Sternenstaub
tat.
Sie trat in die Luft. »Dafür werden sie büßen! Büßen werden sie!«
Demian ging zu ihr und zog seine Partnerin tröstend an sich. »Lyra, Trom wusste, worauf er sich einließ, als Skyto ihn damals darauf vorbereitet hat.«
»Sie hatten kein Recht dazu!«, schrie sie aufgelöst. »Sie haben kein Recht, all das zu tun!«
In Demians Augen erwachte eine zärtliche Behutsamkeit. »Und genau deshalb gibt es uns. Wir bringen es zu Ende, meine kleine, wütende Amazone. Du und ich, wir werden es mit beenden.«
Ich wusste nicht, was ich fühlen oder denken sollte. Das alles war so … gar nicht meine Welt, trifft es wohl.
Skyto fuhr sich über das Gesicht und ließ dann die Hand sinken. »Lokondra wird streng bewacht. Wenn wir an ihn herankommen wollen, müssen wir erst einmal rauskriegen, was er von Mia will und welche Art von Finte wir ihm legen könnten.«
»Aber ohne einen V-Mann können wir das vergessen«, wandte Finn ein. »Und dass jetzt nach der Sache mit Trom einer von uns die Seiten wechselt, kauft Lokondra uns nicht ab.«
Skyto blieb weiterhin in seine Überlegungen versunken.
»Es sei denn, jemand hätte wirklich Grund, sich von uns abzuwenden.«
Wen meinte er damit? Mich beschlich ein ungutes Gefühl und der Mut, den ich aufgebracht hatte, um hierherzugelangen, verkroch sich still und leise in einer dunklen Nische meines Ichs.
Aber es kam anders. Noch krasser irgendwie. »Die Nachricht, dass du die Verbindung zu Klara abgelehnt hast, ist durch das ganze Land gezogen«, sagte Skyto zu Iason, »bestimmt hat sie auch schon Lokondra erreicht und er kann sich ausrechnen, weshalb.«
Ich verstand nicht.
Skytos nächste Worte richteten sich an uns alle. »Klara könnte behaupten, sie wechselt die Seiten, weil Iason sie verraten hat.«
Es kam wie ein Faustschlag. Klara sollte der neue Spitzel werden!?
»Nein!« Ich stand auf. »Das ist viel zu gefährlich für sie.«
Finn zog seinen Stock aus dem Feuer. »Hast du ’ne bessere Idee?«
Aber auch Demian zögerte. »Mia hat recht, Sky. Trom war ein Brainsafer, er hatte ein langes Training gegen Gehirnwanderung durchlaufen, er hatte da seine Mittel, aber Klara ist Heilerin. Was ist, wenn er sie channelt oder initiiert?«
Skytos Miene zeigte keine Regung. »Das wird ihm nichts nützen, wenn ich sie zuerst initiiere.«
Also echt! Okay, die Erfahrung hatte gezeigt, dass Skyto ein noch stärkerer Initiator war als Die Stimme, die Lokondras Drohnen geschaffen hatte, aber das meinte ich auch gar nicht. Würde Skyto sich damit nicht auf die gleiche Stufe wie Lokondra stellen, wenn er jetzt sogar seine eigene Cousine manipulierte? Sodass sie dachte und funktionierte, wie er es wollte?
»Aber Die Stimme und Lokondra wären viel näher dran an ihr«, protestierte Demian weiter. »Du kannst so eine Initiation nicht lange genug aufrechterhalten.«
»Zwei, drei Wochen schaffe ich, also lange genug, damit Klara ein paar Informationen und eventuelle Schwachpunkte im Sicherheitssystem auskundschaften kann.«
Ich riss die Augen auf. »Und dann?«
»Dann.« Finn schlug sich mit der rechten Faust in die linke Handfläche. Er schien den Plan geradezu genial zu finden. Ich war fassungslos.
»Und was geschieht, wenn die Zeit doch nicht reicht?«
Skytos Blick blieb hart und streng. »Anders haben wir keine Chance.«
Ich sprang auf. »Nein, das geht nicht!« Innerer Teufel hin oder her, was sie hier ausheckten, war einfach nur grausam.
Flammendes Blau traf mich. »Lokondra wird von einer ganzen Armee bewacht, Mia. Wir können ihn nur ausschalten, wenn wir ihn überlisten. Klara ist unsere einzige Möglichkeit, um herauszufinden, wie dicht Lokondra dir schon auf den Fersen ist.«
»Du siehst das auch so?« Ich starrte Iason an.
»Von uns Wächtern kann sich niemand unter Lokondras Truppe schmuggeln. Das würden sie keinem abkaufen«, schlug sich nun auch Liam auf ihre Seite. Und so wie Lyra und Demian mich anschauten, sahen selbst sie jetzt keine andere Möglichkeit mehr. Plötzlich fühlte ich mich ganz allein. Mal wieder ein Beweis, dass ich ganz anders dachte als sie.
»Ihr könnt sie doch nicht solch einem Risiko aussetzen, um mich zu retten!«, wurde ich jetzt lauter. »Das dürft ihr nicht tun!«
Nun war es Skyto, der sprach: »Mia. Wir machen das nicht nur, um dich zu retten.« Er warf Iason einen vielsagenden Blick zu. »Wir machen das auch, damit du nicht zu einer großen Gefahr für uns alle wirst.«
Ich schluckte und versuchte mir einzureden, dass
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