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Sternenseide-Zyklus 3 - Sternenseide

Titel: Sternenseide-Zyklus 3 - Sternenseide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney J. Van Scyoc
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es, der sie schließlich zu sich kommen ließ. Juaren beugte sich über sie, und die Schiffsschleuse stand offen. Reyna kämpfte sich aus den Decken frei und setzte sich aufrecht.
    »Verra?« sagte sie benommen.
    »Sie ist hinausgegangen, um sich umzusehen. Wie fühlst du dich?« fragte er.
    »Ich fühle mich ...« begann sie. Aber bevor sie die steifen Muskeln und die pelzige Zunge erproben konnte, kehrte eine dringlichere Sorge in ihr Gedächtnis zurück.
    »Juaren, da draußen ist etwas«, sagte sie. »Ich habe es in der vergangenen Nacht gesehen.«
    Die Pupillen seiner grauen Augen verengten sich zu Schlitzen. Er richtete sich auf und fragte mit gerunzelter Stirn. »Du warst draußen?«
    »Ja, als ihr schlieft. Ein Tier war dort ...« Sie hielt inne. Ein Tier? Was bedeutete das? Sie hatte Augen gesehen, die sie beobachtet hatten, und dann eine laufende Gestalt. Aber sie hatte an Bord der
Narsid
Geschöpfe erblickt, die sie noch vor einer Saison als Tiere bezeichnet hätte; und Verra hatte sie menschlich genannt.
    »Ich habe die Sternenseide hinausgetragen, damit sie singen konnte«, sagte sie bedächtig. »Es ... was immer es war ... hat mich aus dem Gebüsch beobachtet. Ich erschreckte es, als ...«
    Ihre bruchstückhafte Erklärung wurde durch einen Aufschrei außerhalb des Schiffes unterbrochen. Juaren sprang auf und verschwand die Rampe hinab; Reyna starrte erschrocken hinter ihm her. Sie setzte sich auf und zwang sich aufzustehen.
    Als sie an der Schleuse ankam, betraten Juaren und Verra eben die Rampe; Verra zerdrückte etwas in der Hand, das Reyna bereits kannte. Ihr Gesicht war bleich, und ihre Hand zitterte.
    »Es ist nicht giftig«, versicherte ihr Reyna rasch. »Eins davon hat mich letzte Nacht gestochen. Hier ...« Sie rollte den Ärmel ihrer Tunika hoch und sah überrascht auf die rote Quaddel auf ihrer Schulter. Das Fleisch war empfindlich und heiß. Das Zentrum der Schwellung war entzündet. Sie berührte sie vorsichtig.
    »Letzte Nacht war es nicht so schlimm«, sagte sie lahm. Juaren untersuchte die Quaddel behutsam. »Das ist dieselbe Insektenart, die dich gestochen hat?«
    Reyna nickte. »Ich hatte nichts, um es auf den Stich zu tun. Ich dachte ... ich dachte, es würde gutgehen.« Wenigstens hatte sie das nach ihrer anfänglichen Panik gedacht.
    In Verras Gesicht kehrte ein wenig Farbe zurück. Sie ging an die medizinische Abteilung, ließ das tote Insekt auf die Platte des Bestimmers fallen und lachte unsicher.
    »Ich bin zu lange auf Brakrath gewesen«, sagte sie. »Ich sah das Nest im Baum und in der Nähe Insekten krabbeln, aber es fiel mir nicht ein, daß sie fliegen könnten. Ich versorge uns am besten gleich beide.«
    Als sie Reynas und ihre eigene Wunde abgetupft und sie ein rasches Essen zubereitet hatte, setzte sich Verra kurz an ihre Konsole. »Die Luftanalyse war natürlich abgeschlossen, als der automatische Verschluß die Tür freigab. Aber es gibt eine zusätzliche Information, die der Detektor gelesen hat, bevor wir erwachten ...«
    »Dieser Ort hat keine Ähnlichkeit mit dem, was Danior sah, als er den Paarungsstein benutzte«, sagte Reyna zweifelnd und blickte aus der Schleuse. Dort draußen gab es keine hohen Bäume und leuchtende Seide, nur weite, mit Buschwerk und Gras bestandene Flächen.
    Verra nickte, tippte auf die Konsole und betrachtete die Daten, die über den Bildschirm huschten. »Danior beschrieb den Nachthimmel detailliert genug, um unser Schiffssystem in die Lage zu versetzen, daß es die Position des waldbestandenen Areals ausrechnen konnte, von der er berichtete. Das System war vorsichtig genug, uns einen halben Tagesmarsch von dort entfernt abzusetzen. Wenn wir den Gleiter nehmen, können wir diese Distanz in wenigen Minuten zurücklegen. Und wenn wir erst die Antischwereaggregate benutzten ...«
    Reyna fühlte Unwillen und fragte sich, ob ihre Weigerung, die Arnimi-Ausrüstung bei ihrer Suche nach Birnam Rauth zu verwenden, nicht nur eines ihrer Vorurteile war.
    »Wir können diese Strecke auch zu Fuß gehen«, sagte sie. »Es ist leicht«, stimmte Juaren zu. »Und wir können mehr lernen, wenn wir gehen.«
    Verra fügte sich dem Mehrheitsbeschluß ohne Einspruch. »Die Antischwereaggregate sind auf unbekanntem Terrain ideal, wenn man eine Unzahl von Sensoren braucht, um die grundlegenden Daten zu sammeln. Wenn ihr es vorzieht, keine Instrumente mitzunehmen ...« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich brauche den Translator, damit wir die

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