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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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richtig ist?“, fragte Laura.
    „Ja, absolut sicher“, erwiderte Zoe mit fester Stimme. „Das Einzige, was wir uns jetzt noch fragen, ist, wann ein Hüter kommt, der uns sagt, wie Silberregen nach Arkadia gelangt.“
    Laura beschlich ein mulmiges Gefühl. Nun wusste sie auch, warum Zoes Name auf der Liste geleuchtet hatte. Es war Lauras Aufgabe als Hüterin, den beiden den Weg zu weisen! So etwas tat sie zum ersten Mal und wahrscheinlich hatte deswegen der Name so komisch geblinkt.
    „Wir wissen noch nicht einmal, ob die Ältesten überhaupt der Meinung sind, dassSilberregen nach Arkadia zurückkehren darf“, fuhr Zoe fort. „Es ist uns bewusst, dass das eine Ehre ist, die nur denen zuteilwird, die sich als besonders mutig erwiesen und viele gute Taten vollbracht haben. Silberregen und ich waren zwar immer hilfsbereit, aber wir haben einfach auch gerne unsere Zeit gemeinsam verbracht und waren nicht besonders tatendurstig.“
    Jetzt wäre der perfekte Moment für Laura, um Zoe zu sagen, dass sie eine Hüterin war. Aber Lauras Lippen waren wie zugeklebt. Sie brachte kein Wort heraus. Sternenschweif wandte den Kopf und warf ihr einen fragenden Blick zu.
    „Wir müssen jetzt gehen“, sagte Laura stattdessen mit gepresster Stimme und ließ Sternenschweif in einer Linkskurve abdrehen.
    „Was hast du denn plötzlich?“, rief Zoe erstaunt. „Wir können doch noch eine Runde fliegen.“
    „Nein, wir müssen jetzt heim“, erwiderte Laura kurz angebunden.
    „Wollt ihr morgen wiederkommen? Dann könnten wir gemeinsam ausreiten“, schlug Zoe vor.
    „Wir werden sehen“, rief Laura über die Schulter zurück. Dann überließ sie Sternenschweif die Zügel und beugte sich tief über seinen Hals. Sie spürte Zoes fragenden Blick im Rücken. Warum hatte sie ihr nicht die Wahrheit gesagt?

5

    Laura sprach während des Rückwegs kein einziges Wort. Sternenschweif schien zu spüren, wie aufgewühlt sie war. Sie flogen dicht über den Baumwipfeln dahin, obwohl es bereits Nacht war. Der Mond schien jedoch hell und alles war in ein sanftes, silbernes Licht getaucht. Sie blickte nach oben. Noch fehlte ein kleines Stück, aber bald war Vollmond.
    Kaum waren sie im Schutz der Bäume gelandet, ergriff Sternenschweif das Wort:
    „Ich kann gut verstehen, dass du Zoes und Silberregens Entscheidung nicht begreifen kannst“, sagte er mit sanfter Stimme. „Aber denkst du nicht, dass du sie respektieren und ihnen sagen musst, dass du eine Hüterin bist?“
    „Wenn ich das tue, dann muss ich Zoe doch als Nächstes den Weg zur Ebene des Lichts zeigen“, sagte Laura missmutig.
    „Und was wäre daran so falsch?“, wollte Sternenschweif wissen.
    „Alles!“, widersprach Laura hitzig. „Siehst du denn nicht, dass die beiden kurz davor sind, einen Riesenfehler zu begehen? Sie werden todunglücklich sein, wenn sie voneinander getrennt sind, das weiß ich! Wenn Silberregen jedoch erst einmal in Arkadia ist, dann gibt es kein Zurück mehr. Deswegen müssen wiralles daransetzen, um zu verhindern, dass es so weit kommt.“
    „Selbst wenn du recht hättest, wie willst du das denn anstellen?“, fragte Sternenschweif.
    Laura schwieg. Sie wollte Sternenschweif nicht verraten, dass sie Silberregen zu sich holen wollte, wenn Zoe tatsächlich aufs Internat ging. Dann könnten sich die beiden wenigstens in den Ferien sehen.
    „Ich glaube nicht, dass dir ein Urteil darüber zusteht, ob es nun richtig ist, dass sich die beiden trennen, oder nicht“, fuhr Sternenschweif fort. „Sie haben sich so entschieden und das Leuchten in der Liste sagt dir, dass du ihnen bei dieser Entscheidung helfen sollst.“
    „Was du nicht alles weißt“, blaffte Laurabissig zurück. „Bist du nun der Hüter oder ich?“ Laura hasste es, mit Sternenschweif zu streiten, aber sie war sauer, dass er sie überhaupt nicht zu verstehen schien und alles besser wusste.

    „Ich glaube, ich verwandle dich jetzt besser wieder zurück“, sagte sie kurz angebunden und vermied es, ihm in die Augen zu schauen. Rasch sprach sie den Rückverwandlungszauber und lief zum Haus. Sie gab ihm keinen Abschiedskuss und winkte ihm auch nicht wie sonst noch einmal zu. Sternenschweif blickte ihr traurig hinterher.
    Am nächsten Tag machte sich Laura gleich nach der Schule zu Zoe auf. Sie wollte ihr unbedingt von ihrer Idee erzählen, Silberregen zu sich zu holen. Die beiden Mädchen ritten los Richtung Wald. Zunächst redeten sie über dies und das und schließlich trabten sie

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