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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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ihren Augen. »Aber gerade das ist es ja, Mia.« Sie drehte mir das Gesicht zu. »Ich kann dich verstehen. Ich bin als Wächterin von meinem Clan geprägt und für Demian im Kampf schon so einige Gefahren eingegangen, die mich beinahe selbst das Leben gekostet hätten. Ich weiß eben besser als die anderen, wie gefährlich so eine Emotion sein kann.«
    Dazu schwieg ich.
    Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Skyto und Finn konntest du vielleicht mit der Geschichte einwickeln, dass Elai dich hierhergebracht hat, aber nicht mich.«
    »Er hat mir wirklich geholfen.«
    »Ja, aber deshalb bist du nicht hier, richtig? Du hättest auch so irgendeinen Weg gefunden.«
    Ich starrte zurück auf meine Matratze und sie fuhr fort: »Du lässt dich von nichts als deinem menschlichen Instinkt leiten, der sich momentan nur auf eins beschränkt, nämlich deine Gefühle für Iason.« Sie fasste mich eindringlich am Arm. »Aber wenn du hier überleben willst, Mia, musst du anfangen, über dein Handeln nachzudenken. Ich habe Angst um dich, verstehst du, und zwar weil du mir, egal wie viele Billionen Kilometer unsere Planeten trennen, irgendwie ähnelst.«
    Jetzt sah auch ich sie an. »Und du lebst noch, oder?«
    Da war diese Warnung in ihrem Blick. Ich wich ihr aus und entdeckte Klara, die gerade am Fenster vorbeiging. Auch wenn sie für Iason unmöglich das Gleiche empfinden konnte wie ich, so war es nicht schwer, sich vorzustellen, wie hart es für sie sein musste, dass ich hier war, ganz zu schweigen davon, dass Iason deutlich Abstand zu ihr hielt – und trotzdem hatte sie uns bei sich aufgenommen. Stimmt, dieses Mädchen opferte sich wirklich für jeden auf. Für jeden. Wenn ich mir vorstellte, ich müsste auf Iason verzichten … Nein, das konnte ich nicht.
    Plötzlich wehte mir ein scharfer Windstoß das Haar ins Gesicht und keine Millisekunde später stand Iason wie aus dem Nichts geboren an meiner Seite. Er packte mich an den Schultern. »Mia, ist alles in Ordnung mit dir?« Ein königsblaues Lodern stieg aus seinen Augen.
    »Äh, ja«, antwortete ich irritiert. So außer sich kannte ich ihn nur, wenn er eine Gefahr für mich witterte.
    Lyra sprang auf. »Was ist geschehen?« Dass er gesleitet war, versetzte auch sie in Alarmbereitschaft.
    Iason blickte sich um. »Ist nur so ein Gefühl.«
    In der nächsten Sekunde schaltete er seine innere Flutlichtanlage an und scannte den Raum ab. Alle seine Sinne waren plötzlich wieder aufs Äußerste geschärft. »Hier stimmt etwas nicht. Ich weiß nur noch nicht was.«
    Die Spannung knisterte regelrecht in der Luft. Lyra stand mit verengten Augen neben ihm, den Körper leicht nach vorn gebeugt, wie eine kampfbereite Amazone.
    Mir wurde mulmig.
    Da sprang die Tür auf.

22
     
     
    I ason!« Es war Klara. Sie hielt eine Art Walkie-Talkie in der Hand. »Skyto hat angerufen. Wir sollen sofort in die Kommandozentrale kommen. Alle!«
    Wir jagten über das Gelände. Als wir das Hauptgebäude erreichten, kam uns Finn schon entgegen. »Bert und Mias Mum hängen in der Warteschleife im Netz!«
    Nicht wahr! Mum und Bert! Automatisch legte ich einen Schritt zu. Es geschah nämlich äußerst selten, dass der Funkkontakt zur Erde funktionierte, und man musste jederzeit damit rechnen, dass er wieder abriss! Bald schon hatte ich Finn überholt. Meine Mum! Ich brach durch die Tür und rannte quer über den Platz zur Kommandozentrale. Skyto wartete am Eingang. Er sah mich an, nicht schroff, wie es sonst in so einer Situation von ihm zu erwarten gewesen wäre. Nein, die Sterne in seinen Augen schimmerten weich und … irgendwie vorsichtig.
    »Was ist denn los?«, fragte ich nervös.
    Mit einer müden Kopfbewegung drückte Skyto auf den Türöffner.
    Die Schaltzentrale war voller Leute. Ob Loduuner oder Irden, alles ernste Gesichter. Gehetzt sah ich mich um. Iason kam an meine Seite und zischte etwas auf loduunisch.
    Keine Antwort. Ein Mann, sein Shanjas schimmerte gelb wie Finns, klickte wortlos den Holografieschirm an, wo gerade noch Nachrichten liefen.
    Eine Regierungssprecherin stand vor einem Gebäude auf der Vulkobase. Umringt von Reportern war sie gleichzeitig von einem Stern aus Mikrofonen umgeben. Ihre Augen warteten auf ein Zeichen, dass die Aufzeichnung begann.
     
    »Die Operation ›Rückführung nach Loduun‹ wurde nun eingeleitet. Für die Kinder wird ein Auffanglager auf Vulko errichtet. Dort werden sie von einem kompetenten Team an Psychologen und Sozialwissenschaftlern betreut, von

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