Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung
Sichtweite kamen.
„Max! Wo warst du? Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“, rief sie ihnen schon von Weitem entgegen. Max rutschte von Sternenschweifs Rücken und lief seiner Mutter entgegen. Sie nahm ihn ganz fest in die Arme.
„Du hast uns einen solchen Schrecken eingejagt“, sagte Mrs Foster. Zärtlich fuhr sie ihm durch die Haare.
„Ich dachte gar nicht, dass es auffällt, wenn ich weg bin“, murmelte Max.
„Was sagst du da?“, fragte Mrs Foster erstaunt und hielt ihn ein bisschen von sich weg. „Wie kommst du denn auf solche Gedanken?“ Sie musterte ihn eindringlich. „Ist es wegen des Babys?“
Max nickte nur.
„Ach, Max“, sagte Mrs Foster und drückte ihn fest an sich. „Wir haben dich doch lieb. Und das wird immer so sein. Daran wird auch das Baby nichts ändern.“
Max strahlte sie erleichtert an. Laura und Ellen strahlten ebenfalls. Und dann kamen Lauras Vater und die Millers angelaufen. Mrs Foster hatte sie per Handy verständigt. Alle nahmen Max in den Arm und freuten sich, dass er gesund zurück war.
Als Ellen davongeritten war und sie die Millers verabschiedet hatten, ging Laura zu Sternenschweif auf die Koppel. Sie kletterte auf den Koppelzaun, und Sternenschweif legte seinen Kopf auf ihr Bein.
„Ach, Sternenschweif, ich war wohl wirklich etwas verblendet, was Ellen angeht. Aber sie kam mir so erfahren und klug vor. Daneben habe ich mich nur klein und unwissend gefühlt. Dabei hattest du ja recht, als du gesagt hast, dass ich mir selbst vertrauen solle. Schließlich haben wir ja wirklich schon einiges geleistet. Aber irgendwie hatte ich nur Augen für Ellen und dachte, alles, was sie macht, ist richtig. Dabei ist es natürlich absolut falsch, wie leichtfertig sie sich mit Glitzermond in seiner Einhorngestalt gezeigt hat. Aber aus der Sache mit Max hat sie nun sicher gelernt.“
Laura blickte nachdenklich in den Sternenhimmel. „Es ist schon in Ordnung, dass man jemand bewundert. Aber deswegen sollte man nicht versuchen, genau wie diese Person sein zu wollen. Das funktioniert nicht. Man sollte immer sagen, wenn man etwas nicht gut findet, und dem anderen nicht um jeden Preis gefallen wollen.“
Sie streichelte Sternenschweifs weiche Nüstern. „Daran hast du mich ja zu erinnern versucht, aber ich habe nicht auf dich gehört. Zum Glück ist noch einmal alles gut ausgegangen.“
Sternenschweif stupste sie, so dass Laura das Gleichgewicht verlor und mit einem Satz vom Zaun springen musste. Dann vergrub er seinen Kopf in ihrem Bauch. Laura schlang die Arme um seinen Hals. „Ach, Sternenschweif, was täte ich nur ohne dich? Du bist einfach der Größte! Ich hab dich so lieb!“, sagte sie seufzend.
Sternenschweif hob den Kopf und blickte ihr tief in die Augen. Laura wusste, dass auch er sie lieb hatte. Und das Schöne daran war: das würde immer so bleiben!
Linda Chapman
Sternenschweif
Sommerzauber
KOSMOS
1
Laura kaute auf ihrem Stift herum und schaute aus dem Fenster. Auf dem Schulhof blies der Wind sanft durch die Blätter des alten Kastanienbaums. Die Sonne stand hoch am hellblauen Himmel. Es würde wieder ein ziemlich warmer Tag werden. Letztes Jahr war es im Juli nicht so schön gewesen. Laura versuchte sich zu konzentrieren. Sie mussten einen Aufsatz über ihre Ferienpläne verfassen. Doch Laura wusste nicht, worüber sie schreiben sollte. In sechs Wochen würde sie ein Geschwisterchen bekommen. Ihre Familie würde also nicht wegfahren. Außerdem verbrachte Laura sowieso am liebsten jede freie Minute mit ihrem Pony Sternenschweif. Wie gut, dass morgen die Ferien begannen. Dann hatten sie endlich ganz viel Zeit füreinander. Sie könnten stundenlang miteinander reden oder nachts gemeinsam in den funkelnden Sternenhimmel fliegen.
Ja, ihr Pony war kein gewöhnliches Pony. Mithilfe eines Zauberspruchs konnte Laura es nämlich in ein Einhorn verwandeln! Dabei durfte sie allerdings niemand beobachten, denn nur diejenigen, die selbst ein Einhorn besaßen, durften es in seiner wahren Gestalt erblicken. Deswegen konnten sie auch nur nachts gemeinsam fliegen.
„Laura, bist du schon fertig?“, riss sie die Stimme der Lehrerin aus ihren Gedanken.
„Äh, nein, noch nicht“, stotterte Laura. Sie starrte angestrengt auf ihr Aufsatzheft. Wenn der letzte Schultag doch nur vorüber wäre. Morgen würde sie ihre Cousine Hannah vom Zug abholen. Sie wollte einen Teil der Ferien bei ihnen verbringen. Ihr letzter Besuch lag schon eine Weile zurück. Damals hatte
Weitere Kostenlose Bücher