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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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kommen in friedlichen Absichten.« Mikael trat vor und hob seine Hände über den Kopf.
    In dem Moment kam Ras aus der Hütte und lächelte sie freundlich an. »Schön, dass ihr den Weg zu uns gefunden habt. Lasst uns reingehen und reden.«
    Drinnen warteten bereits Anni, Felias und Shiori auf sie. Auch wenn sie versuchten, sich entspannt zu geben, war die Anspannung, die herrschte, deutlich zu spüren. Lea holte aus einem Schrank Gläser und stellte Getränke auf den Tisch. Lilly setzte sich neben Raphael und ergriff seine Hand. Er lächelte sie beruhigend an und streichelte über ihren Handrücken.
    Nachdem alle Platz genommen hatten, eröffnete Ras das Wort und stellte alle außer Lilly mit ihrem Sternennamen und Alter vor.
    Mikael stand auf. »Ich bin Arkab, zweihundertvierunddreißig Jahre alt.« Er ging zu dem rothaarigen Bassisten. »Acrux, zweihundertzehn.« Als Nächstes folgte der Schlagzeuger, Phil, dessen braunes Haar in krausen Locken vom Kopf abstand. »Scheat, unser Jüngster mit einhundertzwanzig Jahren, und das ist Menkib, geschätzte achthundert.«
    Der Gitarrist, Fynn, mit der dunkelbraunen Haut und den tiefschwarzen, schräg stehenden Augen grinste und entblößte dabei die Zähne. »Damals waren die Kalender nicht so genau.«
    Lilly musterte ihn eindringlich. Was musste er bereits alles erlebt haben? Wie konnte er trotzdem wie ein normaler Mensch wirken? Selbst in Shioris Augen blitzte so etwas wie Respekt auf.
    »Es freut mich, euch kennenzulernen«, sagte Ras.
    »Arbeitet …« Lilly stockte. Das Jagen von Sternenbestien als Arbeit zu bezeichnen klang absurd. »Kämpft ihr schon lange zusammen?«
    Der Rothaarige fuhr zu ihr herum und sah sie so entgeistert an, als hätte sie vor seinen Augen ein kleines Kind ermordet. »Wie kannst du es wagen, uns anzusprechen?«
    Sie starrte ihn fassungslos an. »Was sollte mich davon abhalten?«
    »Sie hat ihre Ausbildung doch gerade erst begonnen. Sie kennt die Regeln noch nicht«, erklärte Raphael und drückte ihre Hand.
    »Was für Regeln?«
    »Sternenhüter haben nicht das Wort zu ergreifen, wenn Sternenseelen diskutieren«, antwortete Fynn.
    »Das kann nicht euer Ernst sein?« Lilly sah fragend in die Runde, doch niemand sprang zu ihrer Verteidigung ein. Lea und Torge sahen betreten zur Seite, in Shioris Augen schimmerte Belustigung.
    »Er hat recht«, sagte Raphael leise.
    »Die Gründe dafür liegen auf der Hand«, erläuterte Fynn. »Im Vergleich zu mir bist du nicht mehr als ein Baby, das gerade lernt zu krabbeln. Menschen sind zu eingeschränkt in ihrer Wahrnehmung.«
    Lilly wollte das nicht akzeptieren, aber Raphael drückte erneut beschwichtigend ihre Hand. »Wir sprechen später darüber.«
    Ras seufzte. »Ich vermute, der Anlass eures Besuchs ist kein erfreulicher. Ihr verfolgt eine Sternenbestie, nehme ich an?«
    Mikael legte seine Hände auf Fynns Schultern, als wollte er ihn daran hindern aufzuspringen. Dabei wirkte dieser nun wieder vollkommen entspannt, fast schon uninteressiert. »Es gibt Anzeichen, dass sich eine in eurem Gebiet verbirgt.«
    »Wahrscheinlich schon seit Jahren«, sagte Fynn. »Was uns zu der Frage führt, wie euch das entgehen konnte.«
    »Ausgeschlossen«, brauste Shiori auf. »Wir haben zwei Bestien vernichtet, und es gab keine Hinweise auf die Existenz einer weiteren.«
    »Wir sprechen hier nicht von irgendeinem dieser Ungeheuer«, Mikael hob beschwichtigend die Hände, wobei die Ketten um sein Handgelenk klimperten, »sondern von Lucretia d’Avieles.«
    Die darauf eintretende Stille beunruhigte Lilly mehr als alle Worte. Selbst auf Felias’ und Shioris Gesichtern zeichnete sich Entsetzen ab.
    »Das ist nicht gut«, sagte Ras mit sorgenzerfurchter Stirn.
    Plötzlich brach ein Gewirr an Stimmen los. Anni verlangte zu wissen, welche Beweise es für ihre Anwesenheit gab. Shiori wollte am liebsten sofort jeden einzelnen Menschen töten, wenn sie dabei auch die Sternenbestie erwischte, und Felias fing einen Streit mit Fynn an.
    In dem Chaos beugte sich Raphael vor und flüsterte Lilly ins Ohr: »Lucretia ist die älteste bekannte Sternenbestie. Sie hat unzählige Menschen und Sternenseelen vernichtet, bevor sie vor einem halben Jahrhundert von der Bildfläche verschwand. Seither ist die Frage, was sie ausheckt, eine der größten Sorgen, die uns verfolgt. Sollte sie tatsächlich hier sein, befinden wir uns in höchster Gefahr.« Er sah ihr in die Augen, abwägend, was er als Nächstes sagen sollte.
    »Vergiss es«,

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