Sternenschweif 38 - Freunde fuer immer
bist!“
Sternenschweif schnaubte und schüttelte den Kopf, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen.
Laura seufzte. „Du meinst, das war nicht besonders mitfühlend, oder? Du meinst, wir haben Mels Angst nicht ernst genommen? Und sie denkt, ich nehme dich wichtiger als sie?“
Sternenschweif nickte wieder.
„Aber du bist doch das Allerwichtigste in meinem Leben!“, beteuerte Laura. „Trotzdem … meine Freundinnen und meine Familie kommen gleich danach. Und das will ich Mel auch zeigen!“
Am Nachmittag packte Laura ihre Sachen für die Übernachtungsparty im Heu. Schlafanzug, Zahnbürste und eine Taschenlampe steckte sie in ihre Satteltaschen, die Decken rollte sie auf. Die würde sie später an Sternenschweifs Sattel festschnallen. Dann ging Laura in die Küche. Dort traf sie ihre Mutter, die gerade den Abwasch machte. Die zweijährige Sophie saß auf dem Küchenfußboden und spielte mit Kochtöpfen.
„Hallo, Sophie!“ Laura strich ihrer kleinen Schwester über das weiche Haar. Die Kleine strahlte Laura an. „Machst du ein Kochtopfkonzert?“
„Mach Zert!“, wiederholte Sophie und hämmerte begeistert mit einem Holzlöffel auf den Topf. Ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Küche. Laura hielt sich lachend die Ohren zu. Dann gab sie ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange.
„Wir werden noch alle taub“, sagte Mrs Foster grinsend. „Brauchst du etwas für deine Nacht im Heu?“
„Ja, Mum.“ Laura warf einen Blick auf ihre Liste. „Ich brauche belegte Brote und eine Flasche mit Wasser. Außerdem soll ich Süßigkeiten mitbringen. Hast du welche für uns?“ Mrs Foster warf ihrer Tochter einen strengen Blick zu. „Wir bekommen auch Obstsalat von Mrs Cassidy!“, beeilte sich Laura zu beteuern.
„Na gut! Such dir etwas aus dem Vorratsschrank aus“, sagte Mrs Foster dann lächelnd. „Aber im Gegenzug kannst du mir abtrocknen helfen.“
„Klar, mache ich.“ Laura nahm ein Geschirrtuch und trocknete Gläser und Töpfe.
„Freust du dich?“, fragte Mrs Foster.
„Schon“, seufzte Laura, „wenn nur die Sache mit Mel nicht wäre.“ Laura erzählte ihrer Mum alles, was geschehen war. „Und jetzt würde ich Mel so gerne etwas mitbringen, irgendetwas Liebes, um ihr zu zeigen, dass es mir leidtut und wie gern ich sie habe. Ich weiß bloß nicht, was!“
Mrs Foster sah ihre Tochter an. „Ich glaube, ich weiß etwas. Ich habe nämlich eine Überraschung für dich. Ich habe sie neulich in der Stadt entdeckt, und heute ist genau der richtige Moment dafür.“
„Wofür?“, fragte Laura gespannt.
Mrs Foster trocknete ihre Hände ab und kramte in einem Küchenschrank herum. „Ta-taa!“, rief sie dann. „Muffinbackformen für Pferdefreunde!“
Laura bekam kugelrunde Augen. „Das sind ja Pferdeköpfe! Oh, Mum, sind die cool!“
„Was meinst du, ob leckere Pferdemuffins Mel aufheitern werden?“, fragte Mrs Foster.
„Ganz bestimmt“, meinte Laura. „Danke, Mum, du bist die Beste! Sieh nur, die Backform gefällt sogar Sophie.“
„Backe Tuchen!“, sagte Sophie begeistert und griff nach der Form.
Laura nickte. „Damit backen wir jetzt Kuchen. Für Mel und Jessica.“
3
Pünktlich um sechs trafen Laura und Sternenschweif – schwer beladen mit Schlafsachen, Decken und Picknick – auf dem Hof der Cassidys ein. Vor dem Stall stand Mel mit Silver, der bereits aufgetrenst und gesattelt war. Jessica und Sandy waren ebenfalls schon eingetroffen.
„Hallo, Leute!“, rief Laura. „Warum sind die Ponys denn gesattelt? Ich dachte, wir klettern gleich auf den Heuboden.“
„Überraschung!“, rief Mel grinsend undLaura war froh, dass sie nicht mehr böse zu sein schien. „Ich habe meine Eltern gefragt und drei Stirnlampen besorgt. Also können wir gleich los.“
„Los?“, fragte Laura verwirrt.
Mel und Jessica zwinkerten sich verschwörerisch zu. „Los auf den Dämmerungsritt“, verkündete Mel dann. „Die Sonne geht bald unter und heute Nacht ist Vollmond. Im Wald wird es jetzt einfach herrlich sein! Ein wenig gespenstisch vielleicht …“, Mel zögerte kurz, „aber auch wunderschön.“
Jessica klopfte Sandys Hals. „Ich war noch nie im Dunkeln im Wald unterwegs. Ich kann es kaum abwarten!“
„Das wird toll!“, sagte Laura begeistert. Für sie war es zwar nichts Neues, nachts mit Sternenschweif im Wald zu sein – schließlich verwandelte sie ihn meist nur im Schutz der Dunkelheit in ein Einhorn –, aber mit ihren Freundinnen durch die Dämmerung zu reiten,
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