alles ist anders. Er denkt wahrscheinlich, dass sich für ihn dann sowieso niemand mehr interessiert.“
„Ja, das kann schon sein“, erwiderte Laura nachdenklich. „Er macht immer wieder Anspielungen in diese Richtung. Ich muss unbedingt mit ihm reden, sobald wir wieder zurück sind.“
Sie streiften noch ein bisschen durch den Wald, ließen die Pferde am Fluss trinken und machten sich dann auf den Heimweg.
An der Wegkreuzung nach den Feldern trennten sie sich, und Laura ritt alleine weiter. Doch als sie mit Sternenschweif an der Koppel ankam, sah sie ein Mädchen und ein Pferd dort stehen. Es waren Ellen und Glitzermond!
7
„Hallo Ellen“, rief Laura überrascht. „Was macht ihr denn hier? Ich dachte, wir wären erst für heute Nacht verabredet.“
„Ja, das waren wir auch“, bestätigte Ellen. „Aber ein Mädchen, Emily, und ihr Einhorn Sonnenzauber brauchen unsere Hilfe. Wir müssen sofort hinfliegen.“
„Aber das geht doch jetzt nicht“, erwiderte Laura erstaunt. „Es ist noch gar nicht dunkel. Wir könnten gesehen werden. Außerdem muss ich bald zum Abendessen.“
„Aber als Hüterin musst du dann zur Stelle sein, wenn man dich braucht“, erwiderte Ellen. „Glitzermond und ich werden auf jeden Fall hinfliegen. Emily ist ganz verzweifelt. Ihr kleines Kätzchen ist nämlich verschwunden. Mit dem Zauber des Rosenquarzsteins könnte sie es wiederfinden. Sie wohnt auch nicht weit von hier. Wir sind sicher bald wieder zurück.“
Laura gab sich einen Ruck. „Gut. Dann lass uns zu den Bäumen da drüben gehen. Da sind wir wenigstens vor fremden Blicken geschützt.“
Nachdem sie Sternenschweif und Glitzermond verwandelt hatten, flogen sie los. Der Flug schien jedoch ewig zu dauern. Dass Emily nahe bei Laura wohnte, stimmte ganz und gar nicht. Laura wurde ziemlich unruhig. Endlich deutete Ellen nach unten. Dort befand sich ein kleines Haus, an das eine große Pferdekoppel angrenzte. Hinter dem Haus und um die Koppel erstreckte sich Wald. Sternenschweif steuerte eine freie Stelle zwischen den Bäumen nahe am Koppelzaun an. So konnten sie wenigstens in einigermaßen sicherem Abstand zum Haus landen. Doch als Laura sich nach Ellen umblickte, traute sie ihren Augen kaum. Glitzermond setzte direkt neben dem Haus zur Landung an.
„Was soll das denn?“, flüsterte Laura.
„Das ist viel zu gefährlich“, erwiderte Sternenschweif aufgeregt. „Jetzt braucht nur jemand herauszuschauen.“
Während Glitzermond zu ihnen in Richtung der Bäume kam, schlich sich Ellen ans Haus heran und spähte vorsichtig durch ein Fenster. Dann kam sie zu ihnen gelaufen.
„Was hast du dir denn dabei gedacht, so nah beim Haus zu landen?“, zischte Laura ihr zu.
„Ach was“, erwiderte Ellen mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Wir sind ja schließlich nicht direkt vor der Haustür gelandet. Dumm ist nur, dass die ganze Familie beim Abendessen sitzt. Da können wir jetzt natürlich unmöglich reinplatzen.“
„Also war der ganze Flug umsonst?“, fragte Laura ungläubig. „Und dafür setzen wir auch noch aufs Spiel, entdeckt zu werden, weil wir am helllichten Tag mit unseren Einhörnern durch die Gegend fliegen? Außerdem wohnt Emily wirklich nicht ganz in der Nähe. Der Flug hat ja ewig gedauert.“
„Findest du?“, fragte Ellen nur. „Mir kam es gar nicht so lang vor. Aber dann fliegen wir jetzt eben schnell wieder zurück.“
Sternenschweif schnaubte. Laura wusste, dass ihm die ganze Sache nicht passte.
Als sie im Schutz der Bäume bei Sternenschweifs Koppel wieder gelandet waren, stieg Laura rasch ab.
„Wir können dann ja morgen Nacht noch einmal zu Emily fliegen“, schlug Ellen vor. „Da haben wir sicher mehr Glück, sie allein anzutreffen.“
„In Ordnung“, stimmte Laura etwas widerstrebend zu.
Ellen verabschiedete sich und flog
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