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Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer

Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer

Titel: Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Bäume hinter dem Stall, in dem Silver und Sandy auf ihn warteten. Laura verabschiedete sich liebevoll von ihrem Einhorn, dann verwandelte sie es zurück in ein Pony und brachte es in die Box.
    Schnell kletterte Laura die Leiter zum Heuboden hinauf. Sie konnte es kaum erwarten, Jessica und vor allem Mel mit den Muffins zu überraschen. Doch als sie den Kopf durch die Luke steckte, stockte ihr der Atem. Statt fröhlich plaudernder Mädchen fand sie Mel in Tränen aufgelöst, Jessica streichelte ernst ihren Arm.
    „Ist etwas passiert?“
    Mel blickte kaum auf, also übernahm Jessica die Erklärung: „Mel hat ein Gespenst gesehen – sagt sie. Gleich nachdem du weg bist. Wo warst du überhaupt so lange?“
    „Ich – äh – hatte etwas bei Sternenschweif vergessen“, sagte Laura schnell und zeigte auf die Muffins. „Aber Mel – ein Gespenst? Wo denn?“
    „Draußen“, schluchzte Mel. „Es flog über den Himmel, es strahlte todesbleich, wie ein echtes Gespenst! Ich schwör’s!“ Mel zitterte vor Angst und neue Tränen quollen aus ihren Augen.
    Laura fühlte, wie ein Eisblock in ihren Magen plumpste. Natürlich wusste sie, was das gewesen war: Sternenschweif! Wie hatte sie nur so unvorsichtig sein können, über den Heuschober zu fliegen? Damit hatte sie riskiert, dass Sternenschweifs Geheimnis – und das aller Einhörner – ans Licht kam! Außerdem hatte Laura ihrer Freundin Mel doch niemals so schreckliche Angst einjagen wollen.Ganz im Gegenteil, sie war doch nur geflogen, um die Muffins zu holen und Mel aufzuheitern!
    „Hast du es auch gesehen?“, fragte Laura Jessica.
    „Nein, Minny lag gerade auf meinem Bauch und ließ sich kraulen.“
    Immerhin, dachte Laura erleichtert. Sie hatte also nur eine Zeugin, und die glaubte, ein Gespenst gesehen zu haben. Sternenschweifs Geheimnis war gewahrt! Nun blieb noch, ihre Freundin zu trösten.
    „Guck mal, Mel, die habe ich extra für dich gemacht.“ Laura entfernte den Deckel von der Muffindose und hielt sie ihrer Freundin hin. Mel schaute kurz auf die Muffins. „Süß.“ Sie schniefte und gab einen kleinen Hickser von sich.
    „Möchtest du einen probieren?“ Laura hielt Mel einen Muffin hin. Mel nahm ihn, biss aber nicht ab.
    „Du, Jess?“
    Jessica nahm einen Muffin und biss sofort herzhaft hinein.
    „Mmh, superlecker!“ Sie verdrehte genüsslich die Augen. „Endlich ein Betthupferl, wie ich es mir vorgestellt habe. Probier doch auch mal, Mel, die machen richtig glücklich.“
    Mel probierte ein winziges Häppchen Muffin. „Gut“, sagte sie und lächelte. Aber Laura sah genau, dass sie sich dazu zwingen musste.
    Laura und Jessica aßen jede noch einen Muffin und versuchten, die Stimmung durch ein paar Reiterwitze aufzuhellen. DochMel gelang kaum ein Kichern. Immer wieder sah sie zum Dachfenster hinaus, als ob sie das Gespenst jeden Moment zurückerwartete. Und sie überprüfte mehrmals das Licht ihrer Taschenlampe und die Lage der Ersatzbatterien. Schließlich schlüpften alle drei Mädchenin ihre Pyjamas und kuschelten sich in die Schlafsäcke, Mel mit Lampe und Batterien fest in den Händen.

    „Gute Nacht, Mel, gute Nacht, Jess“, flüsterte Laura.
    „Gute Nacht!“, antworteten die Freundinnen. Dann blieben alle drei still, aber keine schlief ein. Nach einer Weile hörte Laura unterdrücktes Schluchzen.
    „Mel?“, flüsterte sie.
    „Ich kann nicht schlafen“, flüsterte die zurück, „weil ich immer an das Gespenst denken muss.“ Mel schniefte. „Es tut mir so leid, Mädels – aber ich möchte ins Haus gehen.“
    Erschrocken setzten Laura und Jessica sich auf. „Was?“ – „Wirklich?“ – „Aber die Nacht im Heu …“, stammelten sie.
    Mel zuckte mit den Schultern. „Ich kann einfach nicht“, sagte sie leise.
    Zehn Minuten später lagen Laura, Jessica und Mel wieder in ihren Schlafsäcken, diesmal jedoch in Mels Zimmer. Bald hörte Laura an den tiefen Atemzügen ihrer Freundinnen, dass beide eingeschlafen waren. Immerhin hat Mel keine Angst mehr und kann endlich schlafen, dachte Laura. Sie selbst fand trotzdem lange keinen Schlaf.

5

    Am nächsten Morgen kitzelte die Sonne Laura an der Nase. Herrlich, so eine Nacht im Heu!, dachte Laura verschlafen. Sie dehnte und streckte sich. Dann öffnete sie die Augen und starrte direkt auf ein Regal voller Pferdebücher. Verdutzt setzte sie sich auf. Natürlich, sie war ja in Mels Zimmer! Mel und Jessica sahen Laura mit verwuschelten Haaren an.
    „Morgen!“, gähnte Jessica.

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