Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
geplanten Nachtflug erzählte. Seine Augen leuchteten und er schlug aufgeregt mit dem Schweif.
„Ich komme dann wie immer zu dir, wennalle schlafen“, flüsterte sie ihm zu und drückte ihn kurz an sich. „Und das wird hoffentlich nicht allzu lange dauern.“
Doch Laura kam es ewig vor, bis es endlich still wurde im Haus. Noch nie war es ihr so schwergefallen, sich wach zu halten. Immer wieder wollte die Müdigkeit von ihr Besitz ergreifen und sie hatte Mühe, nicht einzuschlafen.
Endlich war es so weit und Laura konnte es wagen, sich aus dem Haus zu schleichen. Wie sonst auch war sie froh, als sie die Küchentür hinter sich zuzog und niemand wach geworden war.
Sternenschweif schaute ihr bereits entgegen, als sie den Stall betrat.
„Nun kann es endlich losgehen“, begrüßte ihn Laura lächelnd. „Bist du bereit?“
Sternenschweif nickte und gemeinsam gingen sie zu den Bäumen am Rand der Koppel. Dort sprach Laura die magischen Worte des Verwandlungszaubers:
Silberstern, Silberstern,
hoch am Himmel, bist so fern.
Funkelst hell und voller Macht,
brichst den Bann noch heute Nacht.
Lass dies Pony grau und klein
endlich doch ein Einhorn sein.
Ein violetter Blitz flammte auf und feiner Nebel breitete sich aus. Als er sich auflöste, erschien der silbern glänzende Körper eines strahlend schönen Einhorns. Obwohl sie Sternenschweif nun schon so oft verwandelt hatte, war Laura immer wiedererstaunt, dass der Zauber tatsächlich funktionierte. Und dass dieses Einhorn ihr gehörte! Sie ging zu ihm und schlang die Arme um Sternenschweifs Hals.
„Ich glaube, ich fühle mich schon ein bisschen besser“, murmelte sie.
Sternenschweif schaute sie verwundert an. „Geht es dir denn schlecht?“, fragte er.
„Ich war heute den ganzen Tag unheimlich müde und schlapp“, erklärte Laura. „Irgendwie anders als sonst. Aber wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass in letzter Zeit immer so viel los war. Es ist bestimmt nichts Ernstes. Komm, lass uns losfliegen. Jede Minute ist kostbar.“
Kurze Zeit später landeten sie auf der geheimen Lichtung. Julia und Mystery warteten schon auf sie. Die beiden Mädchen wolltenkeine Zeit verlieren und kurz darauf sausten die beiden Einhörner Seite an Seite durch die sternklare Nacht. Mystery setzte über die ersten Baumwipfel hinweg und Sternenschweif tat es ihm nach. Doch statt vor Freude zu jauchzen, wie sie es sonst gerne tat, fühlte sich Laura plötzlich wieder müde und auch ein bisschen schwindelig. Sie flogen noch ein paar Runden weiter, doch schließlich bat Laura Sternenschweif zu landen.
„Was ist denn?“, wollte Julia wissen. „Geht es dir nicht gut?“
„Ich fühle mich wieder so komisch“, gab Laura zu. „Ich will lieber nach unten. Aber du kannst ja noch weiterfliegen.“
„Kommt gar nicht infrage“, wehrte Julia entrüstet ab.
Als Laura wieder festen Boden unter den Füßen hatte, schüttelte sie verwundert den Kopf. „Ich verstehe nicht, was das immer ist“, sagte sie. „Beim Fliegen bin ich noch nie müde geworden. Eine der magischen Kräfte von Einhörnern ist ja, dass man auch am nächsten Morgen nicht erschöpft ist, selbst wenn man die ganze Nacht geflogen ist. Und schwindelig ist mir auch.“
„Vielleicht liegt es auch an mir?“, meinte Sternenschweif. „Vielleicht lassen meine Kräfte nach und du fühlst dich deswegen so schwach?“
„Meinst du?“, fragte Laura erschrocken. Sie dachte nach. Vielleicht hatte Sternenschweif ja recht? Das wäre furchtbar!
„Lass uns zu einem der Rosenquarzsteinegehen und ausprobieren, ob deine Zauberkraft funktioniert“, bat sie.
Sternenschweif nickte und gemeinsam gingen sie zu einem der großen flachen Steine, die am Rand der Lichtung lagen. Sternenschweif berührte die Oberfläche mit seinem Horn und Laura sagte: „Max.“ Sofort quoll dichter Nebel unter dem Stein hervor, und als er sich lichtete, fing seine Oberfläche an, wie ein Spiegel zu schimmern. Dann begann sich das Bild eines schlafenden Jungen abzuzeichnen. Max!
„Mit dir scheint alles in Ordnung zu sein“, stellte Julia fest.
„Das ist schon einmal gut zu wissen“, meinte Laura beruhigt. „Also liegt es doch an mir.“
„Morgen fühlst du dich bestimmt schonwieder besser“, versuchte Julia sie aufzumuntern. „Lass uns für heute einfach Schluss machen.“
„Ich habe mich so gefreut, dass wir endlich wieder einmal gemeinsam fliegen“, sagte Laura traurig. „Das tut mir wirklich leid.“
„Ach was, das muss
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