Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
sich irgendwie schwer an und jede Bewegung ist mühsam.“
In diesem Moment betrat Mr Foster das Zimmer. „39,5 Grad“, erklärte ihm Mrs Foster. „Laura geht es gar nicht gut.“
„Du siehst wirklich krank aus“, stellte auch Lauras Vater fest. „Am besten, du schläfst so viel wie möglich und gönnst deinem Körper Ruhe. Dann erholst du dich sicher am schnellsten. Und ich kümmere mich so lange um Sternenschweif, bis es dir wieder gut geht. Mach dir um ihn keine Gedanken. Ich gehe jetzt gleich in den Stall und bringe ihm sein Frühstück.“
Laura nickte und brachte stockend ein „Danke“ hervor. Sie hätte alles darum gegeben, selbst zu Sternenschweif gehen zu können. Sie wusste, dass er sich Sorgen machen würde, wenn sie nicht kam, aber sie fühlte sich außerstande, so weit zu laufen. Schon der Gang ins Badezimmer, bei dem ihre Mutter sie unterstützte, war eine Herausforderung.
Danach trank sie ein bisschen Tee. Essen konnte sie nichts, nicht einmal den leckeren Grießbrei, den Mrs Foster für sie gekocht hatte. Schließlich schlief sie ein.
Als sie wieder erwachte, war es schon später Vormittag. Ihre Mutter arbeitete. Laura konnte durch die offene Tür das Klappern der Tastatur hören. Sophie schien zu schlafen, denn ansonsten war kein Geräusch im Haus zu hören. Laura schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Sie wollte zu der Bank unter ihrem Fenster, um von dort auf die Koppel zu schauen. Sie wollte Sternenschweif wenigstens sehen, wenn sie schon nicht zu ihm konnte. Und tatsächlich stand ihr kleines graues Pony auf der Wiese und kaute gerade genüsslich auf ein paar Grashalmen herum. Sternenschweif schien ihren Blick zu spüren,denn plötzlich hob er den Kopf und blickte zu ihr nach oben. „Sternenschweif!“, flüsterte Laura. So gerne wäre sie bei ihm gewesen und hätte sich an ihn geschmiegt. Sie sah, wie sorgenvoll sein Blick war. Bestimmt brannte er darauf, dass sie zu ihm kam, aber Laura fühlte sich immer noch zu schwach dazu. Da fiel ihr plötzlich Mrs Fontanas Kette ein, die sie wie immer um den Hals trug. Mit ihrer Hilfe konnte sie mit Sternenschweif reden, auch wenn sie nicht bei ihm war. Das hatte sie bei einem ihrer früheren Abenteuer herausgefunden. Rasch schloss sie ihre Finger um den glatten Stein.
„Sternenschweif!“, flüsterte sie noch einmal.
„Laura!“, hörte sie da seine Stimme in ihremKopf. „Gott sei Dank, ich kann dich wenigstens hören!“
„Tut mir leid, dass ich nicht zu dir kommen kann“, antwortete Laura. „Aber ich habe Fieber und bin so kraftlos. Jeder Schritt ist eine Riesenanstrengung. Ich weiß wirklich nicht, was mit mir los ist.“
„Das klingt ja, als ob es dir jeden Tag schlechter ginge“, stellte Sternenschweif besorgt fest. „Dafür muss es doch eine Erklärung geben!“
„Ach, wahrscheinlich machen wir uns zu viele Gedanken und es ist gar nichts Ernstes“, versuchte Laura ihn zu beruhigen. „Vielleicht habe ich mich irgendwo angesteckt und es braucht jetzt einfach ein paar Tage, bis die ganze Sache wieder vorbei ist.“
„Ja, vielleicht. Fühlst du dich denn erst seit gestern so?“, wollte Sternenschweif wissen.
Laura dachte nach. „Na ja, eigentlich ging es mir schon vorgestern das erste Mal nicht sehr gut“, musste sie zugeben. „Da haben nämlich abends meine Hände angefangen zuzittern, als ich das Ginkgoblatt abgezeichnet habe.“
„Das Ginkgoblatt?“, fragte Sternenschweif neugierig. Er schwieg eine Weile. „Vielleicht hat das etwas zu bedeuten?“, meinte er schließlich. „Ich habe zwar noch nie davon gehört, dass Ginkgoblätter irgendeine schädliche Wirkung haben, aber es kann ja trotzdem sein.“
„Vielleicht auf Einhörner und ihre Freunde?“, überlegte Laura weiter. „Aber dann müsste es dir doch auch schlecht gehen.“
„Trotzdem wäre es ja möglich, dass es irgendetwas mit den Ginkgoblättern zu tun hat“, beharrte Sternenschweif. „Laura, versuch etwas darüber herauszufinden. Auch wenn es nur eine Vermutung ist. Vielleicht im Einhornbuch? “
5
Laura war erleichtert, als sie wieder im Bett lag. Ihre Mutter schaute hin und wieder herein, doch meistens schlief Laura. Am Nachmittag wurde sie etwas wacher, doch das Fieber war weiterhin hoch.
„Fast 40 Grad jetzt“, sagte Mrs Foster mit einem alarmierten Blick auf die Anzeige des Thermometers. „Ich rufe gleich beim Arzt an. Vielleicht hat er ja Zeit für einen Hausbesuch. Auf jeden Fall musst du viel trinken. Ich hole dir
Weitere Kostenlose Bücher