Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer
schlichen Laura und Sternenschweif in die Richtung, in der der Fuchs verschwunden war. Schon nach wenigen Schritten sahen sie ihn. Er blieb kurz stehen, sah sich schnuppernd nach den beiden Neuankömmlingen um und huschte dann zu einem umgekippten Baumstamm.
Beim Schein des Mondes erkannte Laura, dass vier Füchse vor dem hohlen Baumstamm spielten. Sie waren noch jung. Der ältere Fuchs, den sie durch den Wald verfolgt hatten, war offensichtlich die Mutter. Ängstlich scheuchte sie ihre Kinder in den Bau. Sternenschweif wieherte sanft. Die Fuchsmutter entspannte sich ein wenig. Sternenschweif wieherte noch einmal. Da setzte sich die Füchsin hin und die Jungen krabbelten zum Spielen zurück nach draußen.
„Ich habe ihr mitgeteilt, dass wir ihr und ihren Kleinen nichts tun, dass wir Hüter und Beschützer aller Tiere sind“, flüsterte Sternenschweif. „Halte aber trotzdem etwas Abstand. Wildtiere sind scheu und sollen es auch bleiben.“
„Einverstanden.“ Laura hockte sich auf den Waldboden und beobachtete die Füchsin und ihre süßen Jungen genau. Hoffentlich konnte sie sich alles merken!
Einige Tage später bekamen Laura und die anderen Schüler ihre Hausaufgaben zurück. Unter Lauras Aufsatz mit der Überschrift „Laura und die Füchse“ stand eine Eins undMr Noland las ihn der ganzen Klasse vor. Laura wurde ganz rot vor Stolz, doch sie konnte sich nur kurz über die gute Note freuen.
„Woher weißt du das alles?“, fragte Mel. „Im Internet haben wir nicht so viel gefunden.“
„Ich“, Laura überlegte fieberhaft, „ich habe im Wald einige Füchse beobachtet.“
„Du hättest uns ruhig mitnehmen können!“ Mel sah bitter enttäuscht aus. „Ich dachte außerdem, Füchse sind sehr scheu! Ich habe jedenfalls auf meinen Ausritten noch nie einen gesehen.“
„Ich hatte eben Glück“, redete Laura sich raus.
„Na klar, die glückliche Laura.“ Mel verdrehte die Augen.
7
Auf dem Schulhof standen Laura, Jessica und Mel wie immer zusammen, auch wenn die Stimmung mehr als frostig war.
„Beim nächsten Projekt arbeiten wir aber wieder alle drei gemeinsam, ja?“, fragte Laura etwas unsicher. Jessica nickte und sah aufmunternd von einer Freundin zur anderen, aber Mel sagte: „Füchse sind doch nachtaktiv, oder? Wie hast du sie dann entdeckt?“
Laura versuchte es mit einem Scherz: „Meine Füchse waren wohl sonnenverliebte Sonderlinge!“, meinte sie grinsend. Jessica lächelte tapfer mit.
„Ach so“, sagte Mel eisig.
„Oder Sternenschweif hat sie mit seinem Wiehern angelockt“, erfand Laura eine neue Ausrede. Sie hasste es zu lügen, aber sie konnte Mel ja auch nicht erzählen, dass sie regelmäßig nachts mit einem Einhorn im Wald war!
Mel strich ungeduldig ihre dunklen Locken aus der Stirn. „Ja klar! Was kann Sternenschweif eigentlich nicht?“
Laura war einen Moment sprachlos. Ihre Freundin machte es ihr wirklich schwer!
Da schaltete sich Jessica ein: „Nun komm, Mel. Laura hat eine gute Note bekommen, sonst hat sie dir nichts getan.“
„Genau“, stimmte Laura zu, „und damit du mir das glaubst, treffen wir uns heute Nachmittag im Wald und ich zeige dir die Füchse. – Wenn ich sie wiederfinde“, setzte sie schnell noch hinzu.
Am Nachmittag ritt Laura auf Sternenschweif in den Wald. Sie machte sich Sorgen darüber, was der Ausflug mit Mel bringen würde. Aber sie war auch entschlossen, alles zu tun, um ihre Freundschaft zu retten.
„Hoffentlich finden wir den Fuchsbau wieder“, überlegte Laura. „Ich kenne den Weg schließlich nur aus der Luft! Hoffentlich schlafen die Füchse nicht. Wer weiß, vielleicht sind sie auch in einen anderen Bau gezogen!“ Sternenschweif drehte den Kopf und strich Laurasanft mit seinem Maul über das Bein. Laura streichelte ihm dankbar den Hals. „Gemeinsam schaffen wir das, richtig, Sternenschweif?“ Das graue Pony schnaubte zur Antwort.
Am vereinbarten Treffpunkt warteten Mel und Silver bereits. Die Freundinnen begrüßten sich kurz und ritten dann zusammen weiter.
Laura ritt voran. Zunächst blieben sie auf dem Hauptweg, dann bogen sie Richtung geheime Lichtung ab. Kurz davor musste es irgendwo sein. Suchend irrten Laura und Mel durch den Wald.
„Ich dachte, du warst hier schon mal“, sagte Mel.
„Irgendwie sehen aber alle Bäume gleich aus, oder?“ Laura guckte verstohlen nach oben. Wie diese Gruppe Kiefern wohl aus der Luft aussah? Sie kamen ihr jedenfalls bekannt vor. Dann war das dahinten der kleine Buchenhain
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