Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer
war sicher noch einmal etwas anderes. „Ich lade nur schnell mein Gepäck ab, dann können wir los.“
Bald darauf ritten Laura, Jessica und Mel vom Hof und in den Wald hinein. Der Himmel färbte sich im Westen im schönsten Rosa und Orange, im Osten strahlte er in einem silbrigen Weißton. Zwischen den Bäumen herrschte bereits Dämmerung.
Eine Weile ritten die Mädchen stumm dahin. Auch die Pferde schienen zufrieden damit, die Ruhe und das schwindende Licht zu genießen. Grillen zirpten im Unterholz, es knisterte und knackte von unzähligenunsichtbaren Waldbewohnern. Auf einer Lichtung tanzten Glühwürmchen.
„Schön“, hauchte Jessica.
„Wunderschön!“, sagte auch Mel. Laura konnte nur nicken und versonnen Sternenschweifs Hals streicheln. Dieser Ritt war wirklich etwas ganz Besonderes.
Dennoch mussten sich die Freundinnen irgendwann auf den Rückweg machen.
„Wir sollten unsere Lampen anknipsen“, schlug Mel vor.
„Aber ohne ist es viel romantischer! Und wir brauchen sie auch gar nicht“, meinte Jessica.
„Wieso?“
„Weil Pferde in der Dämmerung hervorragend sehen können“, erklärte Jessica. „ImDunkeln sind sie allerdings genauso blind wie wir.“
Mel wuschelte Silver durch die Mähne. „Du bist nicht blind, nicht wahr, mein Schatz? Was Jess da nur wieder erzählt … Woher weißt du das eigentlich?“
„Mein Vater hat mir ein neues Pferdesachbuch geschenkt mit vielen tollen Infos und auch super Ideen, was man mit dem Pferd erleben kann: Spiele, Geschicklichkeitsübungen, Wanderritte und noch mehr.“
„Toll!“, staunte Mel und Laura sagte: „Dann mal her mit den super Ideen! Was gibt es denn in der Dämmerung oder im Dunkeln zu erleben?“
„In der Dämmerung oder auch bei Vollmond wie heute sehen Pferde richtig gut. Daskönnen wir gleich ausprobieren. Wir reiten vom Weg ab und im Slalom um die Bäume – aber nur im Schritt, sicher ist sicher! Sandy, Silver und Sternenschweif schaffen das bestimmt spielend.“
Jessica hatte recht. Die Ponys fanden sich mühelos in dem schummrigen Wald zurecht. Als sie wieder den Weg erreichten, lobten und streichelten die drei Mädchen ihre Pferde ausgiebig.
Die Sonne war nun ganz untergegangen, doch der Vollmond erhellte den Wald mit seinem silbrigen Licht. Dennoch knipsten Laura, Jessica und Mel ihre Stirnlampen an und ritten so zurück zu Mels Farm.
„Ich will mich noch gar nicht von Silver trennen“, seufzte Mel und legte sich auf den Hals ihres Ponys.
„Ich auch nicht!“, stimmte Laura zu. Sie kraulte Sternenschweif und er schnaubte wohlig.
„Müsst ihr ja auch nicht, wir können noch auf den Reitplatz“, schlug Jessica vor. „Dort besteht keine Gefahr für die Pferde, denn sie kennen den Untergrund gut. Und der Vollmond spendet Licht.“
„Frau Professor Jess!“, lachte Laura. „Wie gut, dass wir Sie haben!“
Es machte viel Spaß, beim Licht des Vollmonds auf dem Platz zu reiten. Mel, Jessica und Laura bauten einen einfachen Geschicklichkeits-Parcours aus Tonnen, Stangen und Flaggen auf. Jessica schlug vor, die Pferde zunächst hindurchzuführen. „Das stärkt das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter“, erklärte sie.
Laura sprach leise mit Sternenschweif, während sie ihn durch den Parcours führte. Er kam ganz nah heran und hörte seiner Freundin genau zu. Auch Mel und Silver sowie Jessica und Sandy verstanden sich wie blind. Dann ritten die drei Mädchen ihre Ponys durch den Parcours. Durch das Licht des Vollmonds konnte man gut erkennen, wohin der nächste Fußtritt gehörte. Dennoch kam es darauf an, ganz genau zu erspüren, was das Pony gerade tat und dachte, und es mit Hilfen besonders gut zu lenken. Alle drei Ponys meisterten die Übung spielend.
Sternenschweif schnaubte lang und Silver und Sandy ließen die Köpfe hängen.
„Super gemacht!“, rief Laura und klopfte Sternenschweifs Hals. „Ich glaube, das reichtfür heute. Die Pferde sind schon ganz erschöpft.“
Also ritten Laura, Jessica und Mel zum Stall, wo sie ihre Tiere besonders liebevoll putzten und mit viel Futter versorgten. Dann verabschiedeten sie sich von den Pferden.
„Heute Nacht kann ich nicht zu dir kommen, Sternenschweif.“ Laura flüsterte, damit ihre Freundinnen nichts hörten. „Die Gefahr ist viel zu groß, dass Mel, Jess oder die Cassidys etwas merken. Ich werde dich vermissen!“ Das kleine graue Pony rieb seinen Kopf an Lauras Arm. Laura atmete seinen vertrauten Duft tief ein. „Schlaf gut“, flüsterte sie dann und
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