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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Verwechseln ähnlich.
    „Gu… guten Abend“, brachte Laura stotternd hervor. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was sollte sie denn jetzt tun? Nur Einhornfreunde durften ein Einhorn in seiner wahren Gestalt sehen. Alle anderen mussten den Trank des Vergessens trinken, um jegliche Erinnerung daran auszulöschen.
    Dem älteren Herrn schien ihre Aufregung nicht zu entgehen. „Keine Sorge“, sagte er mit einem Lächeln. „Bei mir ist euer Geheimnis gut aufgehoben. Wir hatten früherauch einmal ein Einhorn. Es lebt zwar schon eine Weile nicht mehr bei uns, aber dennoch habe ich gespürt, dass ein Einhorn in unserer Nähe ist. Peggy übrigens auch. Wir waren gerade bei unserem Abendspaziergang, als sie mich zu euch geführt hat.“

    „Da bin ich aber froh, dass Sie ein Einhornfreund sind“, sagte Laura erleichtert. „Ich heiße übrigens Laura Foster und das ist Sternenschweif.“
    „Schön, euch kennenzulernen“, antwortete der ältere Herr freundlich. „Ich bin Ben Cranford.“
    „Ich weiß“, erwiderte Laura. „Wir wollten zu Ihnen. Es geht um Silberregen.“
    Mr Cranford runzelte die Stirn. „Ist etwas passiert?“
    „Nein, noch nicht, aber in ein paar Tagen vermutlich“, antwortete Laura. „Da geht Silberregen nämlich zurück nach Arkadia.“
    Mr Cranford lächelte erleichtert. „Ach so, das weiß ich. Zoe hat mit uns darüber gesprochen.“
    „Aber das dürfen Sie nicht zulassen!“,rief Laura. „Ich weiß genau, dass die beiden diesen Entschluss bitter bereuen werden. Können Sie Silberregen nicht wieder bei sich aufnehmen?“
    „Nein, wieso sollte ich?“, fragte Mr Cranford erstaunt. „Silberregen geht nach Arkadia zurück, weil seine Zeit gekommen ist. So haben Zoe und er es beschlossen und so soll es sein. Alles andere wäre falsch.“
    Laura fühlte sich, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Alle ihre Versuche, Silberregens Rückkehr nach Arkadia zu verhindern, schlugen fehl. Was konnte sie jetzt noch tun?

6

    Mr Cranford schien zu spüren, wie unglücklich Laura mit seiner Antwort war. „Mach dir um die beiden keine Sorgen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ihre Entscheidung ist die richtige, sie wollen es so.“
    „Ich glaube, dass sie bald feststellen werden, dass sie einen großen Fehler begangen haben“, widersprach Laura. „Aber dann wird es zu spät sein.“ Mr Cranford sah sie nachdenklich an.
    „Wir sollten uns besser auf den Heimwegmachen“, schaltete sich Sternenschweif mit sanfter Stimme ein. „Es ist schon spät.“
    Laura zwang sich, das Karussell, das sich in ihrem Kopf drehte, anzuhalten.
    „Du hast recht“, antwortete sie. „Lass uns nach Hause fliegen.“ Sie kletterte auf Sternenschweifs Rücken und verabschiedete sich von Mr Cranford.
    „Auf Wiedersehen, Laura“, erwiderte der alte Mann. „Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut werden.“
    Laura hob noch einmal kurz die Hand, dann schwang sich Sternenschweif in die Luft.
    Auf dem Heimweg wechselten sie kaum ein Wort miteinander. Laura überlegte verzweifelt, wie sie Silberregen zum Bleiben überreden konnte. Aber es wollte ihr einfachnichts einfallen. Als sie wieder zu Hause gelandet waren, kletterte Laura mit einem tiefen Seufzer von Sternenschweifs Rücken.
    „Sei doch nicht traurig, Laura“, sagte Sternenschweif und blies ihr sanft durch die Haare. „Wieso sollte Mr Cranford nicht recht haben? Die beiden wollen es so. Nun liegt es nur noch an den Ältesten, ob Silberregen die Reise nach Arkadia antreten darf.“
    „Die Ältesten sind weise und werden erkennen, dass diese Entscheidung falsch ist“, entgegnete Laura.
    „Wieso wehrst du dich eigentlich so dagegen?“, wollte Sternenschweif wissen. „Ich habe nicht den Eindruck, als ob du auch nur einmal darüber nachgedacht hättest, ob das für die beiden vielleicht nicht doch das Richtige ist? Du gehst immer nur von dir aus. Natürlich wollten wir nie getrennt werden, aber es muss ja nicht jeder sein wie wir. Die beiden haben eben eine andere Art von Freundschaft.“
    „Du hast doch selbst gesehen, wie gut sie sich verstehen!“, brauste Laura auf. „Was meinst du wohl, wie Zoe sich fühlt, wenn ihr bester Freund nicht mehr da ist und wenn sie nachts nicht mehr miteinander fliegen können?“
    „Geht es dir nicht auch darum, dass auch du dann niemanden mehr hast, mit dem du fliegen und Einhorngeheimnisse teilen kannst?“, fragte Sternenschweif leise. „Vielleicht bist du dir dessen gar nicht bewusst, aber das

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