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Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume

Titel: Sternenschweif 37 - Zirkus der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Zirkusgelände lag still vor ihnen. Vereinzelt hörten sie einen Uhu aus dem Wald rufen. So leise wie möglich führte Laura Sternenschweif hinter dem großen Zirkuszelt vorbei. Zum Glück lag der Pferdestall ein wenig abseits. Niemand würde so leicht bemerken, dass sie nachts mit Sternenschweif unterwegs war. Lautlos öffnete Laura die Stalltür. Plötzlich erschrak sie. In der Mitte der Boxen brannte ein schwaches Licht. Hatte sie vergessen, das auszumachen? Da erkannte sie, dass sie nicht allein war. Vor Sissys Box stand Paul und streichelte sie. Als er Laura bemerkte, lächelte er unsicher. „Ich habe mich schon gewundert, warum Sternenschweifs Box leer ist“, sagte er.
    Laura führte Sternenschweif in seine Box. Sie verspürte einen riesigen Kloß in ihrem Hals, der einfach nicht weggehen wollte. Sie schluckte und schloss die Boxentür. Verlegen standen sich die beiden gegenüber. Laura räusperte sich. „Ich konnte nicht schlafen und da habe ich mit Sternenschweif einen Ausritt gemacht“, erwiderte sie. Dass dieser Ausritt eher ein Ausflug gewesen war, verschwieg sie natürlich.

    „Ich konnte auch nicht schlafen und dachte, ich schaue mal nach Sissy“, sagte Paul lächelnd. Doch plötzlich veränderte sich sein Tonfall und er klang viel gleichgültiger. „Aber es ist ja alles in Ordnung. Ich geh dann mal wieder. Gute Nacht.“ Er wandte sich ab und verließ den Stall.
    Verdutzt blickte Laura zu Sternenschweif, der die beiden mit gespitzten Ohren beobachtet hatte. „Er verhält sich ganz schön komisch, was?“, flüsterte sie und streichelte mit beiden Händen Sternenschweifs Kopf. Er schnaubte. Dann schaute Laura zu Sissy. „Kannst du mir sagen, was Paul mitten in der Nacht bei dir macht?“, fragte sie. Doch das weißbraun gescheckte Pony sah sie nur mit sanften Augen an.
    Laura verabschiedete sich von Sternenschweif und ging verwirrt in den himmelblauen Wohnwagen. Noch lange lag sie in ihrem Bett wach. Irgendetwas stimmtenicht mit Paul. Wieso schlich er heimlich zu Sissy und beachtete sie tagsüber aber kaum? Er tat so, als würde er sich überhaupt nicht für Pferde interessieren. In Wirklichkeit aber schien er sich gut auszukennen. Laura kuschelte sich in ihr Kopfkissen. Paul hatte irgendein Geheimnis. Aber welches? Sie gähnte und die Augen fielen ihr zu. Heute Nacht würde sie das nicht mehr herausfinden. Und mit diesem Gedanken schlief sie ein.

5

    „Heute Abend ist eine große Zirkusvorstellung!“, begrüßte der Zirkusdirektor die Kinder am nächsten Morgen beim Frühstück. „Die dürft ihr euch alle anschauen, um schon mal einen Vorgeschmack auf eure eigene Aufführung zu bekommen.“
    „Jippieh!“, jubelte Max und Buddy bellte, als würde er alles verstehen und sich mit ihm freuen.
    Die Sonne strahlte vom Himmel, als Laura wenig später zur Voltigierstunde ging.Es war ein herrlicher Junitag und als sie in das Übungszelt kam, schlug Karin vor, erst einmal einen Ausritt mit den Ponys zu machen. „Wir warten nur noch auf Aline“, sagte sie. „Weiß jemand, wo sie ist?“ Erwartungsvoll schaute sie Laura an, da sie wusste, dass die beiden Mädchen im gleichen Wohnwagen schliefen.
    Laura schüttelte verdutzt den Kopf. „Keine Ahnung. Als ich vorhin gegangen bin, war sie schon weg.“ „Das ist ja seltsam“, wunderte sich Karin.
    Da ertönte plötzlich eine Stimme: „Hallo, hier oben!“
    Alle schauten erstaunt in die Höhe. Dort schaukelte Aline auf einem Trapez, lachte und winkte ihnen zu. „Schaut mal, was ich kann! Ohne Festhalten!“, rief sie und ließkurz die Hände von den Seilen los. Ein erschrockenes Raunen der Mädchen ging durch die Arena. Das Trapez war nur eine schmale Stange und Aline schaukelte einige Meter über dem Boden. Zwar hing ein Netz darunter, das sie auffangen würde, falls sie herunterfallen sollte. Aber dennoch sah es sehr hoch und gefährlich aus.

    Karin schnappte nach Luft. „Komm sofort da runter!“, sagte sie in einem ruhigen, aber scharfen Tonfall, der keine Widerrede duldete. So kannte Laura die nette Voltigierlehrerin gar nicht. „Wie bist du da überhaupt raufgekommen?“, fragte sie.
    „Sheila hat mich raufgelassen“, antwortete Aline etwas kleinlaut und jetzt erkannte Laura ein Mädchen aus der Artistengruppe, das im Halbdunkeln an der Seite stand und einen Knopf bediente. Surrend wurde das Trapez herabgelassen und Aline konnte ohne Probleme absteigen.
    „Bitte kommt beide her zu mir“, sagte Karin streng.
    Zögerlich näherten sich

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