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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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antwortete sie nicht ganz so leise. »Ich verlasse dich nicht, was auch immer passiert.«
    »Das habe ich befürchtet.« Er schüttelte den Kopf. »Du machst es mir nicht leicht.«
    Plötzlich donnerte Ras’ Faust auf den Tisch und verlangte lautstark um Ruhe. Wieder einmal konnte Lilly nicht anders, als seine eindrucksvolle Ausstrahlung zu bewundern, während sein herrischer Blick über sie hinwegglitt.
    »Ihre Anwesenheit bedeutet nichts Gutes. Ich glaube an keinen Zufall.«
    Fynn nickte ihm zu. »Da braut sich etwas zusammen. Wir sind hier, um dieses Problem ein für alle Mal zu beseitigen.«
    Begierig beugte sich Shiori vor. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen. Lilly fragte sich, warum sie sich nicht ebenfalls einer Jagdgruppe angeschlossen hatte. Das Mädchen war hart und liebte es zu kämpfen. Felias war hier wegen Raphael, das verstand sie. Aber Shiori?
    »Habt ihr einen Plan?«, fragte die Asiatin.
    »Zuerst müssen wir sie aufspüren.«
    »Das sollte doch ein Leichtes sein. Ich glaube nicht an eure Theorie, dass sie sich schon lange hier aufhält, also muss es ein Neuankömmling sein.«
    »Mir macht Sorgen«, mischte sich Lukel in die Diskussion ein, »dass sie bisher niemandem aufgefallen ist. Selbst euch dürfte nicht entgehen, wenn sie offen auftritt. Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass ihr dazu bestimmt wurdet, diesen Ort zu schützen.«
    »Danke für das Kompliment«, erwiderte Ras trocken. »Entweder lebt sie seit so vielen Jahren getarnt hier, dass keiner mehr Verdacht schöpft, oder sie hält sich im Verborgenen. In beiden Fällen wird es schwer für uns werden, sie aufzuspüren.«
    »Und sie zu töten ebenfalls. Womit ich bei meinem eigentlichen Anliegen bin, dem Grund, weshalb ich um das Treffen gebeten habe.« Fynn sah sie herausfordernd an. »Solltet ihr Lucretia aufspüren, möchte ich, dass ihr die Finger von ihr lasst.«
    Shiori kniff die Augen zusammen. »Seit ihr so auf den Ruhm versessen?«
    »Wir trainieren seit Jahrzehnten für diesen Kampf. Ihr hättet keine Chance gegen sie. Vergesst nicht, mit wem wir es zu tun haben.«
    Shiori schnaubte verächtlich, doch Ras gebot ihr mit einer herrischen Handbewegung zu schweigen, als sie zu einer schnippischen Antwort ansetzte. »Gerade weil sie so mächtig ist, solltet ihr unsere Hilfe nicht leichtfertig ausschlagen.«
    »Ich weiß, was ich tue. Ihr würdet uns nur behindern. Helft uns, sie zu suchen, oder lasst es, aber ganz gleich, wofür ihr euch entscheidet, steht uns nicht im Weg.«
    Lilly sog bei diesen harschen Worten scharf die Luft ein und wagte einen verstohlenen Blick zu den anderen Jägern. Lukel und Phil schienen ihrem Anführer vollkommen zuzustimmen, nur Mikael wirkte, als sei ihm die ganze Situation unangenehm.
    »Ich denke, wir haben für heute genug gehört«, meinte Ras. »Lasst uns bitte allein. Wir haben noch einiges zu bereden.«
    »Selbstverständlich.« Fynn nickte und lächelte, doch die Höflichkeit war nur aufgesetzt. Seine Augen waren weiterhin kalt und berechnend, so ganz anders als die von Mikael, der sich mit einem bedauernden Lächeln verabschiedete und die Hütte als Erster verließ.

15
    † K aum hatte sich die Tür hinter den Jägern geschlossen, brach eine lautstarke Diskussion aus. Felias und Torge empörten sich über die Verachtung ihnen gegenüber, die aus jedem Wort von Fynn und Lukel getroffen war. Vor allem Felias fühlte sich offensichtlich sehr in seinem Stolz gekränkt. »Phil ist sogar jünger als ich. Sie haben kein Recht, uns so zu behandeln.«
    Shiori hatte sich ebenso wie Ras bis dahin zurückgehalten, aber nun stand sie auf und ging unruhig im Raum auf und ab, die Hände zu Fäusten geballt und ihre sonst so glatte Stirn in grimmige Falten gelegt. »Ich würde uns auch nicht dabeihaben wollen. Seht uns doch an! Ein Menschenmädchen sitzt bei uns am Tisch, und die letzten beiden Sternenbestien wurden von uns nicht kurzerhand getötet. Nein! Wir haben uns alle in Gefahr gebracht, nur um den Wirt zu retten und das Mädchen glücklich zu machen. Und nun scheint es, als wäre uns die größte Bedrohung vollkommen entgangen. Wir haben versagt. So sieht es aus.« Sie sah herausfordernd in die Runde, doch Ras ließ sich nicht beeindrucken.
    »Über Vergangenes zu diskutieren ändert an der Gegenwart nichts. Wir müssen nach vorn schauen.«
    »Wenn wir nichts daraus lernen, dann schon. Wir sind weich geworden!«
    Raphael schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht wie sie. Das ist alles. Wir

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